147 Millionen Euro Forderungen gegen insolventen Immo-Investor Lukas Neugebauer
WIEN. Über das Vermögen von Lukas Neugebauer wurde im Vorjahr ein Konkurs eröffnet. Der Insolvenzverwalter beklagt eine schwierige Forderungsüberprüfung und fehlende Informationen über zusätzliche Konten - die auch für Luxusausgaben genutzt werden.
Gegen den insolventen Wiener Immobilien-Unternehmer Lukas Neugebauer sind mittlerweile Forderungen in Höhe von 147 Millionen Euro angemeldet worden, berichteten Gläubigerschützer am Dienstag. Das ist deutlich mehr als die noch im Oktober bezifferten Verbindlichkeiten von 94 Millionen Euro. Wie viel davon anerkannt wird, ist offen. Laut einem Bericht des Insolvenzverwalters sei die "Forderungsprüfung mangels Unterlagen von Schuldnerseite schwierig".
Anfragen an den Schuldner würden nur sporadisch und unvollständig beantwortet, kritisiert der Insolvenzverwalter in dem Bericht. Die Forderungsprüfung sei bisher nur anhand der Anmeldungen und der Beilagen erfolgt, zuletzt habe Neugebauer aber auch Forderungen bestritten. Das meiste Geld schuldet Neugebauer Banken, laut einem Bericht des "Standard" vom Oktober steht er bei den Kreditinstituten mit mehr als 90 Mio. Euro in der Kreide.
Fehlende Informationen zu Konten
Bemängelt wurden vom Insolvenzverwalter auch fehlende Informationen über zusätzliche Konten. So habe Neugebauer ein Konto bei der litauischen Revolut Bank, über das er den Insolvenzverwalter nicht informiert habe, welches aber intensiv genützt werde - auch für Luxusausgaben. So habe Neugebauer im November und Dezember 2024 - also nach der Insolvenzanmeldung - tausende Euro bei Tiffany's (6650 Euro), für einen Malediven-Urlaub im Hotel "Waldorf Astoria" (51700 Euro) sowie bei in Diskotheken (2800 Euro) ausgegeben. Diese Sachverhalte will der Insolvenzverwalter auch der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) melden. Über das Revolut-Konto sei auch eine Kontoverbindung bei N26 ans Licht gekommen. Dieses will der Insolvenzverwalter sperren lassen und das Guthaben auf das Insolvenzanderkonto bringen. Zuvor hatte der "Kurier" darüber berichtet.
Gegenüber der Zeitung nahm Neugebauer zu den beiden Konten Stellung und bezeichnete die Vorwürfe als "rechtlich falsch und unschlüssig". "Die Konten wurden mit dem Privatdarlehen eines Darlehensgebers nach Insolvenzeröffnung befüllt, der Masseverwalter hat die Unterlagen hierzu erhalten, und ist daher für den Insolvenzverwalter irrelevant", zitiert der "Kurier" den Immo-Unternehmer. "Die Gläubiger haben im Insolvenzverfahren nur Anspruch auf Einkommen, welches im Konkurs erwirtschaftet wird, wenn sich aber ein privater Darlehensgeber findet, welcher mir nach Insolvenzeröffnung ein Darlehen gewährt, das aus meinem unpfändbaren Einkommensteil zurückbezahlt wird, kann ich über dieses Geld völlig frei verfügen und sind durch diese Ausgaben auch die Gläubiger nicht benachteiligt oder beeinträchtigt."
Ein bisserl Beugehaft, bis dem Herrn wieder einfällt...?
Ähnliches Konstrukt wie Mama Benkos Stiftung! Man sollte hier wesentlich rigoroser vorgehen, und den vorgeblichen Geldgebern massivst auf die Zehen treten.