Peking riegelt Stadtteile ab und schließt alle Schulen
PEKING / GÜTERSLOH. Ähnliche Reaktion in deutschem Kreis Gütersloh nach 415 positiven Tests bei Schlachthof-Mitarbeitern
Nach einem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking haben die chinesischen Behörden in der Hauptstadt 27 Wohnviertel abgeriegelt. Zudem wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen sowie 70 Prozent aller Inlandsflüge gestrichen. Auch alle ausgehenden Taxi-Fahrten und andere Fahrdienste mussten ausgesetzt werden, ebenso zahlreiche Fernbusverbindungen in die benachbarten Provinzen Hebei und Shandong. Bahnbedienstete wurden staatlichen Medien zufolge aufgefordert, Tickets für Fahrten von und nach Peking voll zurückzuerstatten, offenbar um die Bürger zu ermutigen, auf Reisen zu verzichten.
Auslöser für diese drastischen Maßnahmen waren vergleichsweise niedrige Zahlen neuer Ansteckungen mit Covid-19. Insgesamt sind es seit vergangenen Donnerstag 137, die auf den Ausbruch des Erregers auf dem Großhandelsmarkt Xinfadi für Obst, Gemüse und Fleisch zurückgeführt werden.
Mit deutlich höheren Infektionszahlen als Peking ist der Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen konfrontiert. Beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gab es 415 positiv getestete Mitarbeiter. 500 Tests sind bisher ausgewertet, bei weiteren 500 stehen die Ergebnisse noch aus.
"Herd bei Tönnies eingrenzen"
Der Kreis Gütersloh schließt deshalb alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. Dadurch solle "der Herd bei Tönnies eingegrenzt" und die Bevölkerung im Kreisgebiet vor Infektionen geschützt werden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch. Unter den Tönnies-Beschäftigten seien zahlreiche Mütter und Väter mit schulpflichtigen Kindern. Die Schließung von Schulen, Kitas und bei der Tagesbetreuung im gesamten Kreisgebiet gelte ab heute, Donnerstag, und bis zum Beginn der Sommerferien in NRW am 29. Juni.
Nach einer Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben stehen die Arbeitsbedingungen mit Subunternehmern und Sammelunterkünften mit vielen osteuropäischen Beschäftigten in Deutschland stark in der Kritik. Ende Mai beschloss die Bundesregierung deshalb Eckpunkte eines "Arbeitsschutzprogramms für die Fleischwirtschaft". Geplant sind verschiedene gesetzliche Regelungen wie ein Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie ab dem kommenden Jahr und höhere Bußgelder bei Verstößen gegen Arbeitszeitvorschriften.
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