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In der Pension arbeiten, Lotto spielen: Die Vorsorgestrategien der Oberösterreicher

Von Elisabeth Prechtl, 14. Jänner 2025, 12:49 Uhr
Sparschwein und Geldscheine
85 Prozent der Oberösterreicher halten finanzielle Vorsorge für wichtig: Sparbuch- und Karte sind das am häufigsten genutzte Vorsorgeinstrument. Das Risiko von Altersarmut wird als hoch eingeschätzt. Bild: colourbox.de

LINZ. Die Oberösterreicher blicken laut "Vorsorgestudie" skeptisch in die Zukunft. 44 Prozent fürchten, später von Altersarmut betroffen zu sein. 80 Prozent halten es für wichtig, selber vorzusorgen, immerhin 16 Prozent halten Lotto für ein taugliches Mittel. Zwei Drittel gehen davon aus, dass sie in der Pension dazuverdienen werden müssen.

Die Oberösterreicher blicken skeptisch in die Zukunft: Befragt nach ihren kurzfristigen Erwartungen zeigen sich 27 Prozent besorgt, 39 Prozent skeptisch und 28 Prozent zuversichtlich. 54 Prozent gehen in den kommenden Monaten von einer wirtschaftlichen Verschlechterung aus, nur neun Prozent glauben an eine Verbesserung: Und das hat auch Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten der Menschen, wie die "Vorsorgestudie" zeigt. Für diese vom Linzer Imas-Institut durchgeführte Umfrage wurden mehr als 1000 Personen in Österreich befragt, eine Auswertung erfolgte auch bundesländerspezifisch, die Ergebnisse wurden am Dienstag in Linz präsentiert. Die Studie wurde von Erste Bank, Sparkassen und der Wiener Städtischen Versicherung in Auftrag gegeben. 

Die Bedeutung einer finanziellen Vorsorge ist bei den Oberösterreichern grundsätzlich angekommen: 85 Prozent halten sie für sehr bzw. eher wichtig, um etwa für etwaige Schicksalsschläge gewappnet zu sein, die Familie zu versorgen, den eigenen Lebensstandard zu halten bzw. die Gefahr von Altersarmut zu verringern. 44 Prozent der Oberösterreicher schätzen das Risiko, selber von Altersarmut betroffen zu sein, als sehr hoch bzw. eher hoch ein. "Ein Partner ist keine ausreichende finanzielle Vorsorge. Man sollte sich immer selber darum kümmern", sagte Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen. Für Vorsorge sei es nie zu früh und nie zu spät, wichtig sei, dass langfristig und kontinuierlich vorgesorgt werde.

Die Ansichten, wie Altersarmut am besten entgegengewirkt werden kann: Selber vorsorgen, etwa in Form von Immobilien, einer Lebensversicherung und Wertpapieren (80 Prozent), eine finanzielle staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge (74 Prozent), immer Vollzeit arbeiten (67 Prozent) und über das  gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus arbeiten (29 Prozent). Bemerkenswert: 16 Prozent der Oberösterreicher halten Lotto spielen für eine sinnvolle Maßnahme. Laut Brandtmayer ist dies auch ein Hinweis darauf, dass es mehr finanzielle Bildung braucht, etwa in den Schulen.  61 Prozent gehen davon aus, dass sie in ihrer Pension dazuverdienen müssen, um ihren Lebensstandard zu halten. 

Pressekonferenz Sparkasse OÖ zur Vorsorgestudie 2025
Paul Eiselsberg (l.), Sonja Brandtmayer und Manuel Molnar präsentierten die Studie. Bild: WERNER KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI / SPARKASSE OOE (WERNER KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI / SPARKASSE OOE)

Trendumkehr bei Immobilien-Nachfrage

"Jeder vierte Steuereuro wird für die Stützung des staatlichen Pensionssystems verwendet. 75 Prozent der Oberösterreicher machen sich Sorgen bezüglich Finanzierungslücken beim staatlichen Pensionssystem", sagt Sparkasse-Oberösterreich-Vorstandsdirektor Manuel Molnar. Damit die Zuschüsse nicht ausufern, braucht es laut einem Drittel der Befragten eine Förderung der privaten Vorsorge. Bei der Art der Vorsorge sind die Oberösterreicher nach wie vor klassisch unterwegs: 55 Prozent nutzen Sparbuch/-karte, 33 Prozent haben eine Lebensversicherung, ebenso viele einen Bausparvertrag. 21 Prozent sind in Wertpapieren investiert, es folgen Fondssparpläne und Gold. Elf Prozent nannten Immobilien: Hier hat es laut Molnar zuletzt einen deutlichen Rückgang bei der Nachfrage gegeben. "Wir gehen aber davon aus, dass die Talsohle durchschritten ist, eine Trendumkehr hat eingesetzt." Von der Abschaffung der KIM-Verordnung zu Jahresmitte, die sehr strenge Kreditvergaberichtlinien vorsieht, erwartet man sich weitere positive Signale. Die Anforderungen der Oberösterreicher, ihre Immobilie betreffend, habe sich in den vergangenen Jahren geändert: Es dürfe ein wenig kleiner sein, nicht alles müsse sofort fertiggestellt werden, "und das Mehrgenerationenheim ist wieder stärker gefragt". 

 

 

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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4  Kommentare
4  Kommentare
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Melinac (3.442 Kommentare)
vor 11 Stunden

Und wie sollen die Vorsorgen, die Vollzeit arbeiten, und gerade mal bis Monatsende mit diesem Gehalt auskommen!??
Mit diesem extremen Teuerungen, immer höhere Miete......können Sie das bitte erklären!
Hier ist die Rede von den reichen, da ist das kein Problem! Die nächsten Generationen werden dazu verdienen müssen, zu ihrer Pension, weil es sich nicht mehr ausgeht!

Und Frauen, Alleinerzieherinnen, Kranke........bleiben immer die finanziell schwächeren in der Gesellschaft, schon vergessen!!
Die jetzt schon dazu verdienen müssen zur Pension, denen zieht der Staat ja wieder genug an Lohn......Kosten ab!

ARM BLEIBT ARM, REICHE WERDEN IMMER REICHER!!😱😱

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amha (13.242 Kommentare)
vor 12 Stunden

"16% halten Lotto für ein taugliches Mittel"??? Wo und welche Menschen wurden da befragt?

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spoe (16.434 Kommentare)
vor 11 Stunden

Sobald man die Frage stellt, wird ein gewisser Prozentsatz - ohne viel zu überlegen - ganz einfach ja sagen. 16 von hundert schrecken mich jetzt nicht so, wenn ich an andere Umfragen denke.

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amha (13.242 Kommentare)
vor 9 Stunden

Ja eigentlich eh! Wenn man die 28,8% bedenkt.....

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