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Arbeitslosigkeit 2024 bei Frauen stärker gestiegen als bei Männern

Von nachrichten.at/apa, 02. Jänner 2025, 09:52 Uhr
(Symbolbild) Bild: vowe

WIEN. Ende Dezember 2024 waren 426.012 Personen auf Jobsuche, das sind um 27.007 mehr als zum Jahresende 2023.

352.873 waren zum Jahresausklang arbeitslos, 73.139 Menschen befanden sich in Schulungen des AMS. Die Arbeitslosenquote betrug mit Ende Dezember 8,3 Prozent, gleichzeitig gab es einen Beschäftigungsrekord. Im Jahresschnitt 2024 lag die Arbeitslosenquote bei 7 Prozent, im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre - inklusive Corona-Pandemie - waren es 8 Prozent.

Im Vergleich zu 2023 ist die Arbeitslosigkeit bei Frauen mit 15.095 (plus 9,5 Prozent) stärker gestiegen als bei den Männern, bei denen es zu einem Anstieg von 11.912 gekommen ist (5 Prozent). Ende Dezember waren 112.528 Personen ab 50 Jahren beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, ein Zuwachs von 5,9 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit lag bei 67.658 Personen, macht einen Anstieg von 9,9 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat im Jahresvergleich Ausländer stärker (plus 10,3 Prozent) als Inländer (plus 5 Prozent) betroffen. Zum Vergleich: Im Dezember waren 206.547 Inländer und 146.328 Ausländer arbeitslos gemeldet.

206.547 Inländer und 146.328 Ausländer arbeitslos gemeldet

Der Zuwachs im Dezember von insgesamt 27.000 Jobsuchenden innerhalb eines Jahres entspricht einem Plus von 6,8 Prozent. Dass der Anstieg nicht höher ausgefallen ist, ist der anziehenden Konjunktur am Bau zu verdanken. Womit die Arbeitslosigkeit in diesem Sektor um über fünf Prozent sank. Daraus auf eine Erholung am Bau zu schließen ist aber noch zu früh, so AMS-Chef Johannes Kopf. "Die schon mehr als zwei Jahre dauernde Rezession ist am Arbeitsmarkt nach wie vor deutlich spürbar: Die Industrie weist mit fast 14 Prozent den stärksten Anstieg auf und auch die Arbeitslosigkeit im Handel steigt, trotz der verlautbarten Zufriedenheit über die Umsätze im Weihnachtsgeschäft, um rund 10 Prozent", so der AMS-Vorstand.

Nach Bundesländern betrachtet hat es vor allem das Industrieland Oberösterreich getroffen, hier stieg die Zahl der Jobsuchenden im Jahresvergleich um 10,8 Prozent, es folgt Salzburg mit 8,7 Prozent. Am geringsten war der Anstieg in Kärnten (0,7 Prozent). Und einmal mehr zeigt sich, dass besonders Akademiker keine Arbeitsplatzgarantie mehr haben. Von allen Ausbildungsstufen haben sie mit 16,8 Prozent die höchsten Zuwachsraten bei Arbeitslosigkeit und Schulung. Besonders schwer ist es für Menschen mit Behinderung, hier liegt der Zuwachs der Arbeitssuchenden im Dezember bei 13 Prozent. Für Lehrlinge gab es auch schon bessere Zeiten. Die Zahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen ist im Dezember im Jahresvergleich um 16,9 Prozent zurück gegangen. Die Zahl der Suchenden hat hingegen um über 20 Prozent zugenommen.

Große Lehrstellenlücke

Beachtlich ist jedenfalls die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen. Liegt die Quote über alle arbeitssuchenden nach Eurostat-Berechnung bei 5,6 Prozent, beträgt sie bei Personen unter 25 Jahre satte 11,4 Prozent (Zahlen vom Oktober 2024). Im europäischen Vergleich lag Österreich im Oktober 2024 über alle Altersklassen mit einer saisonbereinigten Arbeitslosenquote im europäischen Mittel von 5,9 Prozent. Bei den Jugendlichen lag der EU-Durchschnitt bei 15,2 Prozent, wobei Musterschüler Deutschland nur eine Quote von 6,5 Prozent hat.

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Mit 3.912.000 unselbstständig Beschäftigten gab es zum Jahresende 2024 einen Beschäftigtenrekord. Die Zahl habe seit Beginn des Vorjahres um 11.000 zugelegt. Allerdings ist die Anzahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen leicht auf 80.740 gesunken. Im Durchschnitt 2014-2024 lag die Zahl jeweils zum Jahresende bei 63.396.

"Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bremst sich ein. Außerdem kann man anhand der aktuellen Daten erkennen, dass sich die Arbeitslosenquote auf einem geringeren Niveau befindet als Ende 2019, als die Arbeitslosenquote 8,5 Prozent betrug - vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine", rechnete dazu am Donnerstag Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) vor. Der österreichische Arbeitsmarkt stemme sich gegen die globale Wachstumsschwäche.

Anstieg der Arbeitslosenzahlen leicht eingebremst

Gemeinsam mit dem AMS habe die Regierung einen Fokus auf Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gelegt, so konnten 2024 über 270.000 Personen höher qualifiziert werden. "Durch das zweitgrößte Pro-Kopf-Budget für aktive Arbeitsmarktpolitik waren 2024 die Rahmenbedingungen für rasche und effektive Aus- und Weiterbildungen arbeitsloser Personen gegeben", so Kocher. Er verwies darauf, dass die Arbeitslosigkeit im ersten Quartal im Jahresvergleich um durchschnittlich 33.121 Personen anstieg, im vierten Quartal des Jahres wurde mit einem Plus von 30.390 Personen die geringste Steigerung der beim AMS gemeldeten Personen beobachtet.

Der Wirtschaftsbund hat heute einmal mehr auf die vielen Jobangebote verwiesen. Demnach weist der eigene Stellenmonitor 153.756 offene Stellen aus. So würden im Bereich Bau 12.449 Arbeitsplätze angeboten, im Bereich Büro und Marketing seien es 14.587 und in der Gastro und Hotellerie 15.254. In dem oft als Zukunftsbranche titulierten IT- und Telekomsektor stehen gar 22.675 Jobs offen.

AK-Präsidentin Renate Anderl betonte heute dass die Arbeitslosigkeit kontinuierlich gestiegen ist und die Insolvenzen der vergangenen Monaten gezeigt hätten, wie rasch es zu großen Kündigungswellen kommen könne. "Wenn nicht schnell reagiert wird, dann werden die Hiobsbotschaften im Jahr 2025 nicht abreißen", meinte sie.

"Dringend notwendig sind daher Investitionen in die aktive Arbeitsmarktpolitik sowie der sofortige Stopp des Personalabbaus beim AMS", so die AK-Präsidentin. Auch die Erhöhung des Arbeitslosengeldes und eine Inflationsanpassung der Leistungen der Arbeitslosenversicherung seien "wichtiger denn je". "Die Regierung hat viel zu lange zugeschaut und Entwicklungen verschlafen", meinte Anderl. Die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zeigen einen besorgniserregenden Trend, warnte wiederum ÖGB Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth und fordert von der neuen Bundesregierung eine deutliche Erhöhung des Budgets für das AMS.

In Wien kein Rückgang im Wahljahr 2025 erwartet

In der Bundeshauptstadt Wien ist die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten bzw. in Schulung befindlichen Personen im Dezember um 7,3 Prozent auf 35.087 nach oben geklettert - wobei laut AMS Wien vor allem Jüngere betroffen waren. Denn bei den Unter-25-Jährigen wurde ein Anstieg von 12,6 Prozent registriert. Bei den Betroffenen über 50 Jahren betrug der Zuwachs nur 6 Prozent. Am stärksten gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in der Warenproduktion, im Einzelhandel und in der Hotellerie bzw. Gastronomie.

Der Anstieg für das Gesamtjahr 2024 wurde mit 9,2 Prozent ausgewiesen. Für das Jahr 2025 - in dem in Wien im Herbst auch ein neuer Gemeinderat gewählt wird - ist die Prognose laut AMS "moderat". Zwar werde für die Stadt ein höheres Wirtschafts- und auch Beschäftigungswachstum als in Gesamtösterreich erwartet, ein Rückgang der Arbeitslosigkeit sei aber nicht zu erhoffen, hieß es. Zumindest soll der Anstieg zurückgehen.

"Die Arbeitslosigkeit wird heuer in Wien weiter steigen, übers Jahr gesehen voraussichtlich im mittleren einstelligen Bereich, wobei sich das Tempo in der zweiten Jahreshälfte weiter verringern sollte", hielt AMS-Wien-Vizechefin Katharina Luger fest. Helfen wird laut AMS nicht zuletzt die Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden und dadurch Arbeitsplätze frei werden.

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10  Kommentare
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kawox (625 Kommentare)
am 02.01.2025 11:55

"[...]sowie der sofortige Stopp des Personalabbaus beim AMS", so die AK-Präsidentin."

Sensationelle Aussage der Präsidentin einer gesetzlichen Arbeitnehmer-Interessenvertretung mit Pflichtmitgliedschaft!

Das sogenannte Arbeitsmarkservice sollte sich ausschließlich um die Abwicklung der Versicherungsleistungen nach dem AlVG kümmern, damit die Betroffenen rasch zu ihrem Geld kommen. Für die professionelle Arbeitsplatzvermittlung gibt es in der freien Marktwirtschaft ausreichend qualifizierte, kostenneutrale Dienstleister und das "Weiterbildungsangebot" in Form von verpflichtenden Kursbesuchen bei AMS-nahen Vereinen ist mehr als entbehrlich.

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spoe (16.225 Kommentare)
am 02.01.2025 11:33

Arbeitsrechtlich sieht es so aus, dass man möglichst sozialverträglich zu kündigen hat.

Zuerst müssen jene gehen, die noch nicht lange im Unternehmen sind.
Dann wird klarerweise noch berücksichtigt, ob jemand eine Familie zu erhalten hat.

Als Partnerin eines Besserverdieners, auch wenn das jetzt nach Klischee oder alten Wertvorstellungen klingen mag (aber diesen Fall gibt es in der aktuellen Realität öfter als umgekehrt), steht man leichter auf der Kündigungsliste als andere, die möglicherweise weniger leisten. Sozial ist gut, aber nicht immer gerecht, und momentan scheint es sehr viele Frauen in Doppelverdienerhaushalten zu treffen.

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2020Hallo (4.909 Kommentare)
am 02.01.2025 10:23

Tja, meine Frau möchte in einem Krankenhaus MEHR arbeiten, darf nicht…🙈

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spoe (16.225 Kommentare)
am 02.01.2025 14:39

Mehr Stunden arbeiten oder einfach nur mehr arbeiten? 😉

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betterthantherest (38.575 Kommentare)
am 02.01.2025 10:07

Super Sache!

Vor Antritt der Türkis-Grünen Bundesregierung waren nur 301.000 Menschen in Österreich arbeitslos.

Eine Steigerung um mehr als 40 % innerhalb von 5 Jahren ist wirklich bemerkenswert!
5 Jahre TÜRIKIS - GRÜNE Teuerungspolitik hat Folgen!

Gratulation Herr Nehammer (ÖVP)
Grautluation Herr Kogler (GRÜNE) und Frau Gewessler (GRÜNE)!

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Penetrant (237 Kommentare)
am 02.01.2025 10:17

Es kam plötzlich und unerwartet..

Und es ist natürlich Corona daran schuld.

Was ist eigentlich aus der Aufarbeitung der Pandemie geworden? Ist die schon fertig?

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betterthantherest (38.575 Kommentare)
am 02.01.2025 10:26

Man sollte nicht undankbar sein!

die TÜRKIS-GRÜNE Bundesregierung hat nicht nur einen Rekordanstieg bei den Arbeitslosenzahlen zu verantworten.

Nein - sie hat noch einen weitere Spitzenwert geschafft.
Nämlich die höchste Teuerung aller westeuropäischer Länder.

Und genau dieser Chefregierer - Hr. Nehammer fühlt sich beauftragt, Österreich weitere 5 Jahre zu regieren.

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docholliday (9.596 Kommentare)
am 02.01.2025 12:59

Nebenbei bemerkt die höchsten Steuersätze innerhalb der EU!
Dafür darf man sich noch einmal bedanken!
Und was uns die kommende Regierung bescheren wird, wissen wir auch schon: Neue Steuern!
Teilweise als Koalitionsbeding bereits ausverhandelt!

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Melinac (3.421 Kommentare)
am 02.01.2025 15:21

👍👍

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Penetrant (237 Kommentare)
am 02.01.2025 10:02

Gleichberechtigung halt 🤔

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