Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Russlands Hauptproblem ist seine Uneinsichtigkeit

Von Dominik Feischl, 11. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Juri Ganus
RUSADA-Chef Juri Ganus Bild: APA

Die ohnehin zahnlose Dopingsperre sieht man als Angriff des Westens, Betrüger stehen unter "Artenschutz".

Wo er denn das erste Mal mit dem Thema Doping in Berührung gekommen sei, wird Walter Mayer im Buch des verurteilten Dopinghändlers Stefan Matschiner gefragt. Der Begründer des "österreichischen Langlauf-Wunders" um die Jahrtausendwende nennt dann den Namen Juri Tscharkowski. Jenen Tscharkowski, der bis heute in Russlands Team eine leitende Funktion innehat. Und damit eines von unzähligen Beispielen dafür ist, wie die Nation im Umgang mit offenkundigen Sündern verfährt.

Tscharkowskis gibt es in Russlands Sport in allen Sparten. Und sie sind hauptschuldig daran, dass das Land international am Pranger steht. Wegen erneuter schwerwiegender Verfehlungen gegen das Dopinggesetz – so waren unter anderem die Labordaten von hunderten Sportlern wissentlich manipuliert worden – erhielt Russland am Montag von der Welt-Antidopingagentur WADA eine Sperre von vier Jahren für sportliche Großereignisse. Russland darf nach dem WADA-Beschluss als Nation unter anderem nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 sowie der Fußball-WM in Katar 2022 teilnehmen. Die Sanktionen umfassen einen ganzen Strafenkatalog, russische Sportler dürfen aber an sportlichen Großereignissen unter bestimmten Voraussetzungen als "neutrale Athleten" teilnehmen. Kritiker bezeichnen die Strafe deswegen als zahnlos und zu wenig hart.

Und so fährt Russland weiter auf Verteidigungskurs. Premierminister Dimitri Medwedew nennt die nunmehrige Suspendierung eine "Fortsetzung der bereits chronisch gewordenen antirussischen Hysterie". Die Fehler im eigenen Land zu suchen hält er wie auch sein Präsident Wladimir Putin und der Großteil der Medien für nicht angebracht. Bemerkenswert ist umso mehr, dass sich Juri Ganus, neuer Leiter der russischen Anti-Doping-Agentur, in den vergangenen Monaten als Kritiker von Staatsdoping, Politikern und Funktionären offen positioniert hat. Nach dem WADA-Beschluss forderte er Putin auf, die Sache ernst zu nehmen und entschlossen zu handeln. "Insgesamt ist es so, dass einiges faul ist – und an vielen Stellen bei uns Sportfunktionäre ausgewechselt werden müssen."

Mit Aussagen wie diesen dürfte Ganus die längste Zeit im Amt gewesen sein. Ein Kulturwandel ist in Russland nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil: Es scheint, als fühle man sich in der Rolle des Opfers weiterhin am wohlsten.

mehr aus Mehr Sport

ÖFB-Präsident will diese Frau ins Spiel bringen

"Gracias Rafa" – Sportwelt verneigte sich vor Nadal

Tyson berichtet nach Box-Comeback: "Im Juni fast gestorben"

Basketball: ÖBV-Männer mit 99:63-Sieg gegen Albanien in WM-Vorquali

Autor
Dominik Feischl
Dominik Feischl

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
u25 (5.461 Kommentare)
am 11.12.2019 12:51

Hauptsache bei uns ist alles sauber.....

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen