Wie der US-Sport seine Expansion vorantreibt
Blütezeit dank Messi und zahlreicher Gastspiele im Ausland
NEW YORK. Die großen amerikanischen Teamsport-Ligen sind im Jahr 2023 mit ihren Aktivitäten außerhalb der USA und Kanadas in neue Dimensionen vorgestoßen. Die NBA (Basketball), NHL (Eishockey), NFL (Football), MLB (Baseball) und die MLS (Fußball) zogen mehr ausländische Zuschauer an als je zuvor und sind bestrebt, auf dieser Siegerstraße weiterzumarschieren.
Im kommenden Jahr rechnen die US-Ligen trotz eines zunehmend schrumpfenden globalen Sportmarkts mit noch stärkerem Wachstum in den Überseemärkten. "Wir geben keine Finanzzahlen bekannt, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir in den vergangenen zehn Jahren jährlich um etwa 15 Prozent gewachsen sind. Wir erwarten, dass unser internationales Geschäft im nächsten Jahr um weitere 20 Prozent wachsen wird", gewährte der stellvertretende NBA-Commissioner Mark Tatum der Nachrichtenagentur Reuters einen strategischen Einblick.
Die NBA hat 2023 Partien in Abu Dhabi und Mexiko-Stadt veranstaltet und wird am 11. Jänner in Paris präsent sein. Seit 1978 fanden mehr als 210 NBA-Spiele außerhalb Nordamerikas statt, womit die Liga getrost als Vorreiter bezeichnet werden kann.
Die NHL hat heuer zum ersten Mal die südliche Hemisphäre besucht und im September zwei ausverkaufte Vorbereitungsspiele in Melbourne bestritten. "Es war ehrgeizig, denn es war unser erster Vorstoß in einen neuen Markt in Australien", sagte Lynn White, die für Internationales zuständige NHL-Vizepräsidentin.
Im vergangenen Monat waren unter anderem die Minnesota Wild mit dem Vorarlberger Marco Rossi im Eishockey-verrückten Stockholm zu Gast und spielten dort zwei Regular-Season-Partien. "In Schweden, das für uns ein etablierter und erfolgreicher Markt ist, ging es darum, eine höhere Größenordnung zu erreichen. Beides war in jeder Hinsicht ein Erfolg", betonte White.
In Europa etabliert ist auch die NFL. Im vergangenen November besuchten 100.167 Zuschauer zwei Spiele in Frankfurt. Die Begegnung Miami Dolphins gegen Kansas City Chiefs am 5. November wurde von 9,6 Millionen Zuschauern im TV und im Internet verfolgt. München wird im Jahr 2024 Gastgeber dieser Spiele sein. "Die Zahlen sprechen für sich – die NFL ist in Deutschland angekommen", sagte Alexander Steinforth, Managing Director der NFL für Deutschland.
Die Major League Soccer hat ihr weltweites Profil mit der Ankunft von Weltstar Lionel Messi bei Inter Miami geschärft. Die Berühmtheit und globale Zugkraft des Argentiniers verhalfen der Liga zu Rekordbesucherzahlen in den Stadien, die Verkaufszahlen der MLS-Abos auf Apple TV schossen durch die Decke. "Wir sind jetzt nicht nur Teil der globalen Konversation, sondern eine der größten Geschichten im Weltfußball", befand Commissioner Don Garber.
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