Swarovski kehrt heuer in die Gewinnzone zurück
WATTENS. Nach einigen Jahren mit beträchtlichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten schreibt der Tiroler Kristallkonzern Swarovski mit Stammsitz in Wattens (Bezirk Innsbruck-Land) heuer offenbar erstmals wieder schwarze Zahlen und weist unterm Strich einen Gewinn aus.
Man werde im Jahr 2024 "einschließlich der Umstrukturierungskosten voll profitabel" sein, erklärte ein Sprecher gegenüber der APA und bestätigte einen Bericht der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "trend".
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Genaue Zahlen gab man wie gewohnt nicht bekannt. Bereits im Jahr 2023 sei Swarovski - damals allerdings "ohne Berücksichtigung der Umstrukturierungskosten" - profitabel gewesen, wurde betont. "Grundsätzlich zahlt sich die LUXignite-Strategie aus, und dieses finanzielle Resultat ist das Ergebnis von Wachstum, Markenstärkung, mehr Kostendisziplin und vor allem einem produktiveren Einzelhandelsnetzwerk", verlautete es am Donnerstag aus Wattens. Bereits im heurigen Sommer hatte Swarovski-CEO Alexis Nasard von "rund vier bis sechs Prozent" erwartetem Wachstum in 2024 gesprochen. Im Vorjahr war der Umsatz bei 1,83 Milliarden Euro gelegen.
Schwieriges Umfeld
Ungeachtet dieser "good news" wird das laufende Geschäft laut "trend" aber auch von zahlreichen Problemen belastet. Die Verkäufe in China, das für 20 Prozent des Swarovski-Umsatzes steht, würden 2024 um 16 Prozent unter dem Vorjahr liegen. Das Industriegeschäft (B2B) mit Komponenten zum Beispiel für die Mode- oder Autoindustrie leide ebenso. Das sei insbesondere für den Stammsitz Wattens, wo die "B2B-Fäden" zusammenliefen, von Relevanz.
Rund 3.000 Beschäftigte arbeiten am Swarovski-Sitz im Tiroler Unterland. Wie der "trend" laut Eigenangaben in Erfahrung brachte, gebe es "Überlegungen", dort mittelfristig auf einen Korridor zwischen 2.200 bis 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kommen. Der Swarovski-Sprecher ließ die APA dazu wissen, dass bereits im Sommer im Zuge des Pressegespräches mit Nasard betont worden sei, es beim Personal mit "üblichen Schwankungen" von "plus/minus zehn Prozent" aufgrund der natürlichen Fluktuation zu tun zu haben.
Wattens strategisch wichtiger Standort
"Wattens ist ein strategisch wichtiger Standort für Swarovski und das Herzstück einiger unserer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbsvorteile", betonte der Sprecher. Der Konzern sei "Wattens langfristig verpflichtet, und das bedeutet, dass wir die finanzielle Tragfähigkeit des Standorts angesichts der Marktentwicklung und der erheblichen Kostenerhöhungen in Österreich, im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt, sichern werden". Dies müsse "natürlich mit anhaltenden Schwankungen in der Anzahl der Beschäftigten einhergehen".
Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf einerseits die Konzernführung als auch die wirtschaftliche Situation, nicht zuletzt aufgrund der Coronakrise. Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns - mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens - ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Erstmals übernahm schließlich 2022 mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.