Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nawalnys Witwe fordert Herausgabe von Leichnam

Von nachrichten.at/apa, 24. Februar 2024, 12:12 Uhr
Luftballons, Schriftzüge und Blumen vor der russischen Botschaft in Wien Bild: TOBIAS STEINMAURER (APA/TOBIAS STEINMAURER)

MOSKAU. Die Witwe des in russischer Haft verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny fordert von den Behörden die Herausgabe des Leichnams ihres Gatten.

"Geben Sie uns den Leichnam meines Mannes zurück. Wir wollen eine Trauerfeier abhalten und ihn auf menschliche Weise in der Erde begraben, wie es im orthodoxen Christentum üblich ist", sagte Julia Nawalnaja am Samstag in einem sechsminütigen YouTube-Video.

Witwe erhebt schwere Vorwürfe gegen Putin

Sie erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem zahlreiche westliche Politiker die Schuld an Nawalnys Tod gegeben haben. Putin sei persönlich für den Verbleib des Leichnams verantwortlich, sagt Nawalnaja. Er foltere Nawalny im Tode so, wie er dies zu Lebzeiten getan habe. "Kein wahrer Christ könnte jemals das tun, was Putin jetzt mit Alexejs Leiche macht." Ihr Ehemann sei dagegen ein gläubiger Christ gewesen, der in die Kirche gegangen sei und selbst im Gefängnis die Fastenzeit eingehalten habe. Nawalnys politisches Engagement sei von christlichen Werten inspiriert gewesen.

"Gebt Oma den Körper meines Vaters", schrieb Nawalnys Tochter Darja im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) am Samstag. Ihre Großmutter Ljudmila Nawalnaja hatte am Donnerstag in einem Video erklärt, dass Putins Behörden sie zu einer geheimen Beerdigung zwingen wollten und ihr gedroht hätten, der Leiche etwas anzutun. Nawalnys Witwe warf Putin vor, Alexejs Mutter weiter zu quälen und brechen zu wollen.

"Von Hass und Rachegelüsten getrieben"

Putin inszeniere sich zwar mit Kerze in der Hand in russisch-orthodoxen Kirchen und küsse Ikonen, sei aber in Wahrheit von Hass und Rachegelüsten getrieben, sagte Julia Nawalnaja. "Nein, es ist nicht einmal Hass, es ist Satanismus, Heidentum." Im Glauben aber gehe es um Güte, um Barmherzigkeit, um Erlösung. "Und kein wahrer Christ könnte jemals tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexej tut."

Zugleich verurteilte die 47-Jährige Putins Krieg gegen die Ukraine, für den er ebenfalls die Kirche instrumentalisiere. Der Kremlchef führe den Feldzug unter Berufung auf traditionelle Werte gegen den Westen. "Aber Sie töten einfach nur, bombardieren schlafende Zivilisten nachts mit Raketen, die in der Kirche gesegnet wurden", sagte Nawalnaja. Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, ist ein Vertrauter Putins und ein glühender Unterstützer des Krieges gegen die Ukraine. Geistliche segnen immer wieder öffentlich Raketen.

Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch den Giftanschlag und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Todesschein von "natürlichen" Ursachen die Rede.

mehr aus Außenpolitik

Netanjahu in den USA: Ein Balanceakt für Kamala Harris

Netanyahu dankt US-Präsident Biden für Unterstützung für Israel

EU-Behörde lehnt Empfehlung von Alzheimer-Medikament ab

Obama unterstützt Harris als Präsidentschaftskandidatin

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen