Personalverrechner und Buchhalter händeringend gesucht
Laut den Personalberaterinnen von Schulmeister gibt es die größten Engpässe bei Spezialisten.
In den Bereichen Buchhaltung und Controlling oder im Steuerwesen ist der Engpass an Fachkräften schon lange Thema. "Doch die Situation hat sich verschärft. Es gibt, etwa in der Steuerlehre, rückläufige Zahlen bei Studienabsolventen", sagt Personalberaterin Ulrike Steiner. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin von Schulmeister Management Consulting am Linzer Standort der Gruppe mit Zentrale in Wien.
Seit 1. Februar hat Steiner ihre langjährige Beraterkollegin Birgit Eiselsberg als zweite geschäftsführende Gesellschafterin an ihrer Seite. Denn das siebenköpfige Linzer Team, das sich auf die Besetzung von Positionen im Finanz- und Rechnungswesen und auf Technikberufe spezialisiert hat, befindet sich wegen der starken Nachfrage auf Wachstumskurs. Dass Buchhalter und Personalverrechner wie Stecknadeln im Heuhaufen gesucht werden, zeigt sich auch daran, dass diese Jobs mittlerweile in Oberösterreich als Mangelberufe eingestuft werden.
Eiselsberg: "Unsere Besetzungsquote liegt bei 95 bis 100 Prozent, weil wir den Markt besonders gut kennen." Händeringend gesucht seien Spezialisten – im Bereich Controlling etwa Vertriebs- oder Produktionscontroller, bei der Steuerlehre beispielsweise Umsatzsteuerexperten. "Das sind oft sehr hoch dotierte Positionen, die sich nur durch Direktansprache besetzen lassen", sagt Steiner.
Laut Eiselsberg seien Buchhalter und Lohnverrechner, die bei einem Steuerberater arbeiten wollen, schwer zu finden. "Es kann passieren, dass sich kein Einziger auf ein Stelleninserat bewirbt. Da greifen wir auf unsere Kontakte und unser Netzwerk zurück, u. a. haben wir 150.000 Kandidaten in unserer Datenbank."
Partner werden? Nein, danke
Kleine Steuerberatungskanzleien würden zusehends vom Markt verschwinden. Der Trend gehe in Richtung Zusammenschlüsse und Verkäufe – vor allem dann, wenn ein Generationswechsel eingeleitet werde. "Viele Steuerberatungskanzleien, die sich vergrößern wollen, geben jungen Leuten die Perspektive auf eine Partnerschaft. Doch das ist auch nicht mehr so beliebt wir früher", so Steiners Beobachtungen. Kandidaten, die zwischen 1980 und 1997 geboren wurden (Generation Y), wollen sich nicht mehr festlegen und sich beteiligen. Eiselsberg: "Viele sagen, sie wollten diese Verantwortung gar nicht annehmen."