Wittmann zeigte in Mailand Neuheiten für diese Saison
Der Salone del Mobile, die größte und bedeutendste Möbelmesse der Welt, stand wieder im Mittelpunkt der Mailänder Designwoche.
Der Kompaktsessel, ein Maximum an Komfort, verpackt in eine schlanke und anpassungsfähige Form, scheint eine Schöpfung von Wittmann zu sein. Seit Jahrzehnten reihen sich charaktervolle Modelle dieser bedeutenden Produktgruppe aneinander, immer ihre Zeit aufgreifend und zugleich von langfristig gültiger Zeitlosigkeit.
Sebastian Herkners Kompaktsessel "Morton" bringt alle Attribute mit, die ein perfekter Vertreter dieser Gattung braucht. Die Kategorie des kleinen Fauteuils spielt in jeder Einrichtung eine wichtige Rolle, ob in großzügigen oder kompakten Räumen, als Sitzgruppe, als Einzelmöbel, als Gesellschaft für Elementmöbel oder als Lieblingssitzplatz. Herkners wohlproportionierte Loungevariante seines Essstuhls "Morton" spielt seine Vorzüge in allen Bereichen des Wohnens oder Arbeitens aus. Die aufmerksamkeitsstarke Form des Stuhls, das optionale Spiel mit Bezugsmaterialien sowie der hohe Sitzkomfort schienen wie gemacht für den Einsatz abseits des Esstischs.
Prototyp eines Kompaktsessels
Alle Merkmale und Eigenschaften wurden auf den Kompaktsessel übertragen und den neuen Maßen angepasst. Für gemütliches Loungen schwingt sich die in den Armteil übergehende Rückenlehne ein Stück weiter nach vorne. Um dennoch die für "Morton" typische Elastizität im Rücken sicherzustellen, ist sie etwas dünnwandiger als beim Stuhl, eine detailverliebte Entwicklungsarbeit in höchster Präzision. Der Taschenfederkern im Sitz ist komfortgebend, das solide Fußgestell mit ästhetischer Kreuzzarge schafft Beinfreiheit, Luftigkeit und optische Leichtigkeit.
Die Oberflächen sind in Farbe und Bezugsmaterial flexibel gestaltbar und damit ein Spielfeld für die meisterhafte handwerkliche Umsetzung durch Wittmann. Der Kompaktsessel bietet genügend Platz zum Sitzen, Loungen, Arbeiten oder Entspannen. Raum braucht er dennoch kaum.
Der klassische Esstisch ist womöglich das simpelste und zugleich anspruchsvollste Möbelstück in mehrerlei Hinsicht. Seiner naturgegebenen Form durch charakterstarkes Design eine eigenständige Persönlichkeit zu verleihen ist eine ebenso große Herausforderung, wie ein funktionales Produkt zu schaffen mit Potenzial zum langjährigen, kommunikativen Mittelpunkt eines Raumes.
Ornament als Stilelement
"Adele" gelingt beides durch eleganten Minimalismus. Seine unaufgeregt schlichte Form, eine rechteckige Platte und vier Beine, hat etwas beruhigend Vertrautes. Betont wird diese Authentizität durch offenporig schwarz lackiertes Massivholz. In anspruchsvollster Tischlerarbeit umgesetzte Designdetails sorgen für den starken formalen Charakter des Tisches. Auf der komfortabel nach innen abgeschrägten Zarge entwickelt sich umlaufend ein regelmäßiger Fries aus einzeln gefrästen Kerben. Diese markante Gestaltung verführt zum Berühren, zum haptischen Spiel mit den plastischen Details, wie auf der Tastatur eines Klaviers. An den äußersten Ecken geht diese Klaviatur fließend und selbstverständlich in glatte, schlanke und wohlgeformte Tischbeine über.
Mit seiner lässig schlichten Eleganz passt sich "Adele" unterschiedlichsten Interieurs an. Die Alternative zur Massivholzplatte, eine lederbezogene Tischplatte mit zwei akkurat geführten Teilungsnähten, macht den Tisch zur Bereicherung einer gehobenen Office Situation oder einer besonders puristischen Tafel. Mit "Adele" nähert sich Philippe Nigro der Designgeschichte Wittmanns an und bringt eine gewisse formale Strenge mit der meisterhaften Verarbeitung hochwertigster Materialien in Einklang, indem er das Ornament als Stilelement österreichischer Gestaltungshistorie wieder entdeckt.
Die hohe Handwerklichkeit endet dabei nicht bei der außergewöhnlich präzisen Materialverarbeitung. Auch Statik, Stabilität und Montagesystem sind von Wittmann mit Erfahrung und kompromissloser Genauigkeit durchdacht.