Swarovski baut in Wattens rund 50 Mitarbeiter ab
WATTENS. Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski baut an seinem Stammsitz in Wattens rund 50 Mitarbeiter ab. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit und sprach von einer notwendigen "moderaten Anpassung des Personalstands".
Dies sei durch die "aktuelle makroökonomische Rahmenbedingungen weltweit und insbesondere in Österreich" erforderlich, so das Unternehmen. Der Abbau sei kein Auftakt für weitere Entlassungen, betonte man. Anderer Meinung war dahingehend der Betriebsrat.
In Österreich beschäftigt Swarovski laut eigenen Angaben derzeit 2.900 Mitarbeiter, der Großteil davon arbeite direkt in Wattens. Es gehe darum, "die Wirtschaftlichkeit des strategischen Standorts Wattens" sowie dessen langfristige Rentabilität zu sichern, begründete der Konzern die nunmehrige Maßnahme. "Trotz des schwierigen Marktumfeldes und der Rahmenbedingungen in Österreich ist unser Management weiterhin fest entschlossen, den Standort Wattens nachhaltig und profitabel weiterzuentwickeln", versicherte Jérôme Dandrieux, General Manager in Wattens und globaler Personalverantwortlicher von Swarovski.
Ist-Situation ist "positiv"
In Bezug auf die vom Abbau betroffenen Mitarbeiter betonte er ein "umfassendes Maßnahmenpaket, das finanzielle Unterstützung, Weiterbildung in der Swarovski Arbeitsstiftung, zusätzliche Qualifizierungsangebote sowie die Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen umfasst."
In den Standort Wattens werde weiterhin investiert. Der Fokus liegt dabei auf Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit, wie die jüngste Investition in eine neue CO2-neutrale Glasschmelzanlage zeige. Die Anlage werde noch in diesem Frühjahr in Betrieb gehen. Darüber hinaus sah man auch die generelle Ist-Situation des Konzerns offenbar positiv: Man befinde sich "dank der LUXignite-Strategie weiterhin auf Erholungskurs." Zuletzt war bekannt gegeben worden, dass der Konzern 2024 erstmals wieder schwarze Zahlen und unterm Strich einen Gewinn auswies.
Betriebsrat mit scharfer Kritik
Scharfe Kritik am Unternehmen übte indes Swarovski-Zentralbetriebsratschefin Selina Eder gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" sowie dem ORF Tirol. "Wir können bei diesem neuerlichen Jobabbau nicht mitgehen, zumal das Management keinen seriösen und langfristigen Plan hat, wie man die Umsätze deutlich steigern kann", kritisiert sie. Seit 17 Jahren bestehe die Strategie des Swarovski-Managements darin, immer mehr Personal abzubauen. Angesichts des nunmehrigen Schritts befürchtete Eder den Start für ein längerfristiges Jobabbau-Programm. Die negative Entwicklung zeigte sich für den Betriebsrat auch darin, dass im Jahr 2007 in Wattens noch mehr als 6.700 Mitarbeiter für Swarovski gearbeitet hätten.