Schulen: 200 Millionen Euro für Fördermaßnahmen
WIEN. Ab der geplanten Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts nach den Semesterferien wird es an den Schulen umfangreiche Förderangebote geben.
Im Schnitt sollen an allen Schulen pro Klasse zwei Förderstunden pro Woche finanziert werden - die genaue Aufteilung übernehmen Bildungsdirektion bzw. die Schule, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Montag. Einer automatischen Wiederholung des Schuljahrs erteilte er eine Absage.
OÖN-TV: Regierung finanziert Förderstunden
"Ich lehne Übertreibungen ab, die von einem verlorenen Jahr oder einer verlorenen Generation sprechen", so Faßmann. Es sei "offenbar eine geringe Wertschätzung der Lehrer und Schüler, zu sagen, was ihr geleistet habt, ist nichts wert". Das werde der Sache nicht gerecht. "Ich sehe ja, wie viel Arbeit, Energie und Enthusiasmus investiert wird." Dazu kämen noch organisatorische Konsequenzen wie zusätzliches Personal, die mit einem zusätzlichen Jahrgang im Schulsystem verbunden wären.
Stattdessen sollen rund 200 Mio. Euro in Fördermaßnahmen investiert werden - zwei Drittel im Sommersemester, ein Drittel im kommenden Wintersemester. Im Sommersemester fließen Mittel im Gegenwert von rund 4.500 Lehrerplanstellen, wobei diese für Überstunden, neues Personal und Sonderverträge für Lehramtsstudenten ausgegeben werden.
Im Schnitt kommen pro Klasse wöchentlich zwei Stunden zusätzlich an die Schule. "Schulen mit mehr Förderbedarf werden mehr erhalten, andere etwas weniger", meinte Faßmann. Die Zuteilung der Kontingente pro Schule erfolge durch die jeweilige Bildungsdirektion.
Über die genaue Verwendung entscheide dann die Schule. Die Schulleitung könne etwa sagen, dass an einer Volksschule die ersten und vierten Klassen besonders gefördert werden sollen und den Großteil der Mittel dort investieren. Es können auch bestimmte Gegenstände verstärkt gefördert oder an Oberstufen vor einer mehrstündigen Schularbeit geblockt mehrere Fördereinheiten abgehalten werden. Möglich ist einerseits Förderunterricht nur für eine kleine Gruppe von Schülern, aber auch geteilte Klassen in manchen Gegenständen. "Wenn Förderunterricht angesetzt ist, dann ist er auch verpflichtend für jene Schüler, bei denen es die Lehrer als nötig ansehen", so Faßmann.
Video: Die wichtigsten Sager
Ergänzungsunterricht in den Ferien
In den Semester- und Osterferien wird es außerdem an den Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittel- und Sonderschulen Lernbetreuung vor allem in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen in Form eines sogenannten Ergänzungsunterricht geben. Die Teilnahme daran ist nicht verpflichtend - Schüler mit Nachholbedarf sollen von den Schulen aber aktiv dafür angesprochen werden. Interessenten für die Semesterferien müssen sich sputen: In Wien und NÖ endet die Anmeldefrist am Mittwoch (27. Jänner), in den anderen Bundesländern am Freitag (29. Jänner). Auf 50.000 Plätze ausgebaut wird außerdem die Sommerschule: "Wenn's mehr wird, wird mich das Unglück auch nicht treffen", so Faßmann. Außerdem wird neben Deutsch auch Mathematik und an den Volksschulen Sachunterricht angeboten.
Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek nannte die Förderangebote einen Schritt in die richtige Richtung. Auch die Direktorin des BG/BRG Purkersdorf, Irene Ille, sah in zielorientierter Förderung den richtigen Weg. "Verlierergeneration? Sicher nicht! Verlorenes Jahr? Sicher nicht!" In der Zeit des Distance Learnings hätten die Schüler zahlreiche Kompetenzen erworben - natürlich gebe es dabei Unterschiede und eine Bildungsschere. Deshalb müsse man ja dort fördern, wo es nötig sei.
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Sehr erfreulich, daß VP-Bildungsminister Faßmann zusätzlich €200 Mill in die Schulen investiert, um Kinder, die während der COVID-Pandemie zurückgefallen sind, zu fördern 👍
Ich bin nicht sicher, aber wußten Sie, daß man Geld nicht essen kann. Dieser Minister forderte immer die Öffnung der Schulen, ist aber immer vor Kurz in die Knie gegangen. Eine Person mit Rückgrat würde von dieser Position wegtreten.
Das einzige was diese Show Regierung kann .....Geld verteilen das sie nicht selber verdienen .... ein beinahe Halbtagsberuf mit Ganztags bezahlung darf sich nicht nur aussuchen ob Unterricht in der Schule erfolgt oder die Belastung an Eltern weitergegeben wird...als Dank das Lehrer Kinder im Sinne der ÖVP ausbilden um Wähler der Zukunft zu haben ....können sich Lehrer bzw deren Standesvertretung fast alles erlauben ...nennt man Win-win-Situation
200 Mio für Förderangebote - koste es was es wolle -
Kopfrechner sind gefragt - Wer kassiert die "Marie"?
Für Überstunden, neues Personal und Lehramtsstudenten?
Haben wir einen Lehrermangel? Eher nicht.
Aber es wundert mich, dass Faßmann immer wieder vor die Presse geht, irgendetwas angekündigt, und doch das Angekündigte dann von höherer Stelle wieder gestrichen wird.
Nur Spaßmann kann mit so wenig Stunden soo viel nachholen und aufholen. Damit zeigt er auf wie viele Stunden in der Schule eigentlich überflüssig sind. Er ist ein echtes mathegenie. Daher zaubert er auch ganz einfach die Millionen für das Unbildungssystem her!
Es sei "offenbar eine geringe Wertschätzung der Lehrer und Schüler, zu sagen, was ihr geleistet habt, ist nichts wert".
Ach, die Elite meint wohl, dass mit der Kritik das Lehrpersonal und Schüler gemeint sind?
Kann denen versichern, unsere persönliche Situation betreffend, dass ich auschließlich "denen da oben" ein Versagen auf ganzer Linie zuschreibe.
2h je Klasse pro Woche ???
für 20 'entfallene' Schulwochen, bzw. 180 x 3 entfallene "Präsenzstunden" in Mathe, Deutsch u Englisch nehme ich an - das wird ein Bildungsschub, bist du deppat ☺
So tickt eben ein komplett deplaziert er Professor. Für die Jugend ist dieses Jahr deshalb nicht verloren, weil sie die ganze Portion Unfähigkeit für das ganze Leben kennenlernen durften. Die Portion Selbstsicherheit von Kurz und die Blödeleien der restlichen Clique, die über ihre berechtigten Minderwertigkeitskomplexe hinwegtäuschen sollen, sind eine Erfahrung, die die Jugend stärken wird
Den Lernstoff haben sie schneller intus, als wir glauben. Aber vor Tricksern und Blöffern werden sie sich hüten.
Schöne Regierungs-PR im Regierungsblatt OÖN (direkt von den 59 PR-Menschen im BKA?)
Wir Steuerzahler finanzieren die Behebung der von Spassmann u Shorty verursachten Kollateralschäden.
Hoffentlich vergessen sie nicht auf die Logistik, wie Schulbus usw.
Fasslberger und Co sind eher weniger geschickt, wie gescheit, oder?