"Frechheit siegt" als Erfolgsmotto
OBERSTDORF. Die rot-weiß-roten Kombinierer wittern heute die Chance auf eine Medaille.
"Es ist nicht so, dass wir unbedingt eine Medaille machen müssen." ÖSV-Chefcoach Christoph Eugen will vor dem heutigen WM-Auftaktbewerb der Nordischen Kombinierer in Oberstdorf (10.15 bzw. 16 Uhr, live ORF 1) Druck von seinen Leuten nehmen. Doch es ist keine vorgespielte Lockerheit. Für Johannes Lamparter und Lukas Greiderer war dies in der Saison bereits einer der Erfolgsbausteine. Aber nicht der einzige.
Als der erst 19-jährige Tiroler Lamparter beim Saisonauftakt in Ruka auf einmal Jarl Magnus Riiber, immerhin den besten Kombinierer der Gegenwart, mehr forderte, als diesem lieb war, und schließlich nur knapp hinter ihm Rang zwei belegte, war klar, dass ein neuer Star im ÖSV-Team geboren war. Der frühere Gewichtheber hat durch seine frechen Auftritte im Weltcup viel Selbstvertrauen gewonnen. "Ich muss nur meine Leistungen bringen, dann kann ich sicher da vorne mitmischen", sagt er vor dem heutigen Bewerb. Als Junioren-Weltmeister sei das Soll schon erfüllt. Auch der 27-jährige Greiderer ist nach seinem dritten Platz in Klingenthal auf den Geschmack gekommen. "Wenn es im Springen gut läuft, ist für mich wieder sehr viel drin", sagt der Steirer. Lukas Klapfer und Martin Fritz haben nur Außenseiterchancen.
Entschieden wird alles beim Langlaufen. "Es ist schon eine anspruchsvolle Runde", sagt Lamparter. "Und die warmen Bedingungen machen das nicht leichter."
Riiber der klare Favorit
Die ganz großen Favoriten sind andere. Allen voran natürlich Riiber. Der 23-Jährige könnte einmal mehr zum großen Abräumer bei dieser WM werden. Nach sieben Saisonsiegen diesen Winter stieg er aus dem Weltcup aus, um sich in Norwegen auf die Titelkämpfe vorzubereiten. "Wenn er seine sieben Zwetschken beisammen hat, wird es für alle anderen schwierig", sagt ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher.
Die Deutschen bauen auf ihren "Mr. Großereignis" Eric Frenzel, der bereits drei Olympia-Goldmedaillen und sieben WM-Titel sein Eigen nennt, sowie den viermaligen Saisonsieger Vinzenz Geiger. Übrigens: Der Kärntner Heinz Kuttin brachte den WM-Gastgeber als neuer Sprungtrainer wieder an die Spitze auf der Schanze. (fei)