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Kaineder will mit Renaturierung niemanden "papierln"

Von nachrichten.at/apa, 16. August 2024, 06:10 Uhr
Landessprecher der Grünen, Stefan Kaineder
Stefan Kaineder, Landessprecher der Grünen Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Vorbehalte der Landwirtschaft gegen das Renaturierungsgesetz schreibt Grünen-Landessprecher Stefan Kaineder im Wahlkampf geschürten Emotionen zu.

Nun gelte es, bei der Umsetzung niemanden zu "papierln". Die restriktive Windkraft-Linie der Landesregierung hält er für eine "Gefahr für die Energiesicherheit" und den Wirtschaftsstandort, wie er im APA-Gespräch sagt - und er wirbt als UVP-zuständiger Landesrat um Windkraft-Großprojekte.

"Bier-Partei macht die Demokratie lächerlich"

Kaineder macht kein Geheimnis daraus, dass er derzeit mageren Umfragewerten zum Trotz die Grünen auch nach der Wahl gerne wieder in der Regierung sehen würde. Mit wem, lässt er offen. Die Tragfähigkeit einer Regierung hänge vom Programm und einer Arbeitsbeziehung ab. Er will sich daher auch nicht festlegen, wie viele Partner so ein Bündnis vertragen würde, aber: "Im Grunde halte ich es für eine Utopie mit einer KPÖ oder einer Bier-Partei eine Regierung zu bilden. Die Bier-Partei macht die Demokratie hauptsächlich lächerlich."

Kaineders Bilanz

"ÖVP und Grüne haben in vielen Bereichen sehr unterschiedliche Ansichten und es ist wirklich viel weitergegangen", fällt seine Bilanz nach der ersten Grünen Regierungsbeteiligung im Bund erwartungsgemäß positiv aus. "Wir haben die kalte Progression abgeschafft. Ich weiß nicht, wie viele SPÖ-Kanzler das vorher versprochen haben", meint er, "um das Klimaticket beneidet uns ganz Europa" und "es ist die erste Regierung seit ganz langer Zeit, die durcharbeitet", Nachsatz: "Obwohl es nicht leicht ist zwischen ÖVP und Grünen." Im Rahmen des zuletzt geschnürten Personalpakets sei es auch gelungen, "den Klima- und Energieplan loszueisen. Das war eine ideologische Blockade der ÖVP, die fast nicht aufzubrechen war".

Lob für Gewessler

Kritik an Leonore Gewesslers Alleingang beim Renaturierungsgesetz kann er nicht nachvollziehen. Dass ein Regierungsmitglied im eigenen Kompetenzbereich entscheide, "das haben die ÖVP-Minister mehrfach gemacht, gegen unsere Zustimmung, gegen unseren Widerstand, aber das ist Praxis in dieser Regierung", sagt er und streut der Ministerin massenhaft Rosen: "Sie hat das Klimaticket durchgesetzt, maßgeblichen Anteil an der ökosozialen Steuerreform und am Investitionspaket für die Bahn". Das österreichweite Öffi-Ticket hätten "zahlreiche Vorgängerregierungen im Regierungsprogramm gehabt. Und niemand hat es umgesetzt, weil es extrem schwierig ist". Gewessler habe es in zwei Jahren geschafft.

Wenig Aufwand

Die Angst der Landwirte, dass man Renaturierungsmaßnahmen nicht abgegolten bekomme, kann er nachvollziehen, hält sie aber für unbegründet: "Da wird jetzt bewusst versucht, im Wahlkampf Emotionen zu schüren." In den kommenden zwei Jahren gelte es "die Umsetzung des Renaturierungsgesetzes so zu stricken, dass wir niemanden papierln. Wir wollen sicher nicht, dass das zu einem riesigen Aufwand für die Bäuerinnen und Bauern wird", betont er, und es sei auch vorgesehen, dass die Bauern entschädigt werden. 80 Prozent hätten ohnehin bereits Erfahrung mit dem ÖPUL-Programm, wo man auch gegen Entschädigung Flächen außer Nutzung stellt.

"Zubetonieren muss aufhören"

Ein zentrales Zukunftsthema ist für ihn der Bodenschutz, wo er auf ein quantitatives Ziel pocht. "Die Leute haben schon lange verstanden, dass wir so nicht weitermachen können, das Zubetonieren muss aufhören." Oberösterreich brauche "ein Bodenschutzgesetz", denn hier "gibt es so viel gewidmetes, unbebautes Bauland, dass man innerhalb der oberösterreichischen Grenzen die Stadt Wien einmal nachbauen kann", rechnet er vor. Diese Flächen müsse man mobilisieren. Das immer wieder vorgebrachte Argument, mit einer Beschränkung des Bodenverbrauchs könnten manche Gemeinden nicht einmal mehr einen Kindergarten errichten - "Ich weiß nicht auswendig, wie viele Kindergärten es in der Stadt Wien gibt..." - sei angesichts dieser Zahlen "schlicht eine falsche Info".

"FPÖ ist eine Putin-Partei"

Massive Kritik übt er an der oberösterreichischen Energiepolitik: "Die ablehnende Haltung von Schwarz und Blau gegenüber der Windkraft ist eine Gefahr für die Energiesicherheit in Oberösterreich und für die Versorgung mit günstiger Energie für die Industrie", warnt er. "Ich dachte immer, die ÖVP wäre eine Wirtschaftspartei. In genau dieser Frage zeigt sich aber, dass ihr die Koalition mit der FPÖ wichtiger ist als der Wirtschaftsstandort Österreich". Dass sich Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) gegen ein Ende der Lieferverträge mit Gazprom ausgesprochen hat, zeige: "Die FPÖ ist eine Putin-Partei. Wir sollen möglichst lange von einem Kriegstreiber abhängig bleiben, der uns mit einem Schlag die Energiekosten verteuern kann, wenn er will."

Kaineder befürchtet, dass man in Oberösterreich gleichzeitig mit dem von der EU geforderten Plan für Vorrangzonen für Erneuerbare Energien an einem Ausschlussplan für Windkraft arbeitet, dessen Ausschlusszonen so groß sein werden wie das ganze Bundesland, was "ein Schlag gegen die Energiesicherheit" wäre. Bis dahin gelte sein Angebot an alle potenziellen Windkraft-Investoren: "Ich bin Chef der UVP-Behörde. Wenn etwas umweltverträglich geplant wird, dann werden wir schnell und umsichtig diese Anträge abarbeiten und schauen, dass wir Windparks genehmigen können. Wir brauchen sie nämlich."

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27  Kommentare
27  Kommentare
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Gugelbua (32.460 Kommentare)
vor 9 Minuten

Renaturierung mit viel Zement und Teer 🤔

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Ybbstaler (1.137 Kommentare)
vor 25 Minuten

Man wird sehen. Normalerweise sind die Grünen und ihre Entourage ganz vorn dabei wenn es darum geht andere zu papierln. Ich sage nur sekkieren, blockieren, verhindern, verzögern... Gefühlt bei jedem noch so sinnvollen Projekt.

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Philantrop (582 Kommentare)
vor 43 Minuten

Auch das wäre wichtig, Herr Kaineder:

Betrugsskandal: Als Migranten in Europa, zum Urlaub heim nach Afghanistan
Unfassbar: Tausende Migranten aus Afghanistan, die vom Taliban-Regime angeblich so bedroht werden, sollen laut Recherchen von “RTL extra” mit unserem Steuergeld heimlich Urlaub am Hindukusch machen und Fotos davon auch noch stolz auf TikTok posten.

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muehlviertlerbua (1.031 Kommentare)
vor 57 Minuten

Schon sehr erstaunlich, wie heftig sich hier die Fan's des "Sicher-nicht-Volkskanzlers" hier echauffieren.....

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Libertine (5.697 Kommentare)
vor einer Stunde

Warum die ganze Aufregung. Die Grünen werden nach den nächsten Wahlen (NR + LT) auf ihre angestammte Kernwählerschaft von 7 oder 8 Prozent schmelzen und damit ihre überproportionierte politische Bedeutung verlieren. Ob es dann noch für politische Amterl reicht, darf in Frage gestellt werden.

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Philantrop (582 Kommentare)
vor einer Stunde

Golfplätze renaturieren!

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Biobauer (6.096 Kommentare)
vor einer Stunde

Die Renaturierung geht nur auf Kosten der Bauern und der Nahrungsmittelproduktion.
Wieso werden keine Supermarktparkplätze renaturiert, wieso keine Verkehrswege, wieso keine Städte die im ehemaligen Au und Sumpfgebiet stehen, Herr Kaineder?

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Gabriel_ (3.943 Kommentare)
vor einer Stunde

Guten Morgen Herr Kaineder,

viel war ja wirklich nicht zu hören von dir, außer:
"Arme Leni, alles nur Privatsache" und
"Landesrat Stefan Kaineder spricht sich klar FÜR die geplante Impfpflicht aus."

👍

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muehlviertlerbua (1.031 Kommentare)
vor einer Stunde

Auch einer von Kickl's Gesundheitsexperten?

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Gabriel_ (3.943 Kommentare)
vor 48 Minuten

Seit wann sind Mühlviertler Diktaturfreunde? Oder bist leicht eh koa Müh4tla?

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richie (1.127 Kommentare)
vor einer Stunde

Interessant, wieviele Poster sich da auf den Schlips getreten fühlen.
Da muss wohl viel Wahres in den Aussagen von Kaineder stecken ...

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Caesar-in (3.979 Kommentare)
vor einer Stunde

Oder Sie irren sich in der Bewertung der Kommentare. Ist wohl eher der Fall.

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Peter2012 (6.586 Kommentare)
vor 2 Stunden

Spezialfall Klimaticket Linz:

Das Klimaticket Linz ist teurer als das Umweltticket für LinzerInnen!!!
Das ist meines Erachtens eine Diskriminierung von NichtlinzerInnen im Bereich der Beförderung von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie ein Wettbewerbsnachteil für Dienstleistungen!!!
Entspricht meines Erachtens nicht EU-Recht!!!

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trioroyal (24 Kommentare)
vor einer Stunde

bitte bei der LINZ AG und beim Bgm beschweren

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.951 Kommentare)
vor 21 Minuten

Gähn...
Ich könnte auch gerade wieder den OÖ Verkehrsverbund in die Tonne treten, wie er den 360er-Bus in Linz durch nicht-mehr-Anfahren von Haltestellen verschlimmbessert hat.

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Flachmann (7.422 Kommentare)
vor 2 Stunden

Der Herr Landesrat wirds nicht glauben, bei der kommenden Wahl werden die Wähler die Grüninnen papierln!

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RainerHackenberg (1.917 Kommentare)
vor 2 Stunden

"Grünlingen"?
Flacher geht´s nimmer

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RainerHackenberg (1.917 Kommentare)
vor 2 Stunden

"Grüninnen"?
Flacher geht´s nimmer

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Caesar-in (3.979 Kommentare)
vor einer Stunde

"Grünlingen"! Flacher geht's beim Rainer immer wieder.

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muehlviertlerbua (1.031 Kommentare)
vor 59 Minuten

Flachmann, Ihr nickname sagt schon alles..... 😉

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Coolrunnings (2.396 Kommentare)
vor 2 Stunden

"Die Bier-Partei macht die Demokratie hauptsächlich lächerlich."
Ich glaube da verwechseln Sie etwas Hr. Rat.
An Lächerlichkeit nicht zu überbieten waren schon einige Aktionen Ihrer GrünInnen...z.Bsp vor gar nicht allzu langer Zeit, wo Sie und der komplette grüne Parteivorsitz durch vehementes Nicken eine kurz darauf enttarnte LügnerIn auf primitive Art und Weise verteidigt haben. Mir ist nicht bekannt,dass SIE sich in irgendeiner Art und Weise bis dato dafür entschuldigt haben !
Also sollten Sie das Wort "lächerlich" in nächster Zeit vielleicht tunlichst meiden,anstatt Fingerpointing zu betreiben.

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kirchham (2.391 Kommentare)
vor 2 Stunden

Aha und das sollen wir ihnen glauben, oh mein Gott in welcher Welt leben sie denn.

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amha (11.930 Kommentare)
vor 2 Stunden

Keine Silbe über seinen peinlichen und demaskierenden Auftritt bei der Presskonferenz zum Lügenlenidebakel.

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Coolrunnings (2.396 Kommentare)
vor 2 Stunden

Na ja...die OÖN wird (möglicherweise) tunlichst vermieden haben, diese Frage zu stellen? Wäre sowohl für den Hr. Ratbals auch für die OÖN peinlich geworden.

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maierei (1.298 Kommentare)
vor 3 Stunden

Kann Koglers Schoßhund endlich einmal leise sein. Hat er in den letzten Jahren doch bewiesen, dass er darin gut ist. Oder steht wieder eine peinliche PK an bei der er dabei sein darf

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dr.haus (274 Kommentare)
vor 3 Stunden

Der Herr Landesrat erwacht aus dem langjährigen Koma und das einzige was ihm einfällt, ist die politischen Mitbewerber schlechtzumachen. Unglaublich!

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Caesar-in (3.979 Kommentare)
vor 3 Stunden

Die Bierpartei ist in Wien in einigen Bezirksparlamenten vertreten und macht dort sehr gute Arbeit. Die nehmen ihre Arbeit ernst, wenn auch der Name mal aktualisiert werden sollte. Aber lächerlich machen sich eigentlich nur die Grünen in Ö: diese "Verteidigung" der Schilling damals ist die "Peinlichkeit des Jahres 2024". Aber, ob die Grünen auch ihre eigenen, selbstverschuldeten Fehler als solche erkennen mögen, darf bezweifelt werden. Die sehen Fehler nur bei anderen, nur nicht bei sich selbst, wo es reichlich davon gibt.

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