Oberbank: "Sehen keine schlechte Stimmung"
LINZ. Mit der zurückgehenden Inflation und den Zinssenkungen gebe es Vorzeichen für eine wirtschaftliche Erholung: Diese Einschätzung teilte Oberbank-Chef Franz Gasselsberger am Donnerstag bei der Präsentation der Halbjahresbilanz der Bank in Linz.
Mit dem Ergebnis aus den ersten sechs Monaten sei er "mehr als zufrieden": Das Zinsergebnis stieg um 17,1 Prozent auf insgesamt 329,4 Millionen Euro. Das Kreditvolumen erhöhte sich um knapp 600 Millionen Euro auf 20,6 Milliarden Euro. Dabei spielte das Firmengeschäft die wichtigste Rolle. So wurden im Leasing 535,4 Millionen Euro an Neugeschäft lukriert.
Der Periodenüberschuss sank im Vergleich mit dem Vorjahresergebnis um 7,2 Prozent auf 258,7 Millionen Euro. Grund dafür sei ein Rückgang beim Beteiligungsergebnis: Denn im Vorjahr waren hier einmalig 55 Millionen Euro von der voestalpine, an der die Oberbank rund acht Prozent hält, dazugekommen.
Die Beiträge der Schwesterbanken BKS und BTV summierten sich auf 27 Millionen Euro. Das operative Halbjahres-Ergebnis war das beste in der Geschichte. Das Eigenkapital stieg mit 3,96 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand.
Auch bei den Wohnbaukrediten gab es einen Anstieg: "Die schlechte Stimmung im Privatkundengeschäft sehen wir überhaupt nicht", sagte Gasselsberger. Investitionen in Wohnraum würden wieder anziehen, auch die private Pensionsvorsorge erfreue sich großer Beliebtheit.
Mit Blick auf die Politik kritisierte Gasselsberger "Reformstau und Stillstand". Es brauche dringend Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort. Er sehe zwar keine "klassische Abwanderung von Unternehmen", sagte Gasselsberger, allerdings würden Investitionen in Kapazitäten zunehmend außerhalb Österreichs getätigt werden. Firmen- und Privatinsolvenzen würden sich bei der Oberbank in einem geringeren Ausmaß als am Markt niederschlagen.
Seit dem Vorjahr wurde die Mitarbeiterzahl um 64 Personen auf 2334 aufgestockt. Expandieren will die Oberbank vor allem in Deutschland, dort gibt es in zehn Bundesländern aktuell 50 Filialen. Der Großteil des Geschäfts entfalle auf Firmenkunden. Insgesamt gibt es 175 Filialen in Österreich, Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. (miv)
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