Post-Daten: Datenschutzbehörde leitet Verfahren ein
WIEN. Die Datenschutzbehörde hat ein Prüfverfahren gegen die Post eingeleitet. Hintergrund hierfür ist ein Bericht, wonach das Unternehmen Daten der Österreicher zur "Parteiaffinität" sammelt und verkauft.
Sollten die Vorwürfe stimmen, könnte dies Strafen nach sich ziehen, berichtete das Ö1-"Mittagsjournal". Die Post kann die Kritik nicht nachvollziehen. Die Post verwaltet eigenen Angaben zufolge rund drei Millionen Datensätze und Profile. Bei rund 2,2 Millionen Österreichern ist auch die Parteiaffinität abgespeichert, berichtete jüngst die Rechercheplattform "addendum". Die Datenschutzbehörde hat am Dienstag laut seiner Leiterin Andrea Jelinek ein Prüfverfahren eingeleitet. Die Post müsse nun innerhalb von zwei bis drei Wochen zu den Vorwürfen Stellung nehmen.
Dem Unternehmen könnten Strafen drohen, denn die Datenspeicherung sei weder von der Gewerbeordnung noch von der Datenschutzgrundverordnung gedeckt, erklärte Dietmar Jahnel vom Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Uni Salzburg auf Ö1. Die politische Meinung zähle nicht zu jenen Daten, deren Speicherung laut Gewerbeordnung zulässig sei, erläuterte Jahnel.
Video: Das sagen die Verantwortlichen bei der Post zu den Vorwürfen:
Die Post selbst wies die Vorwürfe zurück. Georg Mündl, Leiter des Adressmanagements, erklärte ebenfalls im "Mittagsjournal", dass es üblich sei, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen, damit Firmen zielgenaue Angebote aussenden können. Die politische Präferenz werde lediglich geschätzt, dies sei in der Digitalisierung üblich. Mündl betonte weiters, dass man sich zu 100 Prozent an die Gewerbeordnung und die Datenschutzgrundverordnung halte. Einer Einverständniserklärung zur Verwendung der eigenen Daten könne auch widersprochen werden. Dass Daten nicht unerlaubterweise an Dritte weitergegeben werden, werde mit Testadressen überprüft, erklärte der Leiter des Adressmanagement.
Der Klubobmann der Liste Jetzt (Pilz) Wolfgang Zinggl kritisierte am Dienstag in einer Aussendung dennoch das Vorgehen der Post und forderte eine Kurskorrektur: "Diese Vorgangsweise ist in jeder Hinsicht inakzeptabel." Sollte sich die Post nicht korrekt verhalten haben, seien die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn das Datenschutzgesetz den Handel mit persönlichen Informationen erlaubt, sei dieses aber zu korrigieren, forderte Zinggl.
die Post nimmt allen was 🤔
Die Privatsphäre steht dank new Generation leider nicht mehr hoch im Kurs und die DSGVO gilt scheinbar nur für kleinere Unternehmen.
Höre immer öfter den Satz " mir egal was die über mich wissen, gab ja nichts zu verbergen". Klingt für mich nach Stockholmsyndrom.
Verwendet die Post nicht auch die Absender der Briefe für die Erstellung der Profile ?
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr hoch.
Post sofort wieder voll verstaatlichen - Postdienstleistungen (auch Telefonie und Internetinfrastruktur) gehören - auch nicht teilweise - in private Hände.
Die Mutter aller Probleme ist die (Profitgierige) Privatwirtschaft.
Was soll die Aufregung???
- Wir benutzen Betriebssysteme und Programme („Apps“), die hemmungslos „nach Hause telefonieren“
- wir werfen in den (un-)sozialen Medien mit unseren Daten um uns
- wir kommentieren in den diversen Medien alles und jedes
- wir lagern unsere Daten in den diversen Clouds unverschlüsselt ab
- wir senden unsere Mails natürlich gleichfalls unverschlüsselt rund um den Erdball
- wir verwenden voller Freude die diversen "offenen" WLAN-Netze
- wir verbinden mittlerweile sogar Kinderspielzeug mit dem Internet
- wir sind uns nicht bewusst, dass jeder einzelne der obigen Punkte für den jeweiligen „Anbieter“ unser Innerstes nach außen kehrt und dieser alles mitlesen, mitprotokollieren und manches sogar mithören und mit ansehen kann
- wir bedenken nicht, dass wir insbesondere finanziell kostenlose Angebote mit all unseren Daten bezahlen
- Und: wir behaupten immer wieder, sowieso nix zu verbergen zu haben
Merke: wer Datenschutz will, muss bei sich selbst beginnen!
Auch wenn man Daten (un?)freiwillig abgibt, dürfen diese nicht ungefragt verwendet werden.
Absolut meine Meinung, nur kratzt's weder die großen noch die kleinen Datenkraken!
Wie sonst wäre es zu erklären, dass beim Aufruf dieser Seite (www.nachrichten.at/...) schon wieder einige Neugierige, darunter die bekannten Verdächtigen, bei mir anklopfen und Daten möchten? Wer hat denen verraten, dass ich hier "arbeite"???
Daten, die für die Geschäftsbeziehung notwendig sind, dürfen logischerweise gesammelt werden.
Das, was die Post macht, widerspricht der DSGVO!
Irgend welche Daten zusammentragen und zu speichern, benötigt die Zustimmung der betreffenden Kunden, ebenso die Weitergabe.
Also verstößt die Post gleich zwei mal gegen die DSGVO!
Es ist eine Schande !!
Ein staatsnaher Betrieb,
ein Datenfladerer Gesindel ?
Ich dachte, Österreich wäre ein Rechtstaat !
Wie lange geht denn Das schon,
bis daß die Datenschutzbehörde,
die uns täglich mit zum Teil kindischem Datenschutz quält,
das bemerkt, anzeigt und abstellt ?
Und dann das hilflose Gestammel
mit Ah und ÄH des Postsprechers im Mittagsjournal.
Jämmerlich, frustrierend, schockierend !
Wozu gibt es Datenschutzgesetze? Ich finde das gar nicht in Ordnung, was "die Post" da hier treibt. Und noch weniger in Ordnung finde ich, dass Parteien, die vom Steuergeld und Mitgliederbeiträgen sehr gut "leben", sich dieser Gemeinheit bedienen! Somit ist es kein Wunder mehr, wenn die Bevölkerung Vertrauen in die Parteien und ihre Vertreter/innen verliert. Sich zusammen in ein Bett zu legen und dabei anderen schaden... erschreckend!
Der Ausgang des Verfahrens steht jetzt schon fest -> alles in Ordnung und korrekt.
Guten Morgen
Das ist doch ganz was anderes!
Als Arbeitgeber mache ich mich strafbar, wenn ich im Datensatz die Parteiaffinität eines Angestellten anmerke, mit und ohne sein Einverständnis.
Aber doch nicht als Post! Da ist es ja nur ein geschätzter Wert und hat keinen Einfluss auf das Porto.
Sie haben Postler als Liker.