"Moderate Schulden": Oberösterreichischer Budgetlandtag hat begonnen
LINZ. Der oberösterreichische Landtag beschließt nach dreitägiger Budgetdebatte am Donnerstag den Haushalt für 2025.
Der Voranschlag weist wegen deutlich geringerer Ertragsanteile vom Bund statt dem geplanten Minus von 150 Millionen Euro nun einen Negativsaldo von 253 Millionen Euro aus. NEOS und Grüne werden nicht zustimmen, legten sie sich vor dem am Dienstag startenden Budgetlandtag fest. Die SPÖ will mit Ausnahme des Budgets ihres Landesrats Michael Lindner auch Nein sagen.
Das Land Oberösterreich nehme "moderate Schulden in Kauf, weil wir dort unterstützen, wo in die Zukunft investiert wird", hatten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) Anfang November bei der Präsentation des Voranschlags gemeint. Ausgaben von 9,4 Milliarden Euro stehen nun nur mehr Einnahmen von 9,15 Milliarden Euro gegenüber. Als Reaktion auf den gestiegenen Abgang wurde im Landeshaushalt über die insgesamt 500 Millionen Euro Ermessensausgaben eine zehnprozentige Kreditsperre verhängt. Rund 50 Millionen Euro können nur eingesetzt werden, wenn die Ertragsanteile doch höher ausfallen oder die Mittel unbedingt benötigt werden. Dann könne die Landesregierung die Kreditsperre per Beschluss aufheben. Wo genau gespart wird, obliege den einzelnen Ressorts. Die Gesamtverschuldung des Landes wird somit auf gut 1,4 Milliarden Euro ansteigen.
Weitergeführt werden der Oberösterreich-Plan - 2021 als Sonderkonjunkturpaket eingeführt - und der seit 2023 bestehende Zukunftsfonds für eine Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Zweiter ist mit mehr als 200 Millionen Euro dotiert, u.a. für Energiewirtschaft und Umweltschutz, Öffentlichen Verkehr, Forschung, IT. Der OÖ-Plan wurde mit 114,6 Millionen Euro veranschlagt, wovon der Großteil für Krankenanstalten vorgesehen ist.
Mit insgesamt 1,68 Milliarden Euro ist die Gesundheit der größte Budgetposten, das Sozialbudget beträgt 779 Millionen Euro, für Kinderbetreuung werden 417,7 Millionen Euro ausgegeben, 255,4 Millionen Euro gehen in den Ausbau der Öffis, 229,7 Millionen Euro sind für den Straßenbau vorgesehen, 252,5 Millionen Euro sind für Kultur budgetiert, 117,5 Millionen Euro wurden für Forschung und Wissenschaft und 95,3 Millionen Euro für die Landwirtschaft veranschlagt.
SPÖ: Keine Investitionen in ein "besseres Leben"
Die SPÖ werde das "ideenlose intransparente Landesbudget ohne Zukunftsinvestitionen" nicht mittragen, erklärte Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu. Im Voranschlag würden entsprechend dotierte Investitionen "in ein besseres Leben der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher fehlen", etwa "für leistbares Wohnen, überfällige Schulsanierungen oder für den schon 2009 beschlossenen Vollausbau der Schulsozialarbeit. Die Abschaffung der Landesumlage für die Gemeinden zur Aufbesserung derer Haushalte ist ebenfalls eine zentrale Forderung. Insgesamt sechs Abänderungsanträge werde der rote Klub daher noch in den Landtag einbringen. Bleiben diese unberücksichtigt, werde die SPÖ das Budget ablehnen. Nur für die Bereiche ihres Landesrats Lindner, Kinder- und Jugendschutz sowie Tierschutz, werde es eine Zustimmung geben.
Auch die Grünen kritisieren, dass mit dem von ÖVP und FPÖ präsentierten Voranschlag "alles beim Alten bleibt", dies sei "eindeutig zu wenig, zu mutlos, zu sehr retro", begründete Klubobmann Severin Mayr schon vorab die Ablehnung seiner Fraktion zum Haushalt. So werde nicht bekanntgegeben, welche Projekte angesichts der Sparmaßnahmen auf nächstes Jahr verschoben oder abgesagt werden. Klimaschutz und Arbeitsmarkt seien den Grünen viel zu wenig berücksichtigt.
NEOS: Nur kurzfristiges Löcherstopfen
Für die NEOS hat Schwarz-Blau "nicht geliefert". Statt einen Zukunftsplan zu entwickeln, würden nur "kurzfristig die Löcher" gestopft. Klubobmann Felix Eypeltauer fehlen Reformen, "die unsere Systeme modernisieren und die Daseinsvorsorge wirksam absichern, statt die Verantwortung auf die nächste Generation abzuschieben". Daher werden auch die Pinken Nein zum Budget sagen.
Die MFG lehnt das Budget "in dieser Form ab" und kündigte mehrere Anträge ab. Der Haushalt sei "in den entscheidenden Fragen mutlos. Oberösterreich braucht keine Verwaltung des Bestehenden, wie es die Alt- und Systemparteien gerne machen, sondern mutige Lösungen für die Zukunft", so Klubobmann Manuel Krautgartner.
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Die größte und auch vernünftigste Einsparmöglichkeit wäre die Abschaffung der Landesregierungen!
Nur mehr Bundesgesetze, maximal ein Oberbezirkshauptmann mit voller Verantwortung für die Einhaltung der Gesetze.
Förderungen, Ausgaben nur über den Bundeshaushalt bei maximaler Transparenz!
TMS, auch Thomas mutlos Stelzer kann es einfach nicht.
Der hängt ja auch an der blauen Leine. Was soll der schon machen, ohne Erlaubnis seines FPÖ-Cefs?
Ganz leicht anonym zu kritisieren. gell
Was soll der blaue Landeshauptmann schon für ein sensationelles Budget zusammenbringen?
"Moderate Schulden"
schönes Wortspiel 😁
252,5 Millionen Euro sind für Kultur budgetiert
95,3 Millionen Euro für die Landwirtschaft
diese beiden Posten kürzen oder Streichen.
schon ist man bei 0
Landwirtschaft? braucht es eine doppelt fördern?
Hauptsache der FPÖ-Landeshauptmann und sein türkises Beiwagerl stellen sich gegen eine Nulllohnrunde für Politikerbezüge.
Und was macht der Haimbuchner? Schreit er jetzt auch so rum wie im Festzelt?
Nö. Da fehlt im das bierzeltblaue Publikum. Unter nüchternen Menschen fühlt er sich nicht wohl ...
ich bin nur neugierig was sie 2025 machen
da ja die Arbeitslosen in den nächsten Monaten um je ca 35 000 Steigen werden.
oh ein Hellseher…
Hohe Schulden, aber die Personalkosten deutlich über Teuerung und Inflation erhöhen.
Ist das sinnvoll und fair gegenüber den Bürgern?
War 0,2% unter der Inflation.
Es gibt keine moderaten Schulden. Schulden bleiben Schulden!
Naja, schon... Ob ich nach dem Hausbau 250.000 Schulden oder 700.000 Schulden habe, macht für mich schon einen Unterschied - beim Land wirds genauso sein!
was soll das den?
wenn ich jedes Jahr mehr Schulden mache wie sollte ich jemals von den Schulden runter kommen?
wenn sie das genau so handeln wir ihr Schuldenberg immer mehr.
man bedient ja auch regelmäßig seine Verpflichtungen…
das hat aber ein Ablaufdatum, irgend wann werden die Verpflichtungen höher als meine Einnahmen wenn ich immer mehr Schulden mache
Die Politik verlässt sich auf die Wirtschaft, die Wirtschaft verlässt sich auf die Politik, ignoriert die Zeichen der Zeit. Und plötzlich sind Firmen pleite. Straßen und Brücken neu bauen, statt das bestehende Netz ausreichend zu sanieren. Umweltschutz mit Hausverstand heißt Bodenversiegelung, Insekten und Artensterben durch den Einsatz fossiler Energie, Insektiziden und Pestiziden. Millionen für Kultur, damit die Leute Ablenkung haben und nicht zu viel nachfragen. Und Weihnachtsbeleuchtung, mei wia schee.
Sie haben nicht geliefert, aber wer hätte bei diesen Akteuren auch anderes erwartet. Augen zu und weiter verteilen wie bisher.
Einfach die offiziellen und die inoffiziellen Parteienförderungen zumindest halbieren, und schon steht ein Plus vor der Budgetbilanz.
Und so nebenbei kann man ja hinterfragen, wie wertvoll so Landtagsabgeordnete wie die MFG-Juxtruppe sind. Solche Nassauer sollte man von Amts wegen zum AMS schicken dürfen, damit sie bis zur nächsten Wahl, wo sie ohnehin mit nassen Fetzen verjagt werden, nicht noch mehr zusätzlichen finanziellen Schaden im Land anrichten.
Parteisoldaten sind bei den heutigen Herausforderungen als Führungspersonen ungeeignet.
aha, woher weist das du schon wieder?
Die Aussage dass eine NullLohnRunde schiefes Licht auf die Arbeit der Politiker wirft ist eine Ausrede Keiner will auf sein Geld verzichten und wenn sein Gehalt noch so hoch ist.Gier steht in der Regierung an erster Stelle dort wird das Geld mit vollen Händen raus geschmissen und jeder bekommt den Hals nicht voll genug.
Ob "moderat" oder "nicht moderat" - Schulden sind Schulden -
Schuldenberg des LandesOÖ - Stand Mai 24 exakt 1.191.180.000 Euro
Und sie werden weiter steigen - das,gilt für OÖ aber klarerweise auch für Ö.
Politiker sind nicht fähig, diese Entwicklung umzukehren !
Hier wird vom Land Geld ausgegeben, dass ein andererer, Bund, eintreiben muss. Das kann nicht auf Dauer gut gehen!
Eine Zahl fällt mir auf: 252 Mio Ausgaben für Kultur.
Da können sich Intendanten und Direktoren aus den Bereichen Kultur, Kunst und Museen einträglich "bedienen".
Vergleiche mit anderen Bereichen sind angebracht!
Absolut richtiger Einwand.