Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

17, 182 oder 1163 Corona-Infizierte: Daten-Chaos zwischen Bund und Land

Von Alexander Zens, 09. Jänner 2022, 11:24 Uhr
Testergebnisse im Meldesystem Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ / WIEN. Zahlen von Gesundheitsministerium, AGES und Land Oberösterreich klaffen auseinander

15 Monate nach Ausbruch der Pandemie gibt es immer noch massive Unterschiede bei den Corona-Zahlen zwischen Ministerium, AGES und Land. Das Gesundheitsministerium wies auf seiner Homepage Mittwochfrüh 17 aktuell Infizierte (bzw. aktiv Infizierte) für Oberösterreich aus. Laut Land Oberösterreich waren es Stand gestern aber 182. Und auf dem Dashboard der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), die dem Gesundheitsministerium zuzuordnen ist, waren es gar 1163 aktuelle Corona-Fälle in Oberösterreich.

In den vergangenen Tagen häuften sich die Beschwerde-Anrufe beim Bürgerservice des Landes. Da die Infektionslage insgesamt nun überschaubar ist, dürften die Unterschiede stärker auffallen.

Mit dem Chaos konfrontiert, heißt es aus dem Ministerium, dass die verwendeten Zahlen vom Land kommen. Dort sei nachzufragen.

"Unsere Zahlen, die wir als Land veröffentlichen, stimmen", sagt hingegen Carmen Breitwieser, Leiterin des Corona-Krisenstabes.

Die einzelnen Testergebnisse werden von den Gesundheitsbehörden der Bezirkshauptmannschaften und Magistrate in den Epidemiemonitor (EPM) des Landes eingegeben, von dem es eine Schnittstelle zum Epidemiologischen Meldesystem (EMS) gibt, mit dem die AGES arbeitet. Das Land liefert jeden Tag in der Früh die Gesamtzahlen an das Ministerium.

Breitwieser äußert zwei Vermutungen, warum die Zahl der Corona-Fälle des Ministeriums deutlich niedriger ist als jene des Landes – erstens weil das Ministerium Infizierte nach spätestens drei Wochen automatisch als genesen einstufe, zweitens weil der Bund nicht alle Daten des Landes eins zu eins übernehme, sondern auch eigene Differenzberechnungen heranziehe. Für das Land sei ein negativer Test das Kriterium für die Genesung, so Breitwieser. Bei Unklarheit werde die Person kontaktiert. Eine fundierte Datenbasis sei entscheidend, um richtige Maßnahmen in der Pandemiebekämpfung zu treffen, sagt Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander (VP). Oberösterreich habe seine Aufgaben erledigt. "Jetzt erwarten wir vom Gesundheitsministerium endlich ein einheitliches Datensystem."

Die AGES teilt mit, dass es bei den Einträgen der Behörden im EMS zu Verzögerungen betreffend Genesungen komme, da in der Epidemiebekämpfung Neuinfektionen und Abklärung von Infektionsketten im Vordergrund stünden. Und: "Im Schnitt treten täglich 1500 bis 2000 Mehrfachmeldungen oder fehlerhafte Einträge im EMS auf" – etwa Fälle mit positivem Schnelltest, bei denen der folgende PCR-Test negativ war. Drei AGES-Mitarbeiter seien mit dem Datenmanagement beschäftigt, heißt es.

Bei den Corona-Todesfällen sind Land und Ministerium einig: 1757. Die AGES zählt hingegen nur 1606.

Mehr als 360 Delta-Fälle, Debatte um Gratistests

Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich auch in Österreich aus. Die ansteckendere Mutation wurde laut einem Bericht der AGES bis Dienstag 361 Mal festgestellt (Ende Mai waren es 18 Fälle). Diese Zahl ist bereits überholt, allein Niederösterreich meldete am Mittwoch 18 neue Fälle. Die meisten Fälle wurden laut der Gesundheitsagentur mit 256 in Wien festgestellt, wo die verlässlichen PCR-Tests großflächig eingesetzt werden. In Oberösterreich waren es dem Bericht zufolge bisher vier Delta-Fälle.

Der Gemeindebund will die Gratis-Testinfrastruktur zurückfahren. Nur über den Sommer soll sie wegen des Tourismus noch bleiben. Wer sich nicht gegen Covid impfen lässt, soll sich auf eigene Kosten testen, forderte Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl im Kurier. Der Städtebund ist dagegen und verlangt wegen der Virusvarianten den Ausbau des PCR-Testangebotes. Für den Epidemiologen Gerald Gartlehner ist ein Teststraßen-Aus „sehr gefährlich“. Das Gesundheitsministerium reagierte zurückhaltend.

 

mehr aus Innenpolitik

Scharfe Attacken gegen Georg Dornauer (SPÖ) aus der eigenen Partei

Zwischen Streik und Spardruck: Das Feilschen um die Beamtengehälter

Nationalrat: Misstrauensantrag gegen Regierung abgelehnt

Regierungsbildung: Oberösterreich stellt das größte Verhandlungsteam

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
TomGlueck (49 Kommentare)
am 06.07.2021 18:29

Seit mehr als einem Jahr veröffentlicht jede Tageszeitung bzw. jedes Nachrichten-Medium im Land täglich die "aktuellen Corona-Zahlen" - schließen wir daraus, dass die Sache wichtig ist.

Wenn wir nach über einem Jahr bei einer offenbar wichtigen Sache SO agieren (Wer "SCHULD" hat, ist ja egal) dann frage ich mich, was macht unsere Politik/Bürokratie bei den nicht ganz so wichtigen Sachen?!.....

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 24.06.2021 14:35

Diejenigen, welche noch einen "Nasentest" zu absolvieren haben, weil sie nicht geimpft sind, denen empfehle ich, wenn der Sanitäter mit dem Staberl in die Nase fährt, den Mund leicht aufzumachen, dann fühlt es sich nicht unangenehm an.

lädt ...
melden
antworten
0x00 (2.141 Kommentare)
am 24.06.2021 12:46

Das Erbe des Rudi Anschober

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 24.06.2021 12:55

0X00,
nein, das Erbe einer Pamela Rendi-Wagner und einer anschließenden ebenso unfähigen Beate Hartinger-Klein. Rudi Anschober wurde unmittelbar nach der Angelobung bereits voll mit der Pandemie gefordert und fand ein vernachlässigtes Gesundheitsministerium vor. Bei seinem Abschied hat er das genau angeschnitten.

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.044 Kommentare)
am 24.06.2021 09:27

Da hat wohl ein Ferialpraktikant die falsche Spalten befüllt.
What shells?

Viele kümmern sich eh einen feuchten Dreck um Covid(-Maßnahmen).

lädt ...
melden
antworten
SabineChristoph (9 Kommentare)
am 24.06.2021 08:01

Also wir haben das Chaos am eigenen Leib miterlebt, als K1 wurden wir angerufen wegen dem Testen, dann haben sie aber meine Telefonnummer falsch notiert, mein Mann wurde erst gar nicht im System angelegt, nach einer Woche, nachdem unsere Symptome schon wieder fast vorbei waren habe ich nochmal bei der BH angerufen weil wir immer noch nicht getestet wurden, dann hat die uns erklärt sie haben zwei unterschiedliche Systeme, dann würden wir nochmal zwei Wochen in Quarantäne geschickt und nach dem freitesten, obwohl der Test negativ war, bekam ich eine E-Mail dass ich wieder frei bin und zusätzlich eine SMS dass das jetzt nicht heißt dass ich wieder frei bin... 😅
Wenn das überall so läuft wundert mich nix mehr...

lädt ...
melden
antworten
reibungslos (15.182 Kommentare)
am 24.06.2021 08:44

Eine Bürokratie mit Eigenleben, die sich selbst genügt. Die Bürger sind nur Betriebsmittel.

lädt ...
melden
antworten
kpader (11.508 Kommentare)
am 24.06.2021 06:50

Peinlich dieses Chaos!

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.06.2021 06:20

So und jetzt wissen wir schon dass die Zahlen über die Intensivbettenauslastung gekürzt waren und dann soll mir jemand erklären, das die ganze Plandemie nicht eine Sache der politischen Willkür einiger Player auf dieser Welt ist

Aber Nein das ist ja Verschwörungstheorie

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 24.06.2021 06:47

Sie glauben also das die Pandemie noch stärker ausgefallen ist. Adaschauibled!

lädt ...
melden
antworten
adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.06.2021 08:33

Ah so bitte einmal versuchen sinnerfassend zu lesen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 24.06.2021 10:51

Sehr geehrter Plandemie,

ja gerne, wenn sie versuchen "sinnerfassend" zu schreiben!

MfG,
Liort

lädt ...
melden
antworten
Proking (2.663 Kommentare)
am 24.06.2021 14:13

@LLORT,
bled schaun: dauernd oder nur jetzt? Ein Blick auf den Nationalratsabgeordneten Pöttinger (Kunstschlosser) erklärt den Zusammenhang zwischen der stark schwankenden Anzahl der erforderlichen Intensivbetten und dem von Ihnen ins Treffen geführte "bled schaun".

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 24.06.2021 08:11

Was hat denn scho wieder nit passt!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen