Mentor, Kapitän, Turnierchef? Die Optionen des Roger Federer
BASEL. Der Schweizer will dem Tennissport nach seinem Rücktritt erhalten bleiben.
Die Botschaft von Roger Federer nach seiner Rücktrittsankündigung ist klar gewesen. Er werde den Sport, den er liebt, nie verlassen, kündigte der 41-jährige Tennisstar an. Doch was sind die Möglichkeiten, die sich dem Schweizer, der nächste Woche beim Laver Cup in London seinen Abschied geben wird, bieten?
Ein zeitintensiver Job als Trainer, der seinen Schützling zu den Turnieren rund um den Erdball begleitet, scheint unwahrscheinlich, da er sich mehr der Familie widmen will. Eher infrage kommen die Rollen als Kapitän des europäischen Laver-Cup- oder des Schweizer Davis-Cup-Teams.
Er hat den Kontinente-Wettkampf zwischen Europa und dem Rest der Welt zu Ehren des großen Rod Laver mitentworfen und ist sein größter Promoter, dafür verschob er sogar seinen endgültigen Rücktritt noch einmal um eine Woche. Die Prognose sei erlaubt, dass Federer eher früher als später Björn Borg als Captain des europäischen Teams ablösen wird.
Der Davis Cup lag Federer immer am Herzen, auch wenn er in den letzten Jahren nie mehr in seinen zunehmend schrumpfenden Terminplan passte.
Als weitere Möglichkeiten stehen die Tätigkeit als TV-Experte, eine Mentoren-Rolle für junge Spieler aus der Alpenrepublik oder das Amt des Turnierdirektors in Basel, wo der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger einst als Balljunge aktiv war, im Raum.
Mit zehn Titeln ist der in der Stadt Basel geborene Münchensteiner der Rekordhalter, hier gewann er im Oktober 2019 sein 103. und letztes ATP-Turnier. Und bereits vor zwölf Jahren hatte Federer durchblicken lassen, dass er Interesse hätte, falls Turniergründer und -direktor Roger Brennwald einmal verkaufen will.
Federer fühlt sich auf jedem Parkett wohl. Neun Jahre vertrat er die Tennisprofis im Spielerrat der ATP, einige Zeit auch als Präsident. Vielleicht geht er in Zukunft ja noch einen Schritt weiter und wird Chef der ATP. So könnte er die Geschicke seines geliebten Sports an vorderster Front mitbestimmen.
Was ganz im Sinne der Schweizer Medienszene, die Federer den roten Teppich ausrollte, wäre. "Wir wussten alle: Irgendwann würde es mit seiner Karriere vorbei sein. Doch jetzt, da es endgültig ist, fühlt es sich trotzdem an wie ein Stich ins Herz. Wie die Trennung von einem langjährigen Partner", schrieb der "Tages-Anzeiger", der sich wie beim Abgang von Serena Williams (bei den US Open) die ganz große Bühne für ein Adieu gewünscht hätte. Wimbledon wäre prädestiniert gewesen.
"Auf Federer trifft der Begriff Weltsportler zu wie auf ganz wenige andere Athletinnen und Athleten der Sportgeschichte", urteilte die "Neue Zürcher Zeitung"
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