Paketflut verschärft Konkurrenzkampf und Preisdruck unter den Lieferdiensten
WIEN. Hohe Wachstumsraten bei Paketmengen sind für Unternehmen Fluch und Segen zugleich.
Der Hang der Landsleute zu vermehrtem Einkauf im Internet lässt die Paketmenge anschwellen. Im Vorjahr stieg die Zahl der Pakete um acht Prozent oder 18 Millionen auf 245,9 Millionen. Damit hat sich die Zahl der Packerl in Österreich seit 2016 um ein Drittel erhöht. Das geht aus einer gestern, Freitag, veröffentlichten Auswertung des Marktforschungsinstituts Branchenradar hervor.
Die Wachstumsraten sind für die Lieferdienste Fluch und Segen zugleich. Einerseits steigen die Umsätze, andererseits nimmt der Druck auf Preise und Zusteller zu.
Die ohnehin schon hohe Dynamik auf dem Markt habe zuletzt noch einmal zugelegt, sagt Rainer Schwarz. Der Chef des größten privaten Paketdienstes in Österreich, DPD, sieht darin ein Risiko. "Mehr Menge zu bekommen, ist nicht schwierig. Es geht darum, mit den Paketen auch etwas zu verdienen."
Der Endverbraucherpreis pro Paket betrug im vergangenen Jahr laut Branchenradar durchschnittlich fünf Euro. 2016 waren es noch 20 Cent mehr, kommendes Jahr sollen es 4,90 Euro sein. "Der Preis ist enorm unter Druck", sagt Schwarz. Paketdienste hätten es schwer, Investitionen und Preiserhöhungen gegenüber Kunden zu rechtfertigen. DPD transportierte zuletzt 52 Millionen Pakete.
Hin- und hergerissen ist auch die teilstaatliche Post. Das börsenotierte Unternehmen transportierte im Vorjahr 127 Millionen und damit mehr als die Hälfte aller heimischen Pakete. Obwohl die Pakete das Wachstum treiben, verdiene die Post nach wie vor mit dem klassischen Brief am meisten, sagt Sprecher Michael Homola. 2019 verschickte die Post 688 Millionen Briefe. "Die Marge ist beim Paket niedriger, weil mehrere Anbieter mitmischen. Beim Brief gibt es nur regionale Mitbewerber."
Ungemach droht Paketdiensten und Kunden auch aus China. Die Pakete aus dem Reich der Mitte dürften künftig deutlich teurer werden. Das liegt an der Freigrenze für die Umsatzsteuer aus Nicht-EU-Staaten. Diese gilt derzeit bei einem Warenwert von weniger als 22 Euro. Anfang 2021 soll die Freigrenze innerhalb der EU fallen. Dann wird die Steuer ab dem ersten Euro fällig.
100 Millionen Euro entgehen
Schwarz kann dieser Regelung trotzdem einiges abgewinnen: "Es tut der gesamten Branche nicht gut, wenn die Chinesen ihre Billigpakete zu uns schicken können." Schätzungsweise werden pro Jahr acht Millionen Pakete von China nach Österreich befördert. Da der Großteil falsch deklariert werde, um die Umsatzsteuer zu umgehen, entgehen den Finanzbehörden jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Sowohl Schwarz als auch Homola erwarten, dass Paketmengen aus China weniger werden.
Ein Dauerbrenner bleibt hingegen die letzte Meile. Beim finalen Zustellweg zum Kunden tüfteln die Anbieter seit Jahren an verschiedenen Varianten. Die Post versucht es mit Abholboxen in Wohnräumen. Homola: "Den Heiligen Gral hat hier aber noch kein Lieferdienst gefunden."
Aber bevor sie das Geschäft an die Post verkauften, hatte die DHL Fahrer, welche sich keine muehe gaben eine Adresse zu finden. Ich habe einmal auf ein Paket gefüllte 2.5wochen gewartet
Bravo, wieder was geschrieben!
Ich lasse mir Pakete grundsätzlich nur mehr an Abholorte liefern.
Das ist effizienter und ich weiß genau, wann ich das Paket abholen kann.
Wenn man in einer Wohnung zu Hause ist passt das auch. Mit Haus aber hätte man manches Paket gerne vor der Haustüre abgelegt. Das geht nun nicht mehr weil die APP nicht funktioniert, oder Subunternehmer ausserhalb des Systems zustellen. 2 mal hatte ich es erlebt, dass dann der gelbe Zettel (der sollte durch die APP ersetzt sein) per Brief gekommen ist. Also überhaupt kein Zustellversuch unternommen wurde.
So schlimm kann es der Post nicht gehen. Sie kann ja ohne Information und Entschädigung hunderte von Paketsendungen zurückhalten. Siehe Artikel in den ÖON von gestern.
Ah, endlich wieder der wöchentliche Onlinehandel-Bashing Artikel.
Was leider oftmals nicht erwähnt wird. Die Alternative zur "Paketflut" ist eine Vielzahl an Autos auf der Straße.
Wer nicht online kauft braucht ja trotzdem etwas und muss selbst fahren. Ob das besser ist für Umwelt, Verkehrsbelastung, Lärm, etc. ist die Frage.
Ich finde eher die "Monopolstellung" von Amazon problematisch. Am Onlinehandel selbst kann ich mehr positives als negatives erkennen.
Habe gerade einen Will Haben Verkauf verschickt mit Post-von 4320 nach Baden /Wien A5 grösse
4,9 Teuren hat genau eine Woche gedauert bis ankommen ist 🤥🤥
Also ich habe je neulich beim markführer unter den Online Händlern wie folgt bestellt:
1* Schihelm (gabs in der Größe und Farbe wie von Kind1 gewünscht nicht beim lokalen Händler)
1* Ersatzarmband für neue Smart-Watch
1* Schutzfolie für neue Smart-Watch
1* zusatzladegerät für neue Smart-Watch
Bekommen habe ich das ganze, obwohl mit einer Bestellung aufgegeben mit 4 verschiedenen Paketen an 3 verschiedenen Tagen.
Was ich damit sagen will:
Vielleicht ist hier noch ein klein wenig logistischer Optimierungsbedarf gegeben?
Oder ist das Paket nicht einfach zu billig um die Händler dazu zu nötigen dieses "Optimierungspotential" auch auszuschöpfen.
Der marktführer ist nicht nur selbst Händler, sondern auch Internet Plattform für Marktpartner. Wer Verkäufer ist wird aber genannt und die Versandbedingungen auch. Hast 4 Verkäufer genommen, bekommst halt 4 x Post und zahlst auch 4 x.
Waren die Käufe günstig? Oder nur online.
Ich habe für keines der Packerl Versandkosten bezahlt. Amazon war bei 2 Produkten der Verkäufer und zwei verschieden Händler. In Summe waren sie günstig, bzw. waren in der richtigen Größe, Farbe und Kompatibilität verfügbar. Was Offline vielleicht auch möglich wäre aber den Besuch mehrerer Sport- und Elektronikhändler verlangt hätte.
Und das ist jetzt genau mein Kritkpunkt.
Die Frachtkosten sind einfach zu günstig:
* Da es für den Konsumenten egal ist wo er bestellt da diese sowieso nicht ins Gewicht fallen. Man muss auch nicht überlegen 2 Produkte beim selben Versender zu kaufen, oder vielleicht mit der Bestellung doch noch ein paar Tage zu warten, vielleicht kommt ja noch was dazu und es kann noch mehr im selben Paket versendet werden.
Alles Überlegungen die man nicht machen muss da ein packerl ja eh nix bzw. sehr wenig kostet.
Muss das sein?
* Da es für den Versender egal ist ob er sich logistisch soweit optimiert das er möglichst wenig Packerl transportieren lassen muss.
@Gino..
Sie könnten am Ende des Bestellvorgang es die Möglichkeit nutzen, Sendungen zusammenzufassen. Funktioniert tatsächlich.
Die Post APP kann man schon wieder vergessen und einstapfen. Pkete werden seit Monaten nicht mehr gemeldet. Auch auf der Post Homaepage werden sie mit der Trackingnummer nicht mehr erkannt. Entweder ist das ganze System defekt, oder es wird einfach nicht mehr gescannt (bei den vielen Subzustellern auch zu vermuten). Manchmal kommt der gelbe Zettel auch per Briefpost! nanu? da hats keinen Zustellversuch gegeben. Derzeit bleibt der Weg zum Postamt nicht aus. Wie in alten Zeiten halt. Trotz EDV System.
Seitdem es DHL nicht mehr in Linz gibt, ist es sehr, sehr viel schlechter geworden. Pakete aus und nach D brauchen länger.
Wie hat es die Post geschafft DHL zu verdrängen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ohne geheime Absprachen von statten ging....
Schlecht informiert! DHL hat das Geschäft an die Post verkauft und haben sich aus Österreich verabschiedet.
https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/5594143/Hintergruende_Warum-die-Post-das-DHLGeschaeft-in-Oesterreich
DHL gibt es weiterhinin Österreich, nur Post/DHL nicht mehr