Mehr als 40 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifens
GAZA. Bei Angriffen des israelischen Militärs im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am Dienstag mehr als 40 Menschen getötet worden.
Mindestens elf Menschen seien allein in Jabalia, dem größten der acht historischen Flüchtlingslager, getötet worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Jabalia ist seit mehr als zehn Tagen im Fokus der israelischen Militäroffensive.
Zwei Leichen geborgen
In Bani Suhaila im Osten der Stadt Khan Younis seien zehn Menschen ums Leben gekommen, als ein Haus von einer israelischen Rakete getroffen worden sei. Auch in Sabra, einem Vorort von Gaza-Stadt, wurden drei Häuser beschossen. Rettungskräften zufolge wurden zwei Leichen geborgen, zwölf wurden noch in den Trümmern vermutet. Fünf Menschen wurden den Angaben zufolge beim Beschuss eines Hauses im Lager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet.
Unterdessen erklärte der Leiter des Internationalen Roten Kreuzes im Gazastreifen, Adrian Zimmermann, die Menschen im Norden des Palästinenser-Gebietes müssten fliehen können, ohne sich weiteren Gefahren auszusetzen. "Angesichts der anhaltenden intensiven Feindseligkeiten und Evakuierungsbefehle im Norden Gazas sind Familien mit unvorstellbarer Angst, dem Verlust von Angehörigen, Verwirrung und Erschöpfung konfrontiert."
"Kein sicherer Ort"
Viele Menschen, darunter Kranke und Behinderte, könnten das Gebiet aber nicht verlassen, sie stünden unter dem Schutz des humanitären Völkerrechtes. Das israelische Militär fordert die Bewohner im Norden auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit im südlichen Gazastreifen zu bringen. Nach palästinensischen Angaben und den Vereinten Nationen zufolge gibt es im Gazastreifen aber keinen sicheren Ort.
Im Gazastreifen wurden indes nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive vor einem Jahr mindestens 42.344 Menschen getötet. Mindestens 99.013 Palästinenser seien verletzt worden, so die Behörde unter Kontrolle der Hamas. Unter den Opfern seien auch zahlreiche Frauen und Kinder.