Nachhaltigkeitsmanager sind in ATX-Konzernen oft machtlos
Alle 20 ATX-Unternehmen beschäftigen bereits einen "CSO"
Die Funktion des "Chief Sustainability Officers" (CSO), also des Nachhaltigkeitsbeauftragten, erfährt in den Unternehmen einen rasanten Bedeutungszuwachs: 2021 wurden weltweit mehr CSOs eingestellt als von 2016 bis 2020 zusammen. Auch die österreichischen Unternehmen nehmen das Thema ernst, wie aus einer Studie der PwC-Strategieberatung "Strategy&" ("An organizational setup fit for ESG transformation – the need for a CSO with impact") hervorgeht.
Alle 20 im Leitindex ATX gelisteten Unternehmen beschäftigen bereits einen CSO. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 90 Prozent der DAX-, in der Schweiz 100 Prozent der SMI-Unternehmen.
Rund drei Viertel der österreichischen CSOs wurden in den vergangenen drei Jahren eingestellt. Die Entscheidungsmacht ist aber (noch) gering, der Einfluss der CSOs variiert enorm: Nur 35 Prozent der ATX-CSOs sind auf Vorstandsebene angesiedelt. Position und Rolle unterscheiden sich stark.
Frauen unterrepräsentiert
Nur sieben der ATX-Unternehmen und damit 35 Prozent haben eine eigenständige Nachhaltigkeitsabteilung. Auch Frauen sind im Nachhaltigkeitsbereich noch unterrepräsentiert: Nur 30 Prozent der börsenotierten Konzerne haben die CSO-Stelle weiblich besetzt.
Die ESG-Transformation (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) sei in den Unternehmen angekommen, so Willibald Kofler von Strategy&: "Das Schaffen einer solchen Position ist lediglich der erste Schritt. Genauso wichtig ist die Integration des CSOs ins Kerngeschäft." Nur so könne der nötige Wandel in der Organisation vorangetrieben werden.