Weltverband spielt russisches Roulette
OBERHOF. Nach dem Gnadenurteil gegen russische Biathleten herrscht knapp vor der WM Aufruhr.
Pünktlich vor dem heutigen Sprint der Herren (14.15 Uhr, live auf Eurosport) legte sich der Biathlon-Weltcup-Klassiker in Oberhof ein weißes Kleid zu. Doch bei den Skijägern ist wenige Wochen vor der Weltmeisterschaft im tirolerischen Hochfilzen längst nicht alles eitel Wonne. Der große russische Dopingskandal schlägt im Biathlon weiter Wellen. Und er könnte für den Weltverband IBU zum Rohrkrepierer werden.
Knapp vor Weihnachten sprach die IBU nach Prüfung des Berichts der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zwei Sperren aus, obwohl schwerwiegende Verdachtsmomente gegen 31 Biathleten der Sportgroßmacht vorliegen. Superstar Martin Fourcade bringt das auf die Palme. "Ich habe es satt", sagte der fünffache Weltcup-Gesamtsieger aus Frankreich. Der zweifache Olympiasieger von Sotschi 2014 hatte nach dem Bekanntwerden des zweiten McLaren-Reports im Dezember einen Weltcup-Boykott ins Spiel gebracht, sollte die IBU nicht rigoros gegen den russischen Verband vorgehen.
Allein will der zehnfache Weltmeister das aber nicht durchziehen. "Ich werde mich nicht für die anderen opfern. Ich bin weder Martin Luther King noch Nelson Mandela", betonte der 28-Jährige. Die Absage des Weltcups im sibirischen Tjumen bezeichnet er als "Heuchelei". Es sei ein Mittel, "diejenigen zufriedenzustellen, die Pseudosanktionen gegen Russland wollen." Damit würden nur die Biathlon-Fans bestraft.
Der Deutsche Wolfgang Pichler, von 2011 bis April 2013 russischer Chefcoach, fordert nun einen Ausschluss des Landes von den nächsten Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea. "Falls das alles so stimmt, dann müssten die Russen eine Olympia-Pause machen und ausgeschlossen werden. Da trifft es natürlich auch Unschuldige, aber alles andere wäre sinnlos", sagte der Ruhpoldinger.
Genauere Prüfung der Fälle
Der Weltverband will vorerst die Fälle noch genauer prüfen. Der Verdacht alleine reiche nicht aus, um zu sanktionieren, ließ IBU-Präsident Anders Besseberg wissen. Er wirkt auch in einer anderen Doping-Angelegenheit passiv. So ist sein einstiger Vize Gottlieb Taschler wegen nachgewiesener Kontakte zum Dopingarzt Michele Ferrari, der Taschlers Sohn Daniel "betreute", zwar bis zum Juni 2018 von seiner Funktion suspendiert. Als OK-Chef des Weltcups in Antholz fungiert er jedoch weiterhin. Außerdem bereitet er die WM 2020 in Südtirol vor. Der Haussegen im Biathlonlager dürfte also noch länger schief hängen.
Biathlon
2 der 31 im McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) genannten russischen Biathleten wurden vom Weltverband IBU vorläufig gesperrt. Es handelt sich dabei um Jana Romanowa und Olga Wiluchina. Beide hatten mit der russischen Damen-Staffel Silber bei den Spielen in Sotschi 2014 geholt. Gegen 29 weitere russische Skijäger wurden Untersuchungen eingeleitet – ohne Bekanntgabe der Namen.
1000 russische Sportler waren nach Ermittlungen der WADA zwischen 2011 und 2015 Teil einer staatlich organisierten Dopingpolitik. Es wurden dazu Beweise gefunden, dass Dopingproben von zwölf Medaillengewinnern der Sotschi-Spiele 2014 manipuliert wurden.
34 Tage sind es noch bis zum Start der Biathlon-WM in Hochfilzen.
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U N F A S S B A R !
lauter Feiglinge unter den Sport-Bosse !!!
Zuerst der deutsche IOC Chief Bach als OBERFEIGLING und nun ziehen diese .....(ich darf es nicht schreiben ) nach !
Fernsehsender sollten die Übertragungen BOYKOTTIREN wie sie es schon mal gegen die Radfahrer gemacht haben .
Alles freigeben, dann hört diese sinnlose Debatte auf.
meisteral
die medizinische Behandlungen auch ?
und die kosten auf die Allgemeinheit verteilen ?