Alvaro Morata: Nicht alle lieben ihn
Ein Klassiker in Gelsenkirchen: Der dreifache Europameister Spanien trifft auf Titelverteidiger Italien. Das hat Finalcharakter
Wenn die Fußball-Nationalteams von Spanien und Italien aufeinanderprallen, dann ist das eine finalwürdige Konfrontation. Kein Duell gab es öfter bei EURO-Endrunden, heute (21 Uhr, Servus TV, ZDF) steigt in der Arena AufSchalke in Gelsenkirchen die bereits achte Begegnung auf dieser Bühne. Getragen von Revanchegelüsten der Iberer, die sich bei der EURO 2021 der später triumphierenden "Squadra Azzurra" im Semifinale im Londoner Wembley-Stadion im Elfmeterschießen beugen mussten.
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Damals hatte Italiens Kapitän Giorgio Chiellini sein spanisches Gegenüber Jordi Alba schon beim Münzwurf vor dem Showdown ausgelacht, am Ende war das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht des heute 39-Jährigen zu bekommen. Alvaro Morata hatte den vorentscheidenden Penalty vergeben, Jorginho machte alles klar.
Heute führt Morata die "Furia Roja" als Kapitän auf den Platz, seine Leidenszeit war lang. Nach dem Fehlschuss sah sich der Atletico-Madrid-Stürmer mit viel Hass in den sozialen Netzwerken konfrontiert. Verschwörungstheorien wurden gesponnen, weil der 31-Jährige mit Alice, einer gebürtigen Italienerin und Influencerin, verheiratet ist.
Pfiffe der eigenen Fans
Seit damals begleiten ihn bei Heimspielen Pfiffe aus den eigenen Fan-Reihen, die Morata heftig zusetzen. "Es geht nicht spurlos an mir vorüber. Ich spiele besser in der Nationalmannschaft, wenn wir nicht in Spanien am Ball sind", gibt er offen zu.
Der Routinier, der beim souveränen 3:0-Erfolg über Kroatien im ersten EURO-Match getroffen hat, klagt über mangelnden Respekt und fehlende Wertschätzung in der Heimat: "Wenn ich zu Hause auf die Straße gehe, ist es nicht immer einfach. Meine fünfjährigen Zwillinge (Alessandro und Leonardo, Anm.) verstehen nicht, warum es Leute gibt, die so viel Wut auf ihren Vater haben", sagte Morata in einem Interview mit dem Radiosender "Cadena Ser".
Jetzt wartet der nächste heiße Tanz gegen ein neu formiertes italienisches Team, das mit einem 2:1-Erfolg über Albanien in das Turnier gestartet ist.
"Ich weiß, wie stark sie sind – vor allem, wenn es drauf ankommt. Das ist in ihrer DNA", erläuterte der Torjäger: "Aber ich bin mir sicher, dass sie auch nicht gern gegen Spanien antreten werden." Nachher sind wir klüger.
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