Der WM-Starter, der zum ersten Mal Schnee sah
LAHTI. Tollpatschig quälte sich Adrian Solano durch die Loipe, er stürzte, ein Stock brach – doch er wurde bei der WM in Lahti wie ein Weltmeister gefeiert.
Da kannte noch niemand seine Vorgeschichte: In Paris war seine Anreise gebremst worden. Das Gerücht verbreitete sich, dass er als Terrorverdächtiger oder möglicher Drogenschmuggler inhaftiert wurde. Laut ORF wurde ihm aber lediglich die Einreise in die EU verweigert, weswegen er mit dem nächsten Flieger zurück nach Caracas gebracht wurde. Dass er trotzdem in Lahti ankam, liegt an César Baena, dem zweiten WM-Starter Venezuelas. Er erzählte die Geschichte einer schwedischen Zeitung, ein Journalist sammelte genug Geld für ein neues Flugticket. Durch seine neue Bekanntheit war dann auch die Einreise kein Problem mehr.
Am Ziel seiner Träume wurde sein erstes Rennen, die Qualifikation über zehn Kilometer klassisch am Mittwoch, zum Albtraum. "Ich habe heute morgen um sieben Uhr zum ersten Mal in meinem Leben Schnee gesehen", erklärte Solano. "Ich bin erst kurz vorher gelandet, dann habe ich die Ski angeschnallt und bin erstmals überhaupt langlaufen gegangen." Nach 3,5 Kilometern hatte Solano fast 38 Minuten Rückstand auf den Vorletzten, nach zwei Runden gab er auf. In der gestrigen Sprint-Qualifikation machte er schon Fortschritte. Er war zwar mit Abstand der Letzte, aber: "Heute bin ich nur vier Mal gestürzt, gestern hingegen etwa 30 Mal ..."
Adrian Solano might be the worst skier alive ?
— Eurosport UK (@Eurosport_UK) 22. Februar 2017
But just look at the smile on his face at the end ? pic.twitter.com/rDygIDEbfj