Die Genese eines "digitalen Aushängeschilds" für Österreich
Ein Prestigeprojekt mit Hindernissen: Seit 2020 ist die Entstehung der Digital-Uni von Turbulenzen begleitet.
Vor mehr als vier Jahren, im August 2020, wird durch die OÖNachrichten bekannt, was Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) als "großen Wurf für Land und Standort" zusammenfasst: Oberösterreich bekommt vom damaligen VP-Bundeskanzler Sebastian Kurz die Zusage für eine neue technische Hochschule mit Digitalschwerpunkt.
Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) spricht von einem "Digitalisierungs-Aushängeschild Österreichs". Den Betrieb aufnehmen solle dieses mit Ende der Legislaturperiode, also spätestens 2024. Schnell sind drei mögliche Standorte aus dem Hut gezaubert – die Tabakfabrik, die Post City sowie das Uni-Viertel Auhof. Für Letzteren spreche laut dem damaligen Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) die räumliche Nähe zur JKU, es brauche aber ein städteplanerisches Gesamtkonzept. Danach wird es für einige Monate still um das Projekt.
- Mehr zum Thema: „Das ist ein Schlag ins Gesicht der IT:U“
Im Dezember 2021 werden Befürchtungen laut, dass die Turbulenzen in der schwarz-grünen Koalition die Pläne für die Digitaluni gefährden könnten. Stelzer beruhigt, alles sei bereits "festgezurrt". Im Jänner 2022 dann die Entscheidung über die Standortfrage: Die neue Universität soll neben dem Campus der JKU auf einer 54.000 Quadratmeter großen Parzelle im Auhofviertel entstehen. Die Finanzierung wird ebenfalls besiegelt und durch eine "15a-Vereinbarung" in einem Vertrag zwischen Bund und Land gedeckt. Das Land zahlt die Hälfte der Errichtungskosten von geschätzt maximal 352 Millionen Euro.
Turbulenzen am laufenden Band
In den folgenden Monaten, vor allem im Sommer 2022, hagelt es Kritik an der geplanten Ausrichtung der Hochschule. JKU-Professor Sepp Hochreiter sieht mangelnde Vermittlung technischer Fertigkeiten als Problem. Am 8. Juli erhält die Digitaluni, damals noch unter dem Namen IDSA, mit Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ grünes Licht.
Neue Turbulenzen folgen im Jänner 2023: Die Hearings für das Rektorat der Digitaluni werden in letzter Minute abgesagt, bei mehreren Mitgliedern besteht der Verdacht der Befangenheit. Zwei Monate später bestellt der Gründungskonvent die Grazer TU-Professorin Stefanie Lindstaedt. Begleitet wird die Bekanntgabe von Störgeräuschen, unter anderem beklagt ein Mitglied des Gründungskonvents mehrere Rechtswidrigkeiten. Die Beschwerde wird vom Bildungsministerium zurückgewiesen. Ein Hin und Her folgt, zudem steckt der Umwidmungsprozess der Fläche im Auhofviertel gerade erst in der Anfangsphase.
2024 sollte es ernst werden mit der nötigen Umwidmung, eine Bürgerinitiative formiert sich und fordert mehr Einbindung.
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Allein schon das Projekt "IT:U" war immer und ist eine Schnapsidee.
Diese kann nur dem Caesarenwahn der kleinkarierten Provinzpolitiker der ÖVP geschuldet sein.
Eine Universität sollte für Bildung und Forschung da sein - dazu sind in Österreich HÖCHSTENS 3 Universitäts- und Hochschulstandorte notwendig. Alles andere kostet nur Geld und behindert den Bildungsstandard Österreichs grob fahrläßig.
Die Richtigkeit meines Kommentars spiegelt das Ranking der österreichischen Universitäten im internationalen Vergleich wieder.
Ein Bildungsprojekt, kein Prestigeobjekt. So schaut's aus.
Aber dass die Sozen gegen Bildung sind, beweisen sie auch so jede Woche mindestens einmal.
Gegen Verbreiterung des IT-Zweigs der JKU hätte keiner was. Aber bitte nicht auf der grünen Wiese in der Kaltluftschneise von Dornach-Auhof!
sondern am Grund des Attersees......
Die "Leuchttürme" der rechten Blenderpartei sind halt meist auf Sand gebaut.