Warum Novak Djokovic in Rage geriet
Der 24-fache Grand-Slam-Champion war nach seinem Sieg über Holger Rune "not amused"
LONDON. Es ist nicht das erste Mal, dass Novak Djokovic sich ordentlich mit dem Publikum angelegt hat. Nachdem der serbische Tennis-Weltranglistenzweite nach dem verwandelten Matchball gegen Holger Rune (Den) noch sanft ein Violinenspiel auf dem Tennisschläger als Zeichen seiner Zuneigung zu Tochter Tara angedeutet hatte, kam der 24-fache Grand-Slam-Champion auf dem Centre Court von Wimbledon so richtig in Fahrt. Es hatte dem 37-Jährigen gar nicht geschmeckt, dass die Sympathien der Fans eindeutig dem Außenseiter Rune, der im Achtelfinale des Rasen-Klassikers deutlich mit 3:6, 4:6, 2:6 das Nachsehen hatte, gehörten.
Jagd auf den Federer-Rekord
"All denen, die entschieden haben, den Spieler nicht zu respektieren, in diesem Fall mich, wünsche ich eine guuuuuute Nacht. Guuuute Nacht. Guuuute Nacht. Sehr gute Nacht", platzte es aus Djokovic heraus: "Ich bin seit 20 Jahren auf der Tour. Glaubt mir, ich kenne all die Tricks. Ich weiß, wie es läuft." Und: "Ich habe schon in viel feindlicheren Umgebungen gespielt. Vertraut mir, Leute, ihr könnt mich damit nicht berühren." Ende der Durchsage.
Sportlich läuft es für Djokovic 1A. Nach seiner Meniskusoperation steigert er sich von Match zu Match und untermauert seine Anwartschaft auf seinen achten Triumph in Wimbledon. Damit würde er mit Rekord-Champion Roger Federer (Sui) gleichziehen und sein Jubiläum an 25 Major-Titeln zelebrieren.
Doch bis dahin ist es noch ein steiniger Weg. Heute trifft der "Djoker" im Viertelfinale auf Alex de Minaur, hinter dessen Fitness ein kleines Fragezeichen steht. Der Australier verletzte sich ausgerechnet beim letzten Punkt gegen Arthur Fils (Fra) am Bein, gab aber später vorsichtig Entwarnung: "Ich freue mich, jetzt einen weiteren Kampf zu haben."
Emotional wurde es auch beim Auftritt von Elina Switolina, die nach ihrem klaren 6:1, 6:1-Achtelfinalerfolg über Xinyu Wang (Chn) aus aktuellem Anlass bittere Tränen vergoss. Die Ukrainerin leidet mit ihrer vom russischen Angriffskrieg erschütterten Heimat.
Die jüngste Raketenattacke, bei der auch ein Kinderkrankenhaus in Kiew getroffen wurde und fast 40 Menschen ihr Leben verloren, nimmt Switolina richtig mit.
"Es war nicht einfach, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Es ist schwierig, die Nachrichten aus der Ukraine zu lesen und dann auf den Platz zu gehen und so tun, als ob nichts wäre", erläuterte die 29-Jährige. Um der Opfer zu gedenken, trug die Nummer 21 der Welt ein schwarzes Schleifchen, das sie an ihrem weißen Dress fixiert hatte. Als populäre Athletin sieht sich Switolina in der Verantwortung: "Ich muss auch daran denken, wie ich die Bühne für das ukrainische Volk nutzen kann. Zumindest war mein Sieg ein kleines Licht, das den Menschen in meiner Heimat einen glücklichen Moment bescherte", sagte sie.
Im heutigen Viertelfinale bekommt es Switolina mit einer gebürtigen Russin zu tun. Jelena Rybakina wurde in Moskau geboren, startet aber seit 2018 für Kasachstan. Für Switolina ist das akzeptabel: "Sie hat ihre Nationalität gewechselt, das bedeutet, dass sie ihr ursprüngliches Land nicht repräsentieren will." (alex)
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