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"Geht mir nahe" - Polcanova prangert Verbandsumfeld an

21. Jänner 2025, 17:07 Uhr
TISCHTENNIS/EM/HALBFINALE DOPPEL
Sofia Polcanova Bild: Foto: APA/Manhart

WIEN. Nach den Vorwürfen von Tischtennis-Sportlern gegen ÖTTV-Präsident Wolfgang Gotschke und -Sportdirektor Stefan Fegerl im Umgang mit den Aktiven erhebt nun auch Österreichs Top-Star Sofia Polcanova das Wort. 

Österreichs Tischtennis-Ass berichtet von einer "angespannten Atmosphäre" im Tischtennis-Verband. "In den letzten Monaten habe ich wiederholt erlebt, dass Spieler/Spielerinnen vernachlässigt, mental unter Druck gesetzt und notwendige Informationen vorenthalten werden", erklärte nun Sofia Polcanova in einem der APA vorliegenden Statement. Laut der Europameisterin beeinflusst das gegenwärtige Umfeld die Leistungsfähigkeit der Betroffenen - und auch jene von ihr selbst. Die ÖTTV-Spitze um Sportdirektor Stefan Fegerl und Präsident Wolfgang Gotschke ist mit dem Vorwurf der "psychischen Gewalt" konfrontiert. Eine daraufhin eingesetzte Untersuchungskommission soll die Vorwürfe untermauert haben. Konsequenzen personeller Natur blieben bisher aus. Das heimische Eliteturnier Austria Top 12 in Baden kurz vor Jahreswechsel wurde von mehreren Aktiven boykottiert.

Mit Polcanova ergriff nun Österreichs erfolgreichste Spielerin und Nummer 14 der Welt das Wort. "Ich habe mich lange davon sowohl mental als auch mit meiner Stimme distanziert, da ich mich zu 100 Prozent auf meine Leistung im Tischtennis konzentrieren möchte", teilte Polcanova mit. "Mittlerweile geht es mir sehr nahe, wie mit meinen Kollegen und Kolleginnen umgegangen wird, weshalb ich mich hiermit ebenfalls dazu äußern möchte." Die erlebten Vorgehensweisen würden nicht nur die Atmosphäre im Team, sondern auch das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen und von ihr selbst beeinträchtigen.

"Es ist wichtig, dass im Tischtennis ein Klima herrscht, in dem sich jeder Spieler weiterentwickeln kann, ohne Angst vor negativen Konsequenzen oder unzureichender Unterstützung", erklärte Polcanova. "Ich appelliere an alle Beteiligten ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Spieler*innen gleichermaßen gefördert werden und die Chance haben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Nur so können wir den Tischtennissport in Österreich in seiner besten Form erleben", erklärte Polcanova. Vom Verband war vorerst für die APA für eine Stellungnahme niemand erreichbar.

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