Graz: Elke Kahr ist erste KP-Bürgermeisterin
GRAZ. Angelobung am Mittwoch in der Grazer Messehalle
Vor der Gemeinderatswahl am 26. September hätte wohl kaum jemand damit gerechnet – doch jetzt hat Graz, zweitgrößte Stadt Österreichs, die erste KP-Bürgermeisterin. Am Mittwoch wurde Elke Kahr im Gemeinderats-Ausweichquartier, der Grazer Messehalle, angelobt, sie steht einer Koalition ihrer KPÖ, der Grünen und der SPÖ vor. 28 von 48 Stimmen erhielt Kahr im Gemeinderat. Zwei Mandatare waren entschuldigt, die 18 ungültigen Stimmen dürften von ÖVP und FPÖ gekommen sein.
Zur Demokratie gehöre auch der Wechsel, sagte Kahr, die in ihrer Rede nicht nur Amtsvorgänger Siegfried Nagl (VP), sondern auch ihrem Mentor, dem einstigen langjährigen KP-Stadtrat Ernest Kaltenegger, und SP-Altbürgermeister Alois Stingl dankte. ÖVP-Stadtrat Kurt Hohensinner sprach von einem "einschneidenden Tag" am 26. September. Kahr schätze er als Mensch, aber sie habe sich für eine "Koalition weit von der Mitte" entschieden, sagte Hohensinner. FP-Klubchef Alexis Pascuttini bezeichnete die Situation als "wenig erfreulich". Freude herrschte hingegen bei Grünen und SPÖ: Grün-Gemeinderätin Manuela Wutte sprach von einem "historischen Moment".
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