Nahost: TV-Sender zieht nach Tod von Kameramann vor Strafgerichtshof
TEL AVIV. Nach dem Tod eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera im Gazastreifen will das Unternehmen den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen.
Wie der in Katar ansässige Sender am Samstag mitteilte, wurde die Rechtsabteilung angewiesen, den Tod von Samer Abu Dakka dringend an das Gericht in Den Haag zu verweisen. Der Sender spricht von Ermordung. Der 45-jährige Vater von vier Kindern wurde am Samstag beerdigt.
Nach Angaben von Al-Jazeera war der Kameramann bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen - letztlich konnten sie nach Angaben des Fernsehsenders nur noch seine Leiche bergen.
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Das israelische Militär wies auf Nachfrage Vorwürfe zurück, gezielt gegen Journalisten vorzugehen. "Die israelischen Streitkräfte haben niemals absichtlich Journalisten ins Visier genommen und werden dies auch niemals tun", erklärte ein Sprecher.
Die Armee wies darauf hin, der Aufenthalt in einer "aktiven Kampfzone" sei mit Risiken verbunden. Generell würden "alle operativ durchführbaren Maßnahmen ergriffen, um sowohl Zivilisten als auch Journalisten zu schützen", hieß es. Der Verband der Auslandspresse (FPA) forderte das israelische Militär zu einer Untersuchung auf.