Kaufmanns Nachfolgern ist das Geld ausgegangen
LINZ. Lunzerwirt und El Mariachi pleite, sollen aber fortgeführt werden
Der KaBB Gastro GmbH ging das Geld aus, berichteten die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870. Dahinter stehen jene Unternehmer, die nach dem Gastro-Aus von Philipp Kaufmann die KaBB Gastro fortführen. Beim Landesgericht sei ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden, gaben AKV und KSV1870 am Mittwoch bekannt.
Die 2015 gegründete Gesellschaft KaBB Gastro gehörte, wie von den OÖN berichtet, jahrelang Philipp Kaufmann. Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Unternehmer die Pläne für sein Gastro-Imperium aufgibt und sich von sämtlichen Gastro-Beteiligungen trennen will.
Als Gesellschafter und Geschäftsführer der KaBB Gastro fungieren nun laut KSV1870 Christian Meixner und Manuel Wellmann, zwei ehemalige Mitstreiter Kaufmanns. Betrieben werden zwei Gastronomiebetriebe in Linz, der Lunzerwirt und das El Mariachi. Beide Unternehmen sollen fortgeführt werden.
Das Kaffee-Lokal "Beenie.all day" in der Hauptstraße, das auch zur Gesellschaft gehörte, wurde am 7. Oktober geschlossen. Im Insolvenzantrag wurde zudem ausgeführt, dass das Lokal "Cubus" ebenfalls zum Unternehmen der Schuldnerin gehört hat und verkauft wurde. Letztlich war auch der "Oberwirt" in der Vergangenheit Teil des Unternehmens der Schuldnerin. Das Gebäude gehört der Stadt Linz.
Als Ursache für die Pleite werden Personalprobleme und fehlende Umsätze gesehen. 24 Dienstnehmer und 65 Gläubiger sind betroffen. Die Passiva belaufen sich auf rund 615.000 Euro, zu den Aktiva gibt es keine Angaben. Die Gläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent.
Zur Insolvenzverwalterin wurde die Linzer Rechtsanwältin Eva Meusburger-Streicher bestellt. "Sie wird rasch prüfen, ob eine Fortführung der Lokale ohne weitere Schäden für die Gläubiger möglich ist", sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870.
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Es sollte ein Vorwarnsystem geben .... vom SteuerberaterIn oder BilanzbuchhalterIn die es dann an das Finanzamt, KSV, oä. Verpflichtend gemeldet werden müsste wenn es erste Anzeichen gibt. Somit würde viel Schaden verhindert werden.
Das wäre folgenschwer, denn dann würde es sehr viele Unternehmen in kurzzeitiger Krise gleich ganz erwischen.
Das Insolvenzrecht hat meiner Meinung nach einen großen Mangel bei Firmenbuchänderungen, wenn ein Unternehmen erkennbar in die Insolvenz schlittert oder bereits zahlungsunfähig ist.
Wird ein Unternehmen noch kurz vor der Insolvenzanmeldung an andere (Strohmänner und weniger Nachfolger) übergeben, welche sich um die wenig ruhmhafte Abwicklung kümmern, dann sollte diese Änderung im Firmenbuch eigentlich besser geprüft und schneller für unwirksam erklärt werden.
Es geht doch um mögliche und in der Praxis nicht unübliche Täuschungen und das Verwischen von Spuren der Verantwortlichen, ebenso um eine Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen bei Trennung von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen. Handelt man in Absicht, sehe ich sogar ein mögliches Betrugsdelikt.
Waren die Betriebe nicht schon zum Zeitpunkt der Änderung im Firmenbuch insolvent?
Angeblich bekam der eine oder andere Mitarbeiter nicht termingerecht das vereinbarte Gehalt.
In gewissen Kreisen scheinen Konkurse ein Geschäftsmodell zu sein. Tolles Geschäftsführergehalt, fette Autos,...
In diesem Fall war es eher Unerfahrenheit in einer schwierigen Branche.
😂😂
War Meixner nicht am Konkus des Arkadenhof beteiligt 🧐🤨??
So ein Zufall aber auch.
Und es wird sich wieder einmal auf Kosten der Gläubiger und Allgemeinheit abgeputzt.
Spannend, dass im Firmenbuch noch vor wenigen Wochen ein anderer ehemaliger Pleitier aus dem kaufmännischen Dunstkreis aufschien. Aber Hauptsache die Kaufmannweste bleibt sauer und unbefleckt….