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Causa Eurofighter: Anklage gegen Siegfried Wolf

Von Michael Schäfl, 05. Juni 2023, 11:47 Uhr
Siegfried Wolf
Unternehmer Siegfried Wolf Bild: (APA/HELMUT FOHRINGER)

WIEN/GRAZ. Dem Investor werden gemeinsam mit einem Zweitangeklagten Geldwäsche und falsche Zeugenaussage vorgeworfen.

Wien. Seit mehr als zwei Jahrzehnten taucht sein Name immer wieder in den Akten der Staatsanwaltschaft zur Causa Eurofighter auf: Siegfried Wolf, Manager, Investor und früherer Geschäftsführer von Magna International. Schon im Jahr 2002 nahm die Staatsanwaltschaft den Ankauf von 18 Abfangjägern um ursprünglich knapp zwei Milliarden Euro durch die Republik unter die Lupe, prüfte Vorwürfe wegen Amtsmissbrauch, Untreue und schweren Betrugs gegen Wolf und den früheren Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Gegen Grasser wurden die Ermittlungen schließlich im Jahr 2019 eingestellt.

Aktuelle Vorwürfe könnten nun auch zum Prozess gegen Siegfried Wolf führen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) erhob gegen zwei Unternehmer Anklage wegen Geldwäscherei und Falschaussage. Namentlich nannte sie Wolf dabei aber nicht. Von Wolfs Sprecher Josef Kalina gab es „keinen Kommentar“. Die Identität der angeklagten Personen wolle er nicht bestätigen. Das tat wenig später aber die Staatsanwaltschaft Graz. Beim zweiten Angeklagten dürfte es sich um den ehemaligen Magna-Vorstand Hubert Hödl handeln.

Der Vorwurf: Beim Kauf der von EADS hergestellten Abfangjäger soll Wolf kräftig mitgemischt und Gegengeschäfte mit Magna eingefädelt haben. EADS Deutschland soll über Scheinverträge 6,8 Millionen Euro an Wolf-nahe Privatstiftungen und Gesellschaften überwiesen haben.

Goldtransport in die Schweiz

Der Erstangeklagte soll versucht haben, die Herkunft des Geldes zu verschleiern, damit macht er sich laut WKStA der Geldwäsche verdächtig. Hierbei soll ihm der Zweitangeklagte behilflich gewesen sein: Er soll Teile dieser Gelder in Gold erhalten oder als Bargeld und über Namenschecks in Gold umgetauscht und bis zur Rückgabe an den Erstangeklagten in der Schweiz verwahrt haben, so die Staatsanwaltschaft.

Dem Erstangeklagten wird darüber hinaus vorgeworfen, vor dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss des Nationalrates als Auskunftsperson falsche Angaben gemacht zu haben.

Das in diesem Zusammenhang geführte Ermittlungsverfahren gegen den Zweitangeklagten wegen Untreue zum Nachteil seines damaligen Arbeitgebers wurde mittlerweile eingestellt, hieß es weiter, weil auf Basis der Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens die Begehung einer Straftat nicht nachweisbar gewesen sei. Die WKStA ermittelt gegen den Zweitangeklagten derzeit noch wegen falscher Beweisaussage als Zeuge in einem Verfahren der Staatsanwaltschaft Wien sowie als Auskunftsperson vor dem U-Ausschuss. Ein Vorhabensbericht zu diesem Tatverdacht ist Ende April 2023 an die Oberstaatsanwaltschaft Wien erstattet worden.

Ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen drei namentlich bekannte Beschuldigte wegen Untreue zum Nachteil der EADS Deutschland und wegen Geldwäsche ist laut WKStA ebenfalls noch nicht abgeschlossen.

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Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl

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9  Kommentare
9  Kommentare
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handycaps (2.434 Kommentare)
am 05.06.2023 14:15

Und kein Pilnacek mehr im Amt der solch ein Verfahren für türkise Günstlinge "daschlogn" könnte grinsen)

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.257 Kommentare)
am 05.06.2023 14:12

Dr. Lolf bitte auf die Anklagebank!

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stimmtso (743 Kommentare)
am 05.06.2023 12:49

Es gibt kaum eine verhandlung ,dass der Herr Wolf nicht dabei war.

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Gugelbua (33.072 Kommentare)
am 05.06.2023 12:41

wie üblich, da werkelt die Justiz so lange bis alles im Sande verläuft😉

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Zeitungstudierer (6.332 Kommentare)
am 05.06.2023 12:28

Schön langsam wird das ganze Eurofigther Thema lächerlich!
Anscheinend geht es nur mehr um das Anpatzen von renommierten Managern bei diesen ganzen Anklagen!
Wie diese Wirtschaftskoruptions Staatsanwaltschaft agiert, ist auch ziemlich hinterfragenswert!

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2good4U (20.083 Kommentare)
am 05.06.2023 12:34

Wenn es einen konkreten Verdacht gibt (und ohne wird keine Anklage erhoben) dann gehört das aufgeklärt.

Ist er unschuldig, dann ist es gut wenn das geklärt wird.
Und ist er schuldig, dann ist es ebenfalls gut das zu klären.

Was wäre Ihr Vorschlag? Eine Behörde die lieber nicht so genau hinsieht?

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Zeitungstudierer (6.332 Kommentare)
am 05.06.2023 15:59

Diese Behörde ist überflüssig!
Bei dem Großteil der Anklagen erfolgten Freisprüche!
Das ganze ist nur ein Politschauspiel um immer wieder angebliche Schmutzwäsche waschen zu können und dabei hoffen, das doch noch auch an den freigesprochenen Dreck hängen bleibt!

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Orlando2312 (22.875 Kommentare)
am 05.06.2023 12:36

Wenn untersucht wird, wohin mehr als 70 Mio Bestechungsgelder geflossen sind, dann ist das für Sie lächerlich? Sagt sehr viel aus über Sie.

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Peter1983 (2.537 Kommentare)
am 05.06.2023 13:05

Ganz offen gesagt - ein Kaliber wie Herrn Wolf wird die WKStA nicht einfach so "anpatzen" weil es lustig ist, da muss es schon konkrete Hinweise geben.

Wie auch immer - es gilt die Unschuldsvermutung.
Aber der Sachverhalt ist in jedem Fall zu klären.

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