U21-Ära von Teamchef Gregoritsch kommt nach 1:1 zum Ende
WIENER NEUSTADT. Der Steirer Werner Gregoritsch wird am Dienstag (18.30 Uhr) in Nancy gegen Frankreich letztmalig auf der Betreuerbank des österreichischen U21-Fußball-Nationalteams sitzen.
Wegen einer Gelbsperre auf die Tribüne "verbannt", musste der 66-Jährige am Freitagabend in Wr. Neustadt durch ein 1:1 (0:0) gegen Slowenien in der EM-Qualifikation das Verpassen der Endrunde mitansehen. Hätte die ÖFB-Truppe das Ticket für die Finalrunde gelöst, wäre Gregoritsch bis dahin im Amt geblieben.
"Bis zum Schluss alles versucht"
So aber wird sein Ende Juli angekündigter Rückzug eben schon am Dienstag aktuell. Quasi nachtragend war er seinem Team deswegen aber nicht. "Ich kann der Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Sie haben bis zum Schluss alles versucht, haben sich von der Hektik der Slowenen nicht anstecken lassen, haben immer daran geglaubt und einen großen Aufwand betrieben", sagte Gregoritsch. Thierno Ballo hatte die Gastgeber in der 56. Minute per Elfmeter in Führung gebracht, neun Minuten danach traf Nec Gradisar für die Slowenen zum Ausgleich und Endstand.
"Es ist sehr schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Die Slowenen sind in einem echten Flow, sie haben immer wieder gezeigt, dass sie richtig Qualität haben", hob der Coach wenige Tage vor Ende seiner zwölfjährigen Amtszeit die Qualität des Gegners hervor. "Uns hat in den entscheidenden Momenten auch etwas das Glück gefehlt. Aber noch einmal. Die Burschen haben alle Rückschläge angenommen, sind immer wieder aufgestanden und davor habe ich wirklich Hochachtung."
"Leider hat es nicht sein sollen"
Abwehrspieler Pascal Estrada erkannte bei sich und seinen Kollegen "richtig gute Phasen, vor allem zum Start der zweiten Halbzeit. Wir wollten es unbedingt, leider hat es nicht sein sollen." Für die abschließende Partie sah er die Mannschaft nun auch für Gregoritsch etwas in der Pflicht: "Reinhauen werden wir uns sicher, alles versuchen, damit wir einen richtig coolen Abschluss für unseren Teamchef kriegen werden." Teamkollege Simon Seidl stellte bei all der Enttäuschung fest, dass man als Team "zusammengewachsen" sei. "Es ist schade, dass unsere Reise bald zu Ende ist."
ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel hatte schon im ORF-Pauseninterview angekündigt, dass der Nachfolger von Gregoritsch noch heuer präsentiert werden soll. "Idealerweise im November. Wir wollen einen Toptrainer, die eine oder andere Veränderung bewirken, vom A-Team runterbrechend Kontinuität reinbringen."