"Schöne" Zölle: Was Trumps Pläne für Deutschland bedeuten
WASHINGTON. Donald Trump wirkt geradezu verzückt, wenn er über Zölle spricht. "Ich finde, Zölle sind das schönste Wort", sagte der künftige US-Präsident gerade erst in einem Interview.
Zölle seien "schön". Schon kurz nach seiner Wiederwahl hat der Republikaner große Ankündigungen gemacht: Er wolle bereits an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen, ließ er wissen.
Bereits in seiner ersten Amtszeit hat Trump diverse Handelskonflikte angezettelt - und er droht auch der Europäischen Union nun wieder mit Zöllen, sollte diese nicht mehr Öl und Gas aus den USA importieren. Doch schon die Zölle gegen Mexiko, Kanada und China würden Unternehmen aus Deutschland hart treffen, allen voran die Autoindustrie. Fast alle Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus auch den US-Markt.
Bei den Arbeitskosten liege Mexiko nur bei etwa einem Sechstel des US-Niveaus, sagt Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company. Das mache den Standort für Hersteller wie Zulieferer attraktiv. VW baut in Puebla, wo einst schon der Käfer produziert wurde, den Jetta, den Taos und den in den USA beliebten Tiguan. BMW baut in San Luis Potosí den Zweier und Dreier, Audi in San José Chiapa den Q5, Mercedes-Benz in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan den GLB. Zusammen kamen die vier Standorte zuletzt auf eine Jahresproduktion von mehr als 650.000 Fahrzeugen.
Experte: Zölle könnten "Gift" und "Super-GAU" sein
Und allein bei Audi gehen nach Angaben des Unternehmens 98 Prozent der Autos in den Export, davon 40 Prozent in die USA. Auf Mexiko selbst entfallen nur magere zwei Prozent. Neue Zollschranken der USA würden hier zum ernsten Problem. "Mit 25 Prozent Einfuhrzoll wird es schwierig, einen VW Jetta oder Tiguan, einen 3er BMW oder einen Audi Q5 aus Mexiko einzuführen", sagt Branchenexperte Hecht. "Mit einem Aufschlag von mehr als 20 Prozent wäre das nicht mehr tragfähig."
Zum Problem könnten auch Zölle gegen Kanada werden - zumindest für Volkswagen. Denn die Wolfsburger planen in Ontario nahe der US-Grenze eine Batteriezellfabrik, die die E-Auto-Werke des Konzerns in den USA beliefern soll. Die Regierung von Kanadas Premier Justin Trudeau hatte das Milliardenprojekt mit hohen Subventionen angelockt. Zölle wären hier nun "Gift", warnt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. "Das wäre ein Super-GAU für diese Investition."
Allianz zwischen deutschen Autobauern und US-Konkurrenz?
Härter noch als die deutschen Autobauer dürfte es dabei ausgerechnet die US-Hersteller selbst treffen, glaubt Hecht. Dabei gehe es aber weniger um die in Mexiko gebauten Autos, sondern mehr um die Zulieferteile, die von dort kommen. "Auch GM und Ford sind natürlich froh, dass sie diese günstigen Teile erhalten können", sagt Hecht. Und auch Autoteile sollen nach Trumps Ankündigung unter die neuen Zölle fallen.
Branchenkreisen zufolge hoffen die deutschen Autobauer daher auf den Schulterschluss mit den US-Konkurrenten, um Trump noch von seinen Zollplänen abzubringen. Denn, so die Hoffnung: Auf die eigenen Firmen werde er eher hören als auf Hersteller aus Deutschland.
Europa als Absatzmarkt für Billigprodukte aus China
Auch die Zölle gegen Trumps Lieblingsgegner China, dem er ein Abgaben-Plus von 60 Prozent auf alle Einfuhren androht, dürften sich in Deutschland und Europa bemerkbar machen. Zwar halten viele Experten diese Zahl für unrealistisch hoch, jedoch gilt ein neuer Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften als wahrscheinlich. "Ich halte es durchaus für möglich, dass wir hohe Zölle sehr früh in der Amtszeit zusammen mit einer Reihe anderer Instrumente sehen werden", sagt Scott Kennedy von der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS).
Peking könnte in diesem Fall versuchen, billige chinesische Produkte verstärkt auf dem europäischen Markt abzusetzen - und die deutsche Industrie damit unter Druck setzen. Neben dem bereits brodelnden Streit um chinesische E-Autos könnte es auch zu neuen Konflikten zwischen Brüssel und Peking kommen.
Peking sendet Signal der Wehrhaftigkeit an Washington
Vor allem stellt sich Peking jedoch auf eine harte Auseinandersetzung mit Washington ein - und macht schon jetzt deutlich, dass es in der Lage ist, zurückzuschlagen. Als die US-Regierung in den vergangenen Wochen wieder einmal neue Chip-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen verkündete, reagierten die Chinesen ungewöhnlich hart. Die Gegenmaßnahmen dürften US-Unternehmen schnell zu spüren bekommen.
Peking leitete nicht nur eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den US-amerikanischen Chiphersteller Nvidia ein. Die Regierung untersagte zudem den Export essenzieller Mineralien in die USA, die für die Chipproduktion unerlässlich sind. Außerdem haben chinesische Industrieverbände Unternehmen dazu aufgerufen, den Kauf von US-Chips zu überdenken und stattdessen auf örtliche Alternativen zurückzugreifen. Zwar fallen diese Maßnahmen noch in die Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, doch China dürfte so auch ein Signal der Wehrhaftigkeit an Trump senden.
Trump: "Ich kann für nichts garantieren"
Ökonomen warnen, dass hohe Importzölle auch der US-Wirtschaft schaden und die Verbraucherpreise in die Höhe treiben könnten. US-amerikanische Firmen können Produkte, die sie aus Kanada, Mexiko oder China beziehen, nicht von heute auf morgen mit heimischer Produktion ersetzen. Die höheren Kosten, die durch die Importzölle für die Waren anfallen, dürften die Unternehmen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben - und so die Inflation wieder anheizen.
Trump gibt sich unbeeindruckt - und schlägt die Warnungen in den Wind. "Sie kosten die Amerikaner gar nichts", sagte er im Interview mit der NBC-Journalistin Kristen Welker über die Zölle. Doch die Journalistin wollte auch wissen, ob der Republikaner amerikanischen Familien garantieren könne, dass sie nicht mehr bezahlen werden. Seine Antwort: "Ich kann für nichts garantieren. Ich kann nicht für morgen garantieren."
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Und immer noch gibt es Leute, die ins Amiland wollen. Als ob die nicht schon genug Deppen dort haben.
Trump hat schon einmal genau gesagt, was er möchte: Die deutschen Autohersteller sollen US-Autohersteller werden. Mit den Zöllen möchte er sie dazu zwingen.
Denn er weiß nicht, was er tut...
... das sind wir ja schon von Biden, Bush, ua gewohnt!
Von nix a Ahnung haben aber alles nachplappern.