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Influencer als Vorbilder für Kinder: "Es ist erschreckend"

Von Daniel Gruber, 04. November 2024, 16:05 Uhr
Sicher surfen: Stadt Braunau fördert Aufklärung für Schüler
Das Smartphone ist schon bei Volksschulkindern präsent. Bild: Colourbox

LINZ. 26 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen in Oberösterreich folgen Influencern. Die Volksschulkinder werden dadurch auch von versteckten Werbebotschaften oder problematischen Rollenbildern beeinflusst.

Im Sommer kaufte sich ein weltbekannter Influencer in Wien einen Kebab und wurde dabei von hunderten Fans belagert. Über Instagram, Youtube und TikTok werden Nahrungsergänzungsmittel von Testimonials als niedliche Fruchtgummis angepriesen und andere präsentieren einem Millionenpublikum die neuesten Make-up-Trends und Hautpflegetipps. Doch hinter den perfekt inszenierten Beiträgen verbergen sich häufig versteckte Werbebotschaften, verzerrte Alltagsdarstellungen oder problematische Rollenbilder, hieß es bei einer Pressekonferenz am Montag.

Verantwortung durch Reichweite

In den sozialen Netzwerken haben Prominente eine große Anziehungskraft auf Oberösterreichs Volksschulkinder. Das zeigen die Ergebnisse der Kinder-Medien-Studie 2024. "Wir sind gewohnt, dass Eltern und Lehrkräfte als Vorbilder gelten. Jetzt gibt es eine neue Zielgruppe", sagt David Pfarrhofer, Institutsvorstand von market.

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26 Prozent geben an, dass sie Influencern folgen. Mehr als ein Drittel davon sieht sich fast täglich deren Stories an und für 31 Prozent sind sie Vorbilder. Mehr als die Hälfte der Kinder haben zudem schon einmal ihre Eltern gebeten etwas zu kaufen, das sie auf Instagram oder Youtube gesehen haben. "Es ist erschreckend, solche Zahlen zu lesen. Mit Reichweite geht Verantwortung einher, doch vielen Influencern ist es nicht bewusst, dass sie so einen Einfluss haben", sagt Influencerin Eva Langmayr.

Überfluss an Informationen

Die rund 80.000 Sechs- bis Zehnjährigen in Oberösterreich verbringen täglich im Schnitt 30 Minuten in den sozialen Medien. Die Zeit auf WhatsApp, Facebook und Snapchat wird mehr und macht etwas mit den Kindern, sagt Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group. "Es geht um die Einflussnahme der Medien und der Überfluss an Informationen wird mehr."

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Kinder müssen darum frühzeitig mediale Einflüsse verstehen, lernen digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen und eine gesunde Distanz zu inszenierten Idealbildern aufbauen. "Nur so können sie zu digital mündigen Bürgern werden, die die Entwicklung in diesem Bereich reflektiert und selbstbestimmt nutzen", sagt Bildungsdirektor Alfred Klampfer.  Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) sieht dabei neben den Lehrkräften vor allem die Eltern in der Verantwortung: "Volksschulkinder sind in etwa 20 Stunden pro Woche in der Schule. Eine Woche hat aber 168 Stunden." 

Längst nötige Auseinandersetzung

Die Grünen beurteilen die Auseinandersetzung der Bildungspolitik mit diesem Thema als gut und längst nötig. "Etliche Schulstandorte befassen sich bereits explizit mit der digitalen Problematik", reagiert Bildungssprecher Reinhard Ammer in einer Aussendung. Zur Klärung, ob die Vorgehensweise funktioniert beziehungsweise wo es Mängel gibt, brauche es aber einen Überblick. Darum haben die Neos zuletzt gemeinsam mit den Grünen einen ausführlichen Bericht im Landtag eingefordert. "Wir wollen Bewusstsein für die enorme Tragweite schaffen und den Umgang damit verbessern", sagt Neos-Landessprecher Felix Eypeltauer.

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Autor
Daniel Gruber
Redakteur Oberösterreich
Daniel Gruber
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11  Kommentare
11  Kommentare
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danadella (905 Kommentare)
vor 4 Stunden

Als Eltern kann man alles sperren, was das Kind nicht sehen darf/soll. Leider kennen sich die meisten Eltern selber nicht aus bzw. kleben selbst ständig am Display. Damit sind sie denkbar schlechte Vorbilder.
Wir sehen uns da als Großeltern gefordert, dem entgegenzuwirken. Erste Erfolge haben sich schon eingestellt …

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soistes (3.065 Kommentare)
vor 5 Stunden

Wer so blöd ist, und sich von denen beeinflussen lässt, ist selber schuld.
Leben wie die Maden im Speck und lachen die "Follower" aus.

Und Kinder brauche kein Handy!

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superplus (276 Kommentare)
vor 5 Stunden

Bei uns gibt es unter 10 kein Smartphone auch kein Nokia. Des braucht Kind nicht…

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dachbodenhexe (6.004 Kommentare)
vor 5 Stunden

Aber das ist doch genau im Sinne der Künstlichen Intelligenz, wir sollen alle nur noch mit der digitalen Welt in Verbindung sein um das REALE Leben auszublenden.

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honkey (14.031 Kommentare)
vor 6 Stunden

Gebt "Kindern" max. ein Nokia 3310 (od. ähnliches) und gut is.

Ein Smartphone BRAUCHEN die noch nicht!

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MaxXI (1.473 Kommentare)
vor 5 Stunden

Volksschulkinder brauchen gar kein Handy!

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honkey (14.031 Kommentare)
vor 5 Stunden

Volle Zustimmung

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Blitzer60 (1.250 Kommentare)
vor 4 Stunden

War das schön, 1x in der Woche aufladen.

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docholliday (9.202 Kommentare)
vor 6 Stunden

Handyverbot unter 16 und gut is.

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rfre (150 Kommentare)
vor 6 Stunden

Die digitale Demenz gefährdet Demokratie, Kommunikation und Entwicklung unserer Kinder.

Es gibt genügend Bücher und Stellungnahmen renommierter Wissenschaftler.

Ein Gutes Buch: Die neue Elite - Warum Kindern ohne Smartphone die Zukunft gehört.

Kinder werden oft aus Bequemlichkeit der Eltern mit Smartphones beschäftigt und ruhig gestellt....
Sogar China hat eine Altersgrenze für Internetnutzung eingeführt.
TikTok und co sollten unter 18 a nicht verfügbar sein.
Wer über 18 TikTok verwendet hat wahrscheinlich selber ein Problem....

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.686 Kommentare)
vor 5 Stunden

Finde ich schlimm, wenn man zB. in der Bim sieht, wie bereits im Kinderwagen Mobiltelefone zum "Ruhigstellen" verwendet werden. Mohnzuzler waren früher wohl auch nicht schädlicher.
Ganz verteufeln will ich aber die Handys nicht, gezielt eingesetzt zum Lösen von Aufgaben, Wissenssuche etc. können sie auch sinnvoll eingesetzt werden. Wichtig ist es, digitale Kompetenzen dabei und zuvor zu vermitteln.

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