Jos Verstappen über Causa Horner: "So kann es nicht weitergehen"
SAKHIR/LONDON. Im Machtkampf beim Weltmeisterteam der Formel 1 dürfte die nächste Eskalationsstufe erreicht sein. Max Verstappens Vater Jos kritisiert Teamchef Christian Horner scharf: "Er spielt das Opfer, während er der ist, der die Probleme verursacht."
Via britischem Boulevard scheint Max Verstappens Vater Jos die nächste Eskalationsstufe in der weiter schwelenden Affäre um Red-Bull-Teamchef Christian Horner gezündet zu haben. Die Zeitung "Daily Mail" zitierte den 51-Jährigen mit den Worten: "Er (Horner) spielt das Opfer, während er der ist, der die Probleme verursacht." Zudem soll Verstappen Senior gesagt haben: "Das Team läuft Gefahr, auseinandergerissen zu werden. So kann es nicht weitergehen. Es wird explodieren."
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Horner war von einer Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden. Nach der Untersuchung durch einen unabhängigen Anwalt hatte der Mutterkonzern Red Bull am vergangenen Mittwoch erklärt, dass die Beschwerde gegen den seit 2005 als Teamchef amtierenden Horner abgelehnt wurde. Rund 24 Stunden später waren anonym E-Mails verschickt worden mit einem Link zu Dateien zu der Angelegenheit um Horner. Diese waren unter anderem auch an die anderen neun Teamchefs, die Boss der Formel 1 und des Weltverbandes FIA sowie an Jos Verstappen gegangen.
Horner hat die Vorwürfe stets abgestritten. Nach Max Verstappens Sieg am Samstag gab er an, dass er fest von seinem Verbleib als Teamchef ausgeht. "Absolut, sonst wäre ich nicht hier", sagte der 50-Jährige. "Ich habe die Unterstützung einer unglaublichen Familie, einer unglaublichen Frau, eines unglaublichen Teams und von jedem in diesem Team."
Horners Unterstützer bei Red Bull
Seit dem Tod von Dietrich Mateschitz tobt im Weltmeisterteam ein kolportierter Machtkampf zwischen zwei Fronten. Demzufolge befindet sich Horner mit Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya als wichtigstem Fürsprecher auf der einen Seite. Der Thailänder Yoovidhya war entgegen der üblichen Gepflogenheiten beim Saisonauftaktrennen in Bahrain auch vor Ort. Demonstrative Unterstützung gab es dort auch von Horners Ehefrau, dem ehemaligen Spice Girl Geri Halliwell. Das Paar ist seit 2015 verheiratet.
Auf der anderen Seite befindet sich Red Bulls Österreich-Zentrale mit dem deutschen Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und dem Steirer Helmut Marko. Der Motorsport-Berater steht den Verstappens nahe. Dass die Vorwürfe gegen Horner seinerzeit zuerst von einer niederländischen Zeitung publik gemacht wurden, hatte schon Spekulationen über eine mögliche Quelle angeheizt. "Aber warum sollte ich das tun? Max hat bei Red Bull einen Vertrag bis 2028, zeigt großartige Leistungen und fühlt sich hier wohl. Daran habe ich überhaupt kein Interesse", betonte Jos Verstappen nun in eben jener Zeitung "De Telegraaf".
Völlig unbeeindruckt von den Negativschlagzeilen fuhren Verstappen und Teamkollege Sergio Perez am Samstag in Bahrain zum 29. Doppelsieg des österreichisch-britischen Rennstalls. "Natürlich war es nicht angenehm, diese ungewollte Aufmerksamkeit", sagte Horner nach dem Rennen. Er werde nicht kommentieren, welche Motive die Person haben könnte, die die E-Mails verschickt habe. Wer der Versender ist, ist nach wie vor ungeklärt.
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