"Gibraltar ist spanisch": Rodri-Eklat bei spanischer EM-Feier
MADRID. Bei der Feier der spanischen Nationalelf nach dem Titelgewinn bei der Europameisterschaft ist es in Madrid im nationalen Überschwang zu leichten Irritationen gekommen.
Mannschaftskapitän Álvaro Morata stellte die Spieler am Montagabend auf einer riesigen Bühne vor Tausenden Fans am berühmten Cibeles-Platz einzeln vor. Als Rechtsverteidiger Dani Carvajal dran war, versuchte sich Morata über den Deutschen Jamal Musiala lustig zu machen - und auch England geriet ins Visier. Morata nannte Carvajal, der Musiala gefoult hatte, einen "Pitbull", fragte schnippisch: "Wo ist Musiala? Wo ist er?" und setzte hinzu: "Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal!".
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Danach bemühte Mittelfeldspieler Rodri mehrmals den bekannten Schlachtruf spanischer Fans, mit dem sie englische Kontrahenten zu piesacken pflegen: "Gibraltar ist spanisch", sang der 28-Jährige auf offener Bühne richtig schief und viele seiner Mitspieler und Fans stimmten mit ein. Eine mehr als brisante Aussage, schließlich ist die Halbinsel an der Südküste Spaniens seit dem 18. Jahrhundert britisches Territorium. Nationalistischen Kreisen in Spanien ist dies nach wie vor ein Dorn im Auge. Die Einwohner der Halbinsel haben sich mehrfach und mehrheitlich gegen eine spanische Übernahme ausgesprochen.
Moratas Einwand, Rodri stehe immerhin bei Manchester City unter Vertrag, tat dieser im Jubelrausch mit "Ist mir doch völlig egal" ab. Ob es auch der UEFA egal ist? Nach dem umstrittenen Wolfsgruß-Jubel vom Merih Demiral gab es beispielsweise eine Sperre. Auch dieser Sager vom besten Spieler der vergangenen Endrunde könnte noch ein Nachspiel haben.
Die Empörten müssen wirklich jedes Wort auf die Goldwaage legen
Solche Aussagen und Provokationen zeugen einmal mehr von der Intelligenz der Balltreter. OMG