"Höchste Steigerung in 25 Jahren": Mindestlohn stieg 2024 stärker als Inflation im Vorjahr
WIEN. Im vergangenen Jahr 2024 sind die durchschnittlichen kollektivvertraglichen Brutto-Mindestlöhne laut dem Tariflohnindex 16 (TLI 16) der Statistik Austria um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und lagen damit über der Inflationsrate (VPI) von 2023 von 7,8 Prozent.
"Das ist die höchste Steigerung der vergangenen 25 Jahre. Den kräftigsten Anstieg gab es mit 9,4 Prozent bei den öffentlich Bediensteten", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch.
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Der Zuwachs bei den Angestellten lag bei 8,4 Prozent, bei den Arbeiterinnen und Arbeitern bei 8,3 Prozent. Auf Branchenebene stiegen die Mindestlöhne in den vergangenen beiden Jahren mit hoher Inflation im Durchschnitt am höchsten im Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (18,1 Prozent), in der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung und im Grundstücks- und Wohnungswesen (jeweils 17,8 Prozent). Die niedrigste Steigerungsrate gab es in der Herstellung von Waren (15,5 Prozent) und in Kunst, Unterhaltung und Erholung (15,6 Prozent).
2023 Inflation nicht komplett abgegolten
"Seit der Jahrtausendwende sind die Mindestlöhne in Österreich mit wenigen Ausnahmen Jahr für Jahr deutlicher gestiegen als die Inflation des Vorjahres. Somit gab es meistens einen Reallohngewinn", erklärte Thomas laut Aussendung. Den höchsten Reallohnzuwachs gab es laut Statistik Austria im Jahr 2000, hier wuchs der TLI um 1,5 Prozentpunkte stärker als der VPI im Vorjahreszeitraum. Im Jahr 2023 konnte die hohe Inflation jedoch nicht komplett abgegolten werden, hier lag der TLI um 0,9 Prozentpunkte unter dem VPI, was einen recht deutlichen Reallohnverlust bedeutete, hieß es weiter.
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