An der Wiener Börse wurden mehr Aktien gehandelt
WIEN. Börse-Chef Christoph Boschan plädiert dafür, das Pensionssystem anzupassen.
Der Aktienumsatz an der Wiener Börse wird heuer rund 64 Milliarden Euro erreichen, was einem Plus von etwa 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie die Wiener Börse am Freitag mitteilte. Haupttreiber dieser Entwicklung waren außergewöhnlich hohe Umsätze im Immobiliensektor zwischen Juni und September.
Zu den am häufigsten gehandelten österreichischen Aktien zählten bis zum 20. Dezember die Erste Group Bank AG (elf Milliarden Euro), OMV AG (7,6 Milliarden Euro) und CA Immobilien Anlagen AG (6,9 Milliarden).
Börse-Chef Christoph Boschan fordert die künftige Regierung auf, den Kapitalmarkt besser für die Bewältigung aktueller Herausforderungen zu nützen. "Er bietet große Hebel bei der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, bei der Transformation der Wirtschaft oder der Innovations- und Wohlstandssicherung," sagte Boschan. Dafür brauche es "größere Kapitalsammelstellen" in Österreich und Europa - auch um attraktiver für potenzielle Börsenneulinge zu sein. Mit einer Anpassung des Pensionssystems könnt mehr Kapital an den Finanzmarkt kommen, was Börsenneulinge anlocken würde.
Derzeit würden europäische Unternehmen ein Listing in den USA vorziehen um die größeren Kapitalquellen nutzen zu können. Innovation und junge Unternehmer gehen Europa damit zunehmend verloren. "Wenn wir das nächste Google, Meta oder Amazon in Europa haben wollen, brauchen wir größere Kapitalsammelstellen", sagte Boschan.