Handelsriesen unterzeichnen Pakt für Fairness in der Lebensmittelkette
WIEN. Regeln sollen für Bauern und Kleingewerbe gelten – Ab 2019 Ombudsstelle für Lieferanten.
Der österreichische Lebensmittelhandel liegt in einem knallharten Wettkampf. Im alten k.u.k. Kriegsministerium am Stubenring, heute Sitz mehrerer Ministerien, begruben die Spitzen der österreichischen Konzerne das Kriegsbeil. Geeint im österreichischen Handelsverband, gingen sie mit Elisabeth Köstinger, der Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, eine freiwillige Selbstverpflichtung für Fairness in der Lebensmittelkette ein.
Die VP-Politikerin ringt als Ratsvorsitzende auf EU-Ebene und als Ministerin in Österreich für mehr Fairness in der Wertschöpfungskette. Die Liste der unsauberen Praktiken, die dem Handel vorgeworfen werden: u. a. nachträgliche Änderung von Liefermengen und Preisen, unbegründete Ablehnung von Waren, Abzug von Listungs- und Werbebeiträgen.
Vorreiter in der EU
Überraschend kam es nach monatelangem Hickhack, ausgetragen über Medien, zu einem gemeinsamen Vorgehen. Noch bevor die EU Mindeststandards für faire Geschäftsbeziehungen verabschiedet, scheint in Österreich eine Lösung gelungen zu sein. "Der Handel verpflichtet sich, den Fairnesskatalog, den wir mit der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) erarbeitet haben, umzusetzen", sagte die Ministerin gestern, Montag, beim Treffen mit den Generaldirektoren. Neu wird als "unterschwelliger Zugang" für Beschwerdeführer eine Ombudsstelle eingerichtet. Sie wird gesetzlich verankert, bei der BWB angesiedelt und beraten, aufklären und in Konfliktfällen vermitteln. "Das ist das fehlende Glied zwischen der Rechtslage und der Praxis, dem Graubereich", sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
Sein Stellvertreter Frank Hensel, einst Chef der Handelskette Rewe in Österreich und graue Eminenz im Lebensmittelhandel, sieht die neue Eintracht im Sektor positiv: "Wir müssen zusammenarbeiten, und das ist uns jetzt erstmals gelungen. Es ist toll, dass das Ministerium bereit war, noch vor der EU-Regelung eine Einigung zu erreichen." Es sei an der Zeit gewesen: "Sonst kriegen wir immer nur die Schelte ab. Es will doch niemand ein schlechtes Image haben."
Prophylaktische Wirkung
Die Selbstverpflichtung werde keine leere Hülse sein: "Die schwarzen Schafe werden relativ rasch ausfindig gemacht sein. Der Pakt wird dann prophylaktisch wirken."
Ausgegangen ist die Initiative von der Bauernschaft. Spar-Vorstand Friedrich Poppmeier sieht aber schon derzeit wenig Konfliktpotenzial mit ihr: "Viele Bauern beliefern uns direkt. Wir müssen heute unheimlich rennen, damit wir Partner der bäuerlichen Erzeuger sein dürfen."
Köstinger erklärte, dass die Ombudsstelle sich auch der kleinen und mittleren Gewerbebetriebe annehmen werde. Sie sind für viele Bauern das Zwischenglied zum Lebensmittelhandel. "Niemand soll in Zukunft Angst haben, sich zu melden, wenn er das Gefühl hat, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht", meinte die Politikerin.
Da grinsen sie heraus diese "Bleistiftspitzer" Jahrelang haben sie mit ihrer Preispolitik die Produzenten zugrunde gerichtet, und jetzt bilden sie sich ein sie sind die Großen Retter. Mit dem nassen Fetzen sollte man sie verjagen !!!!!!!!!!
"Wir müssen zusammenarbeiten, und das ist uns jetzt erstmals gelungen. Es ist toll, dass das Ministerium bereit war, noch vor der EU-Regelung eine Einigung zu erreichen." Es sei an der Zeit gewesen: "Sonst kriegen wir immer nur die Schelte ab. Es will doch niemand ein schlechtes Image haben."
wir werden sehen, inwieweit dieses Papier der EU-Verordnung entsprechen wird?