Innviertler Gstanzln auf der Meisterfeier
GURTEN. Die höchste Amateurliga Oberösterreichs gewann die Mannschaft aus der kleinsten Gemeinde – kein Wunder, dass Union Gurten den Titel groß feierte.
Wie in der Gurtner Mannschaft war auch auf der Meister-Party viel Lokalkolorit im Spiel: Nachdem Tormann Florian Berger mit seiner Gitarre einige Lieder angestimmt hatte, sprang der im Innviertl bekannte Gstanzl-Dichter Pepi Wimmleitner auf den Tisch, um die Mannschaft in seinen Mundart-Vierzeilern aufs Korn zu nehmen. Seine Pointen trafen ebenso ins Schwarze wie die Gurtner Kicker in der abgelaufenen OÖ-Liga-Saison.
Bis 2013 hatte der Verein 15 Spielzeiten in Folge in der Landesliga West verbracht. Umso bemerkenswerter, dass heuer gleich in der ersten Saison in der höheren OÖ-Liga der Durchmarsch in die Regionalliga gelang. Dort bestreitet die Mannschaft aus der 1200-Einwohner-Gemeinde in der kommenden Saison Spiele gegen Stadt-Klubs wie Blau-Weiß Linz, Vorwärts Steyr oder Austria Klagenfurt.
Dabei hatte das Gurtner Meister-jahr mit drei Niederlagen in Serie begonnen. Hätte zu diesem Zeitpunkt jemand einen Gedanken an den Aufstieg geäußert, er wäre wohl für verrückt erklärt worden. Doch es es sollte ganz anders kommen: Die Gurtner verbesserten ihr Teamwork in der kurzen sportlichen Krise noch weiter und standen am Ende ganz oben.
Der Verein weiß, wie man Gönner und Sponsoren gewinnt. Die zahlreichen Werbetafeln in der Park-21-Arena erstrecken sich mittlerweile in einer Dreier-Reihe über die Spielfeldlänge. Verantwortlich dafür ist ein 14-köpfiges Funktionärs-Team, das sich um die Sponsoren kümmert.
Auf dem Platz ist Martin Feichtinger der Leithammel, im Tor Florian Berger ein sicherer Rückhalt. Auf Funktionärsebene zieht Gottfried Weinberger an vielen Fäden. Auch er wurde zum Ziel einer humoristischen Pointe: Die Spieler sangen schmunzelnd "Es gibt nur einen Hannes Kartnig" nach dem Titelgewinn in der Kabine. Außer der Leidenschaft zum Fußball-Management haben Weinberger und der ehemaligen Sturm-Graz-Präsident aber kaum etwas gemeinsam.
Namen und Fakten
Gründungsjahr: 1961
Obmann: Fritz Schabetsberger
Sektionsleiter: Franz Reisegger
Nachwuchsleiter: Christian Renetzeder
Kassier: Manfred Penninger
Masseur: Patrick Manhartsgruber
Trainer: Rainer Neuhofer
Co-Trainer: Peter Madritsch
Kader: Florian Berger, Julian Brunthaler, Martin Daxberger, Ante Bajic, Philipp Enzlmüller, Josef Feichtinger, Martin Feichtinger, Michael Grebhann, Dominik Hel, Hinterleitner Matthias, Florian Hirsch, Bastian Mühlbacher, Florian Penninger, Patrick Petershofer, Raphael Platzer, Manuel Rauscher, Daniel Reisinger, Oliver Reiter, Volker Salletmayr, Manuel Schrattenecker, Gabriel Schustereder, Zoltan Toth, Fabian Wimmleitner, Nikolaus Zweimüller.
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