SP-Kandidat Prammer startet mit großem Rückhalt in den Wahlkampf
LINZ. 95,5 Prozent der Linzer Mitglieder stimmten für ihren "Didi" an der Spitze der "neuen Linzpartei".
Für die krisengebeutelte Linzer SPÖ ist es ein Zeichen des Zusammenhalts: Mit 95,5 Prozent haben die Parteimitglieder den geschäftsführenden Vizebürgermeister Dietmar Prammer zum Vorsitzenden und Spitzenkandidaten bei der anstehenden Bürgermeisterwahl gewählt, bei einer Beteiligung von 44,3 Prozent.
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Mit diesem Ergebnis, das heute bei einer außerordentlichen Bezirksparteikonferenz im Volkshaus Pichling präsentiert wurde, hat Prammer nun auch offiziell die Nachfolge des gefallenen Klaus Luger an der Parteispitze angetreten. Ob Prammer ihm auch als Bürgermeister nachfolgen wird, entscheidet sich vermutlich erst in der Stichwahl am 26. Jänner.
Schwierige Wahl
Dass die Wahl keine "gmahde Wiesn" ist, sprach Prammer in seiner Rede offen aus. Zumindest den Rückhalt in der Partei dürfte er haben. Von den rund 200 Delegierten gab es heute jedenfalls Standing Ovations für "den Didi", der den Führungsanspruch der SPÖ in Linz retten soll. Er wolle die "Erfolgsgeschichte" von Linz mit "der roten Handschrift fortschreiben", sagte Prammer in seiner Rede. Man habe klare Vorstellungen für die Zukunft der Stadt.
Fehler in der Integrationspolitik
An Schwerpunkten nannte der frischgebackene SPÖ-Chef den Kampf gegen die Teuerung, die Sicherung des Industriestandorts und die soziale Sicherheit. Neue Töne schlug Prammer zur Integrationspolitik an. Es sei ein Fehler der SPÖ gewesen, Probleme mit bestimmten Gruppen kleinzureden. "Wir müssen alle Linzer schützen, das sind wir allen schuldig", sagte Prammer, vor allem auch jenen mit Migrationshintergrund, die durch einige wenige in Misskredit gebracht würden.
Auch Prammer für Medizinstipendien
Konkrete Maßnahmen blieb Prammer heute noch weitgehend schuldig, mit Ausnahme von Stipendien für Medizinstudenten, die sich im Gegenzug verpflichten sollten, für eine gewisse Zeit in Linz zu arbeiten. Einen ähnlichen Vorschlag hatte zuletzt auch FP-Kandidat Michael Raml ins Spiel gebracht. Von der Bundesregierung will Prammer 150 zusätzliche Polizisten für Linz, eine langjährige SP-Forderung.
Die Linzer SPÖ präsentierte gestern auch die ersten Wahlplakate mit dem zentralen Slogan: "Didi Prammer. Der hält. Zu Dir. Und Linz." Aus der "Linzpartei" wurde die "neue Linzpartei". Eine Distanzierung von seinem Vorgänger blieb aber aus, Prammer bedankte sich bei Luger für dessen Arbeit – es nicht zu tun, wäre aus seiner Sicht eine "Charakterlosigkeit".
Zum Abschluss appellierte er an die Delegierten, ihn im Wahlkampf zu unterstützen. "Die Wahl am 12. Jänner wird ein ganz entscheidender Moment sein, sie wird unser Moment sein."
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Ich rechne ihm das Retten des Grüngürtels hoch an. Jetzt gilt es zu schauen, was sein Programm liefert.