Forderung nach "Hitzefrei am Bau": "Sonst werden wir Baustellen blockieren"
WIEN. Rund 400.000 Personen haben in Österreich heuer den Klimawandel deutlich zu spüren bekommen: Sie arbeiten vorwiegend im Freien und sind dem Wetter oft schutzlos ausgeliefert.
Neben der höheren Arbeitsbelastung, Kreislaufproblemen, Hitzeschlägen und Kollaps seien sie auch Langzeitfolgen wie hellem Hautkrebs ausgesetzt, machte eine Allianz aus Arbeiterkammer (AK), Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Fridays for Future und System Change not Climate Change auf das Problem aufmerksam.
Wenn der Gesetzgeber nicht rasch darauf reagiere, werde die Allianz mit entsprechenden Maßnahmen Druck machen. Denn laut dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Union war der Sommer 2023 der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Daher brauche es eine gesetzliche Anpassung an die neuen Bedingungen, sagte AK-Präsidentin Renate Anderl laut Presseunterlagen.
Bauarbeiter am stärksten betroffen
Von den Hitzetagen am Härtestesten betroffen seien die Bauarbeiter. Auf Dächern oder in Baugruben steige die Temperatur in der Sonne auf bis zu 50 Grad Celsius. Dies führe nicht nur zu gesundheitlichen Folgen, auch die Gefahr für Arbeitsunfälle steige dadurch, so die Allianz. Erst ab 32,5 Grad im Schatten bestehe die Möglichkeit, die Arbeit niederzulegen - es gebe jedoch keinen Rechtsanspruch.
Gewähren Arbeitgeber Hitzefrei, erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Lohnfortzahlung von 60 Prozent, die von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse übernommen wird. Allerdings kamen im Sommer mit 23.875 Arbeitnehmern aus 1.158 Betrieben nur ein Viertel der Bauarbeiter in den Genuss dieser Regelung, teilte die Allianz mit.
"Werden Baustellen blockieren"
"Während in Wien den Fiakerpferden zu Recht Hitzefrei gewährt wird, müssen Bauarbeiter:innen auch bei 35 Grad weiterarbeiten, wenn die Firma darauf besteht. Wie lange will die Politik sich das noch anschauen?", fragte Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz. Da die Freiwilligkeit bei der Hitzeregelung nicht funktioniere, sehe man sich zum Handeln gezwungen: "Wenn bis zum nächsten Sommer weiter nichts für die Bauarbeiter:innen getan wird und die Bundesregierung kein klimafittes Arbeitsrecht auf den Boden bekommt, werden wir als Gewerkschaft zusammen mit den Aktivist:innen der Klimabewegung jene Baustellen blockieren, die trotz gefährlicher Hitze weiter schuften lassen", drohte Muchitsch.
Daher forderte die Allianz eine Reform des Arbeitsrechtes, die Prävention von hellem Hautkrebs und dessen Anerkennung als Berufskrankheit. Ab 25 Grad sollten Arbeitgeber verpflichtet sein, Maßnahmen gegen einen weiteren Temperaturanstieg zu setzen. Ab 30 Grad Hitzefrei oder einen Zuschlag für Außenarbeiten sowie Investitionen in eine klimafreundliche Infrastruktur.
Darüber hinaus forderte die Allianz entsprechende Klimaschutzmaßnahmen wie etwa die thermische Sanierung öffentlicher Bauten. "Dieser Sommer hat erneut gezeigt, dass viele Bauherren ihre Projekte ohne Rücksicht auf Verluste vorantreiben", merkte Fabian Hattendorf von System Change not Climate Change an. "Dass die Beschäftigten in der Gluthitze körperliche Schwerstarbeit leisten, kümmert viele Unternehmen ebenso wenig wie die Klimakrise, die sie mit ihren Bauvorhaben oftmals anheizen".
"Allein in Wien wird ein Drittel der Emissionen im Gebäudesektor verursacht", sagte Teresa Tausch von Fridays for Future Austria, "Um die Klimaziele einhalten zu können, muss die öffentliche Hand deshalb dringend die thermische Sanierung von öffentlichen Gebäuden angehen". Alleine in die Gebäude müssten laut einer AK-Studie bis 2030 rund 29,3 Milliarden Euro investiert werden.
1 Tag hitzefrei und am nächsten Tag das doppelte Pensum um Termine zu halten?
Machen wir es doch einfach so, wie es die Südeuropäer schon lange machen. Dann wird es schon passen. Und gegen Hautkrebs sind lange Hosen, langärmelige Hemden und eine Kopfbedeckung nicht die schlechteste Lösung. Auch das können wir von den Menschen in wärmeren Ländern lernen.
Der Hautkrebs lauert übrigens nicht nur auf den Baustellen, sondern überall, auch an Seen und besonders am Meer. Wissen das AK & Co. schon?
Forderung nach Hitzefrei ?
Kommt genau zur richtigen Jahreszeit!
Der rote Chef verlangt die 32 Stunden Woche, die Gewerkschaft HITZEFREI im Sommer, und im Winter ist es zum STEMPELN , da bleibt nimmer viel Zeit übrig zum Arbeiten.
Stempeln gehen ist asozial gegenüber ganzjährig Tätigen.
Bereits im letzten Winter hieß es seitens des AMS, dass das teure Winterstempeln nur bei Vorliegen einer Wiedereinstellungszusage gewährt wird, ohne dass die Leute vermittelt werden. Da etliche Bauunternehmen diese Zusagen nicht einhielten erwarte ich für diesen Winter, dass man die arbeitslosen Bauarbeiter flugs an jene Industriebetriebe vermittelt, welche nach wie vor händeringend Mitarbeiter suchen.
Ich habe heuer meinem Sohn auf der Baustelle geholfen. Die Temperaturen waren wirklich enorm und das in Verbindung mit einer schweren Arbeit haben mir ordentlich Substanz gekostet. Und jeder etwas anderes schreibt soll sich erst mal selbst am Bau bei dieser Hitze versuchen.
So pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt auch Tätigkeiten beispielsweise im Innenausbau, Tunnelbau etc., die nicht so stark betroffen sind.
Interessanterweise machen AK und ÖGB hier bei diesem Thema viel Druck, obwohl es bei den Dienstnehmern gar nicht so drückt. Nicht alle wollen frei, weil sie lieber ihre Arbeitszeiten besser planbar haben, um beispielsweise den regelmäßigen Heimaturlaub (wo es noch viel heißer sein kann) antreten zu können.
Beim Urlaub kannst dir die Örtlichkeit aussuchen, wo man grad hin will.
Beim Hackeln geht das sicher nicht.
Auch die Bauern sollten Hitzefrei bekommen!
welcher Bauer arbeitet noch am Feld?
im Klimatisierten Traktor
Genau, weil die ganzen Bergbauern überall mit ihren klimatisieren Traktoren hinfahren können!
Die müssen oft an den Berghängen das Gras händisch mähen, Rechen und abtransportieren!
Im Klimatisierten Traktor?
Oder vielleicht eine Hitze Förderung die fehlt noch für die Landgrafen?
Damit Bauen noch teurer wird ...
Ist das Ihre einzige Sorge?
Wenn sie ein so sonniges Gemüt haben, können sie ja gerne am Bau anheuern!
Und dann jammern, dass Wohnen nicht mehr leistbar ist.
Der Münchhausen ist ein Lercherlschass???