Höhere Berufliche Bildung gegen den Fachkräftemangel
WIEN. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) drängt auf eine rasche Umsetzung der Höheren Beruflichen Bildung (HBB).
Im Februar vergangenen Jahres wurde ein Ministerratsvortrag zur HBB präsentiert, ein Gesetzesbeschluss war mit Jahresende 2022 avisiert.
Im Kern gehe es um eine Verankerung einer gleichwertigen Alternative zur hochschulisch-akademischen Bildung in Österreich, sagt Mariana Kühnel, stellvertretende WKO-Generalsekretärin. "Derzeit werden berufspraktische Abschlüsse wie Meister, Befähigter oder Ingenieur nicht als gleichwertig wahrgenommen." Zudem gebe es in vielen Fachbereichen keine Meister- oder Befähigungsprüfung. Der Stein müsse "jetzt ins Rollen kommen", damit die HBB 2024 starten könne, so Kühnel. Es handle sich um die "richtige Maßnahme", um dem Fachkräfte- und Qualifikationsbedarf Rechnung zu tragen. Ein Vorbild sei die Schaffung der Fachhochschulen vor 30 Jahren: Aus anfangs fünf Lehrgängen seien mittlerweile rund 500 geworden.
Die HBB baue auf beruflicher Erstausbildung oder mehrjähriger Berufspraxis auf, die Qualifikationen seien am Bedarf der Unternehmen ausgerichtet – zum Beispiel Filial- oder Regionalleitung.