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Was bedeutet der Geisel-Deal mit der Hamas? 5 Antworten auf aktuelle Fragen

Von Heidi Riepl, 22. November 2023, 04:30 Uhr
Netanjahu: "Ich hoffe, dass es bald gute Nachrichten geben wird"
Immerhin konnten einige Spitalspatienten aus Gaza evakuiert werden. Bild: APA/AFP/-

GAZA. Israel und die Hamas ringen um die letzten Details für ein Geisel-Abkommen und eine Waffenpause im Gazastreifen.

Nach gut sechs Wochen Gaza-Krieg ist ein Abkommen über die Freilassung von Geiseln und eine Kampfpause in greifbare Nähe gerückt. Die Verhandlungen um die letzten Details liefen bis zuletzt auf Hochtouren. "Ich hoffe, dass es bald gute Nachrichten geben wird", machte Israels Regierungschef Netanjahu gestern Hoffnung.

Wie sieht das Abkommen mit der Hamas aus?

Die Eckpunkte eines Abkommens, bei dem die Regierung von Katar als Vermittler auftritt, werden schon seit Tagen diskutiert, nach und nach wurden nun die Details bekannt: Freikommen sollen demnach zunächst mindestens 50 Frauen und Kinder aus dem Kreis der insgesamt rund 240 Geiseln, die am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Im Gegenzug sollen 300 palästinensische Frauen und Minderjährige aus israelischer Haft entlassen werden. Der Austausch soll voraussichtlich in mehreren Schritten erfolgen. Demnach soll die Hamas jeden Tag zehn Geiseln freilassen, Israel soll 30 Häftlinge entlassen. Der Deal sieht den Berichten zufolge zudem vor, dass 300 Lkw mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Treibstoff in den Gazastreifen einfahren dürfen.

Wie lange sollen dafür die Waffen schweigen?

Eine solche Waffenruhe könnte den Spekulationen zufolge drei bis fünf Tage dauern – und gegebenenfalls sogar verlängert werden, wenn noch weitere Freilassungen vereinbart würden. Allerdings stellt die Hamas auch die Bedingung, dass Israel nicht nur die Luft- und Bodenangriffe einstellt, sondern auch den Einsatz von Überwachungsdrohnen.

Warum ist dieser Deal in Israel so umstritten?

Das heikle Thema sind die Geiseln. Israels Führung betont zwar, dass ihre Befreiung oberste Priorität hat. Gleichzeitig macht sie aber klar, dass der Kampf nach einer vereinbarten Pause mit voller Kraft wiederaufgenommen werden soll. Die Angehörigen der Geiseln sind daher massiv in Sorge. Immerhin wären dann noch immer 150 bis 200 Geiseln in den Händen der Hamas und mit jedem weiteren Tag sinkt deren Überlebenschance. Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir spricht von einem "sehr, sehr, sehr großen Fehler". Er erinnert an den sogenannten Shalit-Deal aus dem Jahr 2011. Damals kamen mehr als 1000 palästinensische Häftlinge, unter ihnen auch der Hamas-Chef im Gazastreifen, frei – im Gegenzug für den fünf Jahre von der Hamas als Geisel gehaltenen israelischen Soldaten Gilad Shalit. "Erinnert ihr euch, wir haben Shalit befreit und haben jetzt dieses Leid über uns gebracht", warnte Ben-Gvir.

Was bedeutet der Geisel-Deal für Regierungschef Netanjahu?

Für ihn geht es um sein politisches Überleben. Die Kritik an seiner Politik wächst. Sollten nicht alle Geiseln freikommen, dann gilt seine Niederlage bei den nächsten Wahlen in zwei Jahren als sicher.

Wie sieht derzeit die humanitäre Lage im Gazastreifen aus?

Die Not wird mit jedem Tag katastrophaler – vor allem im Norden des Gazastreifens, wo sich nach Schätzungen von UNICEF noch immer rund 700.000 Menschen aufhalten. Viele hätten nur drei Liter Wasser am Tag zur Verfügung, das Minimum zum Trinken, Waschen und Kochen seien 15 Liter. Seuchen und tödliche Krankheiten breiten sich bereits aus.

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Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl
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