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Podcast, Video oder doch ein Text: Kreativprojekt ersetzt die vorwissenschaftliche Arbeit

Von Annette Gantner, 26. Juni 2024, 17:07 Uhr
Matura: Kreativprojekt ersetzt die vorwissenschaftliche Arbeit
AHS-Schüler können statt einer schriftlichen Arbeit auch einen Podcast oder ein Video gestalten. Bild: APA/dpa/Lino Mirgeler

WIEN. Ab dem nächstem Schuljahr haben die Schüler die Wahlfreiheit, zwischen VWA , neuer Abschlussarbeit oder zusätzlicher Maturaprüfung. Ab 2028/29 müssen dann alle Maturanten eine kreative Projektarbeit gestalten.

In der Koalition geht offenbar doch noch etwas weiter: Am Mittwoch präsentierten Bildungsminister Martin Polaschek (VP) und die grüne Klubobfrau Sigi Maurer die Pläne für eine Reform der vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA). Der Gesetzesentwurf soll Anfang Juli im Nationalrat beschlossen werden, die Neuerungen sollen bereits im kommenden Schuljahr 2024/25 gelten. Sie betreffen jedes Jahr rund 17.000 Maturanten und Maturantinnen.

OÖNplus Politik

Politik-Kommentar: Neue Kreativität

Annette Gantner

Die Reform der vorwissenschaftlichen Arbeit ist ein sinnvolles Wahlzuckerl

von Annette Gantner

Bisher mussten AHS-Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn verpflichtend eine vorwissenschaftliche Arbeit, die 40.000 bis 60.000 Zeichen, umfasste, schreiben. Diese wurde als Vorbereitung auf ein Studium gesehen. Die AHS-Lehrergewerkschaft forderte die Abschaffung, da es durch den Einsatz künstlicher Intelligenz nicht mehr nachvollziehbar war, ob die Arbeit vom Schüler selbst verfasst wurde. Zudem wurde kritisiert, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten benachteiligt seien, da sie bei der VWA keine Hilfe ihrer Eltern erhielten.

Die Politik reagierte nun darauf, dass die VWA nicht mehr zeitgemäß ist. Sie wird durch eine abschließende Arbeit ersetzt, die völlig neue Medienformate zulässt. "Es wird künftig möglich sein, die VWA völlig neu zu denken", sagte Polaschek. "Es werden Multimediaprojekte, Podcasts, Videos ebenso möglich sein." Digital und analog könnten kombiniert werden. Das Abschlussprojekt müsse entsprechend dokumentiert und präsentiert werden.

Kreativitätsschub für die AHS

Polaschek hatte vor, die verpflichtende VWA abzuschaffen. Stattdessen sollte die VWA nur noch freiwillig sein: Wer keine verfassen wollte, sollte alternativ in einem weiteren Fach mündlich maturieren. Doch die Grünen standen hier auf der Bremse.

Die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann hatte sich gleich zu Beginn der Debatte dafür ausgesprochen, dass die Schüler ein eigenes kleines Projekt als Abschlussarbeit verfassen sollten. Jetzt freute sie sich über die Reform: "Das wird ein Kreativitätsschub für die AHS. Die neue Abschlussarbeit schärft Fähigkeiten wie Kreativität, fächerübergreifendes Denken, Kommunikation und Medienkompetenz", sagte sie. Künstliche Intelligenz könne von den Schülern künftig ganz bewusst eingesetzt werden.

Nun kommt eine Übergangsphase bis zum Schuljahr 2028/29. In den kommenden vier Jahren gibt es die Option, sich zwischen mehreren Möglichkeiten zu entscheiden. Die Schüler können eine klassische VWA verfassen, sie können im Einvernehmen mit ihrem Betreuungslehrer eine kreative Abschlussarbeit gestalten oder sie können stattdessen eine mündliche oder eine schriftliche Prüfung zusätzlich im Rahmen der Matura machen. Für das kommende Schuljahr muss die Entscheidung bis 30. September bekannt gegeben werden.

Den Bildungsdirektionen muss in diesen vier Jahren gemeldet werden, wie viele Prüfungen es pro Jahrgang gibt, die Schulen sollen in diesem Zeitraum angehalten werden, auch kreative Abschlussarbeiten zu forcieren.

An den berufsbildenden höheren Schulen, an denen jährlich rund 23.000 Schüler maturieren, wird die Diplomarbeit in der bestehenden Form erhalten bleiben, da sie sich bewährt hat. An den berufsbildenden mittleren Schulen werden die Abschlussarbeiten hingegen gänzlich abgeschafft.

SPÖ und Arbeiterkammer sahen die Reform grundsätzlich positiv. Neos-Sprecherin Martina Künsberg Sarre freute sich, dass die VWA weiterentwickelt werde, statt sie aus Angst vor der künstlichen Intelligenz abzuschaffen.

Klima in der Koalition

Polaschek und Maurer wurden am Mittwoch auch zum Klima in der Koalition befragt. Der Ministerrat sei wie immer "sehr konstruktiv" abgelaufen, sagte Polaschek. Maurer zeigte sich zuversichtlich, dass die Koalition noch weitere Projekte abarbeiten werde. 

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner
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1  Kommentar
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Coolrunnings (2.552 Kommentare)
am 27.06.2024 06:20

"Ziel sei es auch bildungsfernen Schichten eine Chancengleichheit zu ermöglichen "
Die laufen Gefahr sich die eigene Wählerschaft abzugraben....ob das gut geht Sigi ?

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