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NÖM: Bauernbund-Beschwerde gegen Spar bei Bundeswettbewerbsbehörde

Von nachrichten.at/apa, 30. Oktober 2024, 11:25 Uhr
Row of milk bottles in fridge, food store, nobody
(Symbolbild) Bild: colourbox

BADEN/WIEN. Rund um die Preisverhandlungen der Landwirte der MGN Milchgenossenschaft Niederösterreich, Lieferanten und Miteigentümer der Molkerei NÖM, mit Spar ist der NÖ Bauernbund aktiv geworden.

Eine Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wurde nach Angaben vom Mittwoch eingereicht. Geprüft werden soll, ob die Handelskette ihre Marktstellung missbraucht hat. Die Bauern der Genossenschaft wollen einen Lieferstopp an Spar bis zu einer Einigung aufrechterhalten.

Mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent habe Spar "eine erhebliche Marktmacht im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel", betonte der Bauernbund in einer Aussendung. Dies könne maßgeblichen Einfluss auf die Preisgestaltung und damit auf die Einkommenssituation der landwirtschaftlichen Betriebe mit sich bringen. "Der Druck auf diese - im aktuellen Fall insbesondere auf kleinere Milchbauern - nimmt stetig zu und gefährdet ihre wirtschaftliche Existenz", wurde hervorgehoben.

"Notwendiger nächster Schritt"

Die nunmehrige Beschwerde sei "der notwendige nächste Schritt", befand Niederösterreichs Bauernbunddirektor Paul Nemecek. "Spar wurde wiederholt zur Fairness gegenüber unseren niederösterreichischen NÖM-Milchbauern aufgerufen und hat nun genügend Zeit gehabt, einzulenken." Aus Sicht des NÖ-Landwirtschaftskammerpräsidenten Johannes Schmuckenschlager braucht es "ein Umdenken in der Unternehmenskultur, sonst ist die Versorgungssicherheit und auch das Vertrauen der Konsumenten langfristig geschädigt".

Nach Angaben des MGN-Geschäftsführers Leopold Gruber-Doberer wird Spar aufgrund der gescheiterten Preisverhandlungen seit 21. Oktober von der NÖM nicht mehr beliefert. Die Supermarktkette erklärte zuletzt auf Anfrage: "Es ist unsere Aufgabe als Lebensmittelhändler, darauf zu achten, dass Grundnahrungsmittel leistbar für alle bleiben." Man sei "jederzeit bereit, die Gespräche auf Augenhöhe fortzuführen".

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2  Kommentare
2  Kommentare
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observer (22.520 Kommentare)
vor 18 Stunden

Das wäre ja noch das Schönste, wenn Lieferanten dem Kunden vorschreiben könnten, wo der einkauft. Und das womöglich zu den Preisen, die die Lieferanten wollen. Offensichtlich kann Spar eben woanders günstiger einkaufen und das sollten sie auch tun. Die KundInnen müssen wohl gewisse Milchprodukte kaufen, die können da nicht aus, ausser sie wohnen an der Grenze und können ausserhalb von Österreich einkaufen oder bei einem anderen Konzern, der billigere Quellen hat. Spar sollte mit NÖM gar nicht mehr verhandeln, sondern anderswo einkaufen.

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berni1 (370 Kommentare)
vor 22 Stunden

Spar kann ja die Preise 1:1 an die Kunden weitergeben.
Der Kunde ist ja selbst mündig zu entscheiden, ob er diesen zu diesen Preis kauft oder eben nicht.

Spar soll hier nicht die Entscheidung den Kunden abnehmen.

Nur diese Aktion ist kein Einzelfall. Spar prangert hier einen Lieferanten an. Das Produkt wird für eine kurze Zeit aus dem Regal genommen. An den ursprüngliche Platz wird die Eigenmarke platziert.
Im Idealfall haben sie nach dieser Aktion wieder Kunden umerzogen zu den Eigenmarken.
Über die Eigenmarken können sie noch einen größeren Druck auf die Lieferanten ausüben bzw. ist die Marge höher.

Spar ist ein Unternehmer, jedes Unternehmen möchte Profit erwirtschaften. "Es ist unsere Aufgabe als Lebensmittelhändler, darauf zu achten, dass Grundnahrungsmittel leistbar für alle bleiben" Diese Aussage fällt unter billige Ausrede bzw. wird dies dem Profit Gier vorgeschoben.

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