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ÖBB: "Verkehr bleibt ausgedünnt aufrecht"

Von nachrichten.at/apa, 17. März 2020, 13:19 Uhr
(Symbolbild) Bild: vowe

WIEN. Der Betrieb bei den Bundesbahnen bleibt ausgedünnt aufrecht, der Fernbusanbieter Flixbus stellt den Betrieb bis auf Weiteres ein.

Die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie und die dringenden Appelle zur Reduktion sozialer Kontakte haben zu einem massiven Rückgang der Fahrgäste im Schienennetz der Österreichischen Bundesbahnen(ÖBB) geführt. Gestern, Montag, wurden im Nah- und Fernverkehr der Bundesbahn um 70 Prozent weniger Fahrgäste verzeichnet, der Umsatz brach um 80 Prozent ein.

Fahrpläne werden ausgedünnt

Die ÖBB sind Teil der "kritischen Infrastruktur" in Österreich. Der öffentliche Verkehr werde auch in Krisenzeiten auf jeden Fall aufrechterhalten, schon um die Mitarbeiter in krisenrelevanten Branchen zur Arbeit zu bringen, versichert ÖBB-Chef Andreas Matthä am Dienstag im Gespräch. Als integrierter Konzern - alles in einer Holding, Personenverkehr, Güterverkehr und Infrastruktur - könne man mit dem Verkehrsministerium und im Krisenstab einfach kommunizieren. Die Bundesregierung habe damit einen Ansprechpartner, der rasch agieren und reagieren könne. "Wir haben als staatliches Unternehmen eine besondere Verantwortung für Österreich und die nehmen wir auch wahr", erklärt der Bahn-Chef.

Die Fahrpläne werden ausgedünnt - allerdings nicht im Nahverkehr zu Stoßzeiten, damit die Passagiere weiter voneinander entfernt sitzen und sich nicht drängen müssen. Auch bei den Postbussen gebe es einen starken Rückgang der Fahrgäste, schon weil die allermeisten Schülerinnen und Schüler wegen der Schulschließungen nicht mehr befördert werden. In den Bussen wurde der vordere Einstieg gesperrt, um die Kontakte mit dem Fahrer zu reduzieren.

Nachtzüge fallen aus

Der Bahn-Personenverkehr ist durch die Grenzschließungen und strengen Einreisebestimmungen mit den Nachbarländern im Wesentlichen nur mehr national möglich. Auch fast alle Nachtzüge fallen aus, nur mehr die Verbindungen innerhalb Österreichs, Wien-Feldkirch und Graz-Feldkirch, werden angeboten. Der Güterverkehr wird international weiter betrieben - "ohne Staus an der Grenze", wie der ÖBB-Chef betont. Er appelliert an alle, die auf Lkw-Transporte setzen, umzudenken und verstärkt die Bahn in Anspruch zu nehmen.

An den Grenzen werden nicht nur die Lokführer, sondern die ganze Lok ausgetauscht. Verstärkt werden von der Bahn Güter zur Versorgung wie Lebensmittel transportiert. Aber auch Toilettenpapier, das zuletzt wegen Hamsterkäufen teilweise ausverkauft war, wird nun in großen Mengen per Bahn aus Europas Norden nach Österreich gebracht, um die Lager der Supermärkte zu beliefern.

Auch Tunnel-Baustellen betroffen

Die großen Tunnel-Baustellen sind ebenfalls von der Corona-Krise betroffen. Italien hat die Bauarbeiten am Brenner-Basis-Tunnel auf italienischer Seite behördlich eingestellt. Auf österreichischer Seite, in Tirol, gelten besonders strenge Regelungen für Ausgangsbeschränkungen. "Dort wird jetzt runtergefahren", so der Bahn-Chef. Bei einem Tunnelbau könne man aber nicht so einfach die Arbeit einstellen, denn es brauche Schutz- und Stützmaßnahmen, die Zeit und Geld kosten. Auch das Hochfahren nach der Krise werde aufwendig und teuer sein.

Bei den anderen Tunnelbaustellen - Koralm und Semmering - werde man von Fall zu Fall mit den Baufirmen reden und Lösungen suchen. Wenn Baufirmen nicht mehr liefern können bzw. zu wenig Bauarbeiter zur Verfügung haben, weil durch Grenzschließungen ausländische Beschäftigte nicht mehr nach Österreich kommen, oder weil sie ihren Beschäftigten keine adäquaten Unterkünfte bieten können, werde man "vernünftige Lösungen finden", so der Bahn-Chef: "Wir werden keine Pönalen ausstellen". Wichtig sei es jedoch, die Baustellen im Betrieb fertigzustellen, um keine gesperrten Gleise zu haben. Nach der Krise werden die Baustellen wieder hochgefahren, dann werde über das große Bauvolumen rasch die heimische Wertschöpfung angekurbelt.

4000 Mitarbeiter im Home-Office

Von der ÖBB-Belegschaft sind laut Matthä 30.000 im Betriebseinsatz, 6.000 arbeiten im Ausland (unter anderem bei der ungarischen Güterbahn MAV-Cargo). Etwa 4.000 Mitarbeiter können ins Homeoffice gehen. Die ÖBB-Belegschaft habe einen sicheren Arbeitsplatz, "der Verkehr muss aufrechterhalten werden", versichert der Bahn-Chef. Bei den Schichten werde umgestellt, damit die jüngeren Mitarbeiter bei Bedarf bei ihren Kindern zu Hause bleiben können.

Kurzarbeit wolle er bei kleineren Sparten nicht ganz ausschließen, etwa im Catering-Bereich, Stellenabbau komme aber nicht infrage. Man habe auch Verantwortung für die Partnerunternehmen, etwa beim Nachtzug. Großen Dank richtet der ÖBB-Chef an die gesamte Belegschaft, die als "ÖBB-Familie" in dieser Krise Großartiges leiste, zusammenrücke und innovativ werde - etwa bei digitalen Arbeitsformen und Homeoffice. "Nach der Krise geht es wieder vorwärts", gibt er sich zuversichtlich.

ÖBB-Tickets von und nach Italien, Slowakei, Tschechien, Polen, Slowenien, Deutschland und der Schweiz für Reisen mit Gültigkeit bis 13. April 2020 können kostenlos über das ÖBB Kundenservice unter 05-1717 storniert werden.

Flixbus stellt um Mitternacht Betrieb ein

Der deutsche Fernbusanbieter Flixbus stellt den Betrieb bis auf Weiteres wegen der Coronavirus-Krise ab Mitternacht ein. Flixbus werde alle deutschlandweiten sowie grenzüberschreitenden Verbindungen von und nach Deutschland ab 17. März 2020, 24 Uhr, aussetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. Flixbus war bisher auch in Österreich unterwegs.

Das Unternehmen verwies auf die vom deutschen Bund und Ländern beschlossenen "Leitlinien zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich in Deutschland". Diese beträfen auch den Busreiseverkehr. "Flixbus folgt den Anweisungen der deutschen Bundesregierung selbstverständlich." Betroffene Fahrgäste würden informiert und erhielten einen Gutschein über den gesamten Ticketpreis ohne Stornierungsgebühr an die bei der Buchung angegebene Email Adresse.

Flixbus verbindet aktuell nach eigenen Angaben mehr als 2.500 Ziele in 32 Ländern.

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1  Kommentar
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allesistmOOEglich (5.650 Kommentare)
am 17.03.2020 11:40

Danke an alle ÖBB-Mitarbeiter, die umsichtig und Inkaufnahme eines gesundheitlichen Risikos dieses Krise durchstehen helfen!

Jenem Schaffner (männlich), der im Regionalzug am Sonntag, meine Österreichcard aus nächster Nähe und mit unerwünscht geöffnetem Mund (überflüssiges Grüß Gott in mein Gesicht) vorne UND!! hinten kontrollierte, wünsche ich die Hex, falls er mich angesteckt hat. Es fährt immer derselbe. Derselbe Idiot, der auch um halb Sechs in der Früh die Pendler durch Fahrkartenkontrollen quält.

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