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Blutiger Sommer in Amerikas Städten

24. Juli 2020, 00:04 Uhr
Blutiger Sommer in Amerikas Städten
US-Justizminister William Barr Bild: APA

WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump kündigt Entsendung von Spezialeinheiten an.

Die Trauergäste verließen kurz nach halb sieben das "Rhodes"-Beerdigungsinstitut auf der armen South Side Chicagos. In diesem Moment fuhr ein Fahrzeug vor, dessen Insassen das Feuer auf 100 Teilnehmer eröffneten, die von einem jungen Mann Abschied genommen hatten, der selbst Opfer eines blutigen Zyklus von Gewalt und Vergeltung geworden war.

Die "Windy City" am Lake Michigan ist drauf und dran, zur "Bloody City" der USA zu werden. Chicago verzeichnet heuer bereits 1637 Schießereien und 414 Morde, ein Anstieg in beiden Kategorien von rund der Hälfte gegenüber dem Vorjahr. Alle anderen Straftaten nehmen dagegen ab.

Dieses Phänomen lässt sich überall in den USA beobachten. Kriminologe David Abrams von der University of Pennsylvania verfolgt dafür die Entwicklungen in 25 Großstädten und veröffentlicht die Daten im Netz. Demnach verzeichnen Chicago, Baltimore, Philadelphia, San Francisco und Washington, D.C. seit Beginn der Pandemie Rückgänge bei Straftaten wie Raubüberfällen, Einbrüchen und Vergewaltigungen von 30 Prozent. Warum dieser Trend bei der Schusswaffengewalt nicht zu sehen ist, bleibt für Verbrechensforscher wie Jens Ludwig von der University of Chicago "ein großes Rätsel".

Für Donald Trump ist der blutige Sommer willkommener Anlass, mit einer "Recht und Ordnung"-Kampagne um Stimmen weißer Wähler in den Vororten der Großstädte zu werben. Absichtlich vermischt er das umstrittene Vorgehen der neu geschaffenen Spezialeinheiten des Heimatschutzministeriums gegen "Black Lives Matter"-Demonstranten in Portland mit normalen Unterstützungsmissionen in den Kommunen.

Justizminister William Barr sagte bei der Vorstellung der "Operation Legend", es handle sich um "eine andere Art von Einsatz" als in Portland. "Das ist klassische Kriminalitätsbekämpfung." Trump dagegen tut so, als ginge es um dieselbe Mission: Ruhe und Ordnung in den von "linken Demokraten" regierten Städten herzustellen.

15 Bürgermeister wehren sich

Die politische Vermengung und das Auftreten nicht identifizierbarer Spezialeinheiten in Portland haben das Vertrauen zwischen der Regierung und den Städten untergraben. 15 Bürgermeister verurteilten in einem Schreiben an Barr und Heimatschutzminister Chad Wolf die Entsendung der "Feds" als "beispiellose Verletzung" der föderalen Rechte und kündigten den Gang vor Gericht an. (spang)

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1  Kommentar
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Einheizer (5.400 Kommentare)
am 24.07.2020 14:27

Je mieser die Umfragen für den Onkel Donald desto wilder seine autoritären Aktionen.
Typisch für alle Rechtspopulisten.

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