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Kaindl: Mehr Geschäft mit Sonderanfertigungen

Von Verena Mitterlechner, 11. April 2024, 18:00 Uhr
Kaindl: Mehr Geschäft mit Sonderanfertigungen
Geschäftsführer Thomas Hopfinger (r.) in der Werkstätte in Leonding (Antje Wolm) Bild: KAINDL/Antje Wolm (Abdruck bei Nennung honorarfrei)

LEONDING. Der Großhändler verzeichnete ein Umsatzplus, der Lagerausbau stockt.

"In Oberösterreich gibt es kaum ein Industrieunternehmen, das nicht Kunde von Kaindl ist oder dort zumindest schon eingekauft hat", sagt Thomas Hopfinger. Er ist Geschäftsführer des Großhändlers für Firmen- und Industriebedarf mit Sitz in Leonding. Im Lager des Unternehmens gibt es 130.000 verschiedene Artikel – von unterschiedlichsten Schläuchen, Folien und Dichtungen bis hin zu Werkzeugen, Arbeitskleidung und Reinigungsmitteln. Gekauft werde in großen Mengen, die Lieferbedingungen und Preise seien derzeit stabil, sagt Hopfinger.

Aufgrund seiner breiten Mischung an Kunden gilt Kaindl auch als Indikator für die Wirtschaftslage in den jeweiligen Branchen. Derzeit sei bei vielen Unternehmen angesichts der schwachen Konjunktur noch Zurückhaltung zu spüren: "Keiner traut sich so recht aus der Deckung", sagt Hopfinger. Es gebe aber auch positive Signale: So sei das Geschäft in der Heizungsbranche nach den neuen Förderrichtlinien wieder angesprungen.

Neben dem Verkauf gibt es bei Kaindl noch ein zweites Standbein, das immer wichtiger wird: Individuelle Anfertigen und Speziallösungen für Kunden. Zum Beispiel werden Kunststoff oder Schläuche so angepasst, dass sie direkt verwendet werden können. Die Kunden ersparen sich dadurch Arbeitsschritte – möglicherweise auch eine Reaktion auf den Fachkräftemangel, sagt Hopfinger. Die Nachfrage nach Speziallösungen habe sich seit 2019 beinahe verdoppelt.

Die 17 Mitarbeiter in diesem Bereich (von insgesamt 130) fertigen auch Einzelstücke an: "Das ist unsere Stärke", sagt der Geschäftsführer. Mit den Sonderanfertigungen werden etwa 20 bis 25 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Dieser konnte im vergangenen Jahr auf 75 Millionen gesteigert werden – 2022 waren es 72,5 Millionen Euro gewesen. Für heuer erwartet der Geschäftsführer einen ähnlichen Wert wie 2023, in den ersten Quartalen lag man etwas unter den Erwartungen. Hopfinger hofft auf ein starkes zweites Halbjahr.

Seit mehr als 240 Jahren tätig

Das Unternehmen, das 1780 ursprünglich als Weißgerberei und Lederhandel in Linz gegründet wurde, existiert seit mehr als 240 Jahren. Die Zentrale befindet sich in Leonding – einen weiteren Standort gibt es in Haag am Hausruck.

Der geplante Ausbau des Lagers in Leonding werde noch ein wenig aufgeschoben, man warte auch auf sinkende Baukosten und eine positive Zinsentwicklung. Spätestens 2025 solle der Baustart erfolgen, sagt Hopfinger. Das Lager wird dann um zwei Drittel seiner bestehenden Kapazität erweitert.

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Autorin
Verena Mitterlechner
Verena Mitterlechner
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